GALABAUmagazin
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<strong>GALABAUmagazin</strong><br />
GARTEN- UND LANDSCHAFTSBAU IN ÖSTERREICH SEITE 25<br />
MENGENÄNDERUNGEN<br />
FÜHREN OFT ZU STREITFÄLLEN<br />
150 LANDSCHAFTSBAU-UNTERNEHMER, VERTRETER VON GEMEINDEN, LANDSCHAFTS-<br />
ARCHITEKTEN, PROFESSOREN UND STUDENTEN NAHMEN AN DER 5. LANDSCHAFTS-<br />
BAUTAGUNG AN DER FACHHOCHSCHULE WEIHENSTEPHAN IN BAYERN TEIL.<br />
DIE TAGUNG STAND WIEDERUM IM ZEICHEN DES „CLAIM-MANAGEMENTS“.<br />
Claim-Management bedeutet ein<br />
gezieltes, geplantes und organisiertes<br />
Handeln bei Ansprüchen aus<br />
Abweichung vom Vertrag (Nachforderungsmanagement).<br />
Die diesjährige Tagung behandelte<br />
ein drängendes Problem aller Beteiligten<br />
am Bau, speziell aber der klein- und mittelständischen<br />
Unternehmen (KMU) unserer<br />
Wirtschaft.<br />
Ulrich Schäfer, Präsident des<br />
Bayrischen Garten- und Lanschaftsbauverbands,<br />
kritisierte in seiner Eröffnungsrede,<br />
dass es nicht unbedingt die<br />
viel propagierte Globalisierung sei, die<br />
den KMU zu schaffen mache. Es seien<br />
letztendlich nicht einmal die Forderungen<br />
des Finanzministers, sondern die<br />
überbordende Bürokratie.<br />
Dipl. Ing. Thies Claußen, Geschäftsführer<br />
des Vereins für Präqualifi kation<br />
(www.pq-vereine.de) von Bauunternehmen<br />
berichtete zu Beginn der Tagung<br />
über die Vorzüge der Präqualifi kation bei<br />
der öffentlichen Ausschreibung. Er riet<br />
den Unternehmen auch vor dem Hintergrund<br />
der Vielzahl angeforderter Nach-<br />
Moderator der Landschaftsbautagung,<br />
Prof. Dr. Rudolf Haderstorfer<br />
weise und Belege, sich der Präqualifi zierung<br />
zu stellen. Gemessen am Aufwand<br />
für die Aktualisierung der geforderten<br />
Bescheinigungen, seien die Kosten einer<br />
Präqualifi zierung vernachlässigbar.<br />
Er wies zudem darauf hin, dass auch<br />
eingeschaltete Subunternehmer gleichermaßen<br />
zu präqualifi zieren seien. Im<br />
anderen Fall müsse sich der Hauptunternehmer<br />
die geforderten Belege und<br />
Nachweise direkt vom Subunternehmer<br />
vorlegen lassen.<br />
Baudirektor Dipl.-Ing. Reinhold Brand<br />
von der Vergabekammer Nordbayern<br />
befasste sich anschließend mit den häufi<br />
gsten Fehlern von Unternehmern beim<br />
Ausfüllen von Angeboten für öffentliche<br />
Ausschreibungen. Er legte die zwingenden<br />
Gründe dar, die immer zum Ausschluss<br />
von der Wertung führen würden.<br />
Insofern schloss er an die Ausführungen<br />
von Claußen an, denn das Fehlen klar<br />
und zumutbar geforderter Erklärungen<br />
müsse fast immer zum Ausschluss von<br />
der Wertung führen.<br />
Im Anschluss befasste sich Dipl.-Ing.<br />
André Bühring, Geschäftsführer der Prof.<br />
Herbert Lemmer GmbH, mit den Unterschieden<br />
der Mengenminderung und<br />
Teilkündigung. Verändern sich nach Vertragsabschluss<br />
die im Leistungsverzeichnis<br />
vorgesehenen Mengen, so komme<br />
es immer zu Gemeinkostenüber- oder<br />
-unterschreitungen. Eine Mengenunterschreitung<br />
über zehn Prozent führe in<br />
der Regel zu einer Veränderung im Einheitspreis,<br />
da Kostenanteile wie Baustelleneinrichtungs-<br />
und Baustellengemeinkosten,<br />
Allgemeine Geschäftskosten<br />
und wohl auch Zuschläge für Wagnis<br />
PRÄQUALIFIKATION<br />
... ist die vorgelagerte, auftragsunabhängige<br />
Prüfung der Eignungsnachweise<br />
entsprechend der in § 8<br />
VOB/A defi nierten Anordnungen.<br />
Damit kann jedes an öffentlichen<br />
Aufträgen interessierte Unternehmen<br />
künftig seine Eignung gegenüber<br />
öffentlichen Auftraggebern zu<br />
erheblich reduzierten Kosten nachweisen.