REPORTAGE POWERFRAUEN VON WALTER SENK Von rotem Faden kann keine Rede mehr sein. Wie ein stabiles Brückengeländer zieht sich der Einfluss der Frauen durch <strong>die</strong> Immobilienbranche. Und stetig werden es mehr. 16 IMMOBILIENFOKUS I GEWERBE Dezember 2006_Nr. 11
Stetig werden es mehr ES SIND MEHR GEWORDEN IN DEN LETZTEN JAHREN UND ES TUT DER BRANCHE NUR GUT. FRAUENPOWER BELEBT DIE HEIMISCHE IMMOBILIEN- WIRTSCHAFT. Viele Jahre war <strong>die</strong> <strong>Immobilienwirtschaft</strong> eine reine Männerdomäne. Die Geschäfte wurden am Stammtisch abgewickelt und Internationalität war nur dann ein Thema, wenn darüber gesprochen wurde, wo der nächste Urlaub stattfinden soll. Doch <strong>die</strong> Internationalisierung der <strong>Immobilienwirtschaft</strong> machte an den Grenzen Österreichs nicht Halt und <strong>die</strong> heimischen Unternehmen mussten sich neu aufstellen. Keine alten verknöcherten Strukturen waren gefragt, sondern ein neues modernes Management und ambitionierte Mitarbeiter, <strong>die</strong> bereit waren, interessante Aufgabengebiete zu übernehmen. Waren schon früher einzeln Frauen in Managementpositionen in der Immowirtschaft vertreten, wie Michaela Mischek, Bettina Breiteneder, Eva Maria Rubisch oder Julia Wegerer-Rustler, so konnten sich im Zuge der firmeninternen Veränderungen immer mehr in gehobeneren Positionen etablieren. Und stetig werden es mehr. Michaela Steinacker, Geschäftsführerin ÖBB Immobilienmanagement GmbH: „Wir haben in unserer Gesellschaft in letzter Zeit sehr viele jüngere engagierte Frauen aufgenommen, <strong>die</strong> eine Fachhochschule <strong>für</strong> <strong>Immobilienwirtschaft</strong> oder Facility Management absolviert haben. Auf unsere Gesellschaft bezogen kann ich sagen, dass der Frauenanteil höher geworden ist.“ „Die Branche ist sehr männerdominiert, aber wir in der CPB haben einen hohen Frauenanteil“, erklärt auch Alexandra Ehrenberger, Prokuristin der CPB Immo- bilientreuhand GmbH, und fügt im Nachsatz hinzu: „Die Branche würde mehr Frauen vertragen.“ Ausbildung bringt <strong>Frauenpower</strong> Mehr Frauen als früher haben in der männlich dominierten Welt der Immobilienbranche ihre Stellung bezogen und wenn man <strong>die</strong> weitere Ausbildung betrachtet, so werden es sukzessive mehr. Margret Funk, Funk Immobilien, <strong>die</strong> selbst an den Fachhochschulen ihr langjähriges Wissen an StudentInnen weitergibt: „Es gibt mehr Frauen, und es werden immer mehr. Grund da<strong>für</strong> ist <strong>die</strong> bessere Ausbildung. Angefangen von der TU über <strong>die</strong> Fachhochschulen bis zur Donau-Uni Fotos: Shutterstock Krems.“ Frauen, <strong>die</strong> fachlich exzellent arbeiten, haben damit auch eine Chance weiterzukommen. Brigitte Jilka, Direktorin Wien Holding GmbH: „Die steigenden Zahlen von Absolventinnen in der Technik und den Wirtschaftswissenschaften werden das Potenzial in den nächsten Jahren erweitern.“ Und das ist auch gut so, denn Frauen verändern nachhaltig <strong>die</strong> Kultur des Unternehmens. Claudia Strasser, derzeit noch <strong>die</strong> einzige Frau im NAI-Otto-Führungsteam: „Meine Kollegen bringen auch zum Ausdruck, <strong>die</strong>sen Ausgleich bei einer Vielzahl von Entscheidungen zu schätzen. Ich merke schon, dass ich andere Zugänge bei bestimmten Themen habe und Frau IMMOBILIENFOKUS I GEWERBE Dezember 2006_Nr. 11 REPORTAGE 17