Neue Frauenpower für die Immobilienwirtschaft

REPORTAGE
Foto: Studio Daniel Libeskind
Foto: Herzog & De Meuron Architekten AG
GAZPROM CITY
VON WALTER SENK
28 IMMOBILIENFOKUS I GEWERBE
Dezember 2006_Nr. 11
Foto: Atelier Jean Nouvel
Eine Stadt in der Stadt soll es werden
– von Stararchitekten geplant,
eine ehrgeiziges Projekt, ein
funktionales Hauptquartier und
zugleich ein Prunkbau: die Gazprom City
in St. Petersburg mit ihrem 300 Meter
hohen Turm. Für die sechs Entwürfe des
Wettbewerbes holte sich der russische
Gaskonzern die internationale Architekturelite.
Teilgenommen haben Herzog &
de Meuron, das Londoner Büro RMJM,
Rem Koolhaas’ Office for Metropolitan Architecture,
Daniel Libeskind, Jean Nouvel,
der auch einen der Gasometer in Wien-
Simmering gestaltete, und Massimiliano
Fuksas, der übrigens auch den Twin Tower
auf dem Wienerberg geplant hat. Die
Pläne sehen eine Fertigstellung des kompletten,
zwei Milliarden US-Dollar teuren
Projekts im Jahr 2016 vor. Was aber in der
Gazprom-Zentrale wohlwollend aufgenommen
wird, das sehen die Bewohner von
St. Petersburg mit gemischten Gefühlen.
Weltkulturerbe gefährdet
Durch den neuen 300-Meter-Bau könnten
die einzigartige Stadtkulisse und
St. Petersburgs Status als Weltkulturerbe
gefährdet sein, denn die gesamte Innenstadt
von St. Petersburg gehört zum
UNESCO-Weltkulturerbe. Das geplante
Megaprojekt befindet sich am Newa-Ufer
direkt gegenüber der historischen Innenstadt.
Außerdem sind in der russischen
Metropole eigentlich Neubauten über 48
Meter Höhe strengstens verboten. Viele
sehen Gazprom City, vor allem aber
den Riesenturm – in dessen Schatten alle
Foto: Fuksas Associati s.r.l.
Foto: RMJM London Limited
Foto: RMJM London Limited