Gesamtprogramm 2013 zum Download - GFW Dach

Die Auswirkungen des demographischen Wandels und des drohenden
Facharbeitermangels sind sicher auch in Ihrer Innung spürbar eingetreten.
Wie beurteilen Sie persönlich die zukünftige Nachwuchsentwicklung im
Dachdeckerhandwerk?
Ich denke es ist allen bewusst geworden und mittlerweile auch spürbar,
dass es zunehmend schwieriger geworden ist, geeignete Bewerber für
Ausbildungsplätze zu finden. Mit geeignet meine ich vor allem die schulische
Bildung. Aber auch soziale Kompetenzen, die früher als gegeben
vorausgesetzt werden konnten, fehlen heutzutage häufig. Die mangelnde
schulische Vorbildung kann zum Teil sicher durch die Aus- und Weiterbildung
kompensiert werden. Die fehlenden sozialen Kompetenzen
können zum Teil innerbetrieblich durch ein gutes, partnerschaftliches Betriebsklima
und durch die sozialen Kontakte innerhalb der Arbeitsteams
aufgefangen werden. Allgemein stehe ich sowieso auf dem Standpunkt,
dass man den strukturellen und gesellschaftlichen Problemen Deutschlands
und somit auch denen des Dachdeckerhandwerks nur mit 3 Dingen
begegnen kann: Bildung, Bildung und nochmals Bildung.
Herr Dürscheidt, welchen Rat würden Sie als erfolgreicher Unternehmer
heute einem jungen Dachdeckermeister geben, der ein Unternehmen
aufbauen möchte?
Ich glaube, unser Handwerk hat die bisherigen wirtschaftlichen Krisen
durch das große Leistungsspektrum der handwerklichen Tätigkeiten
überstanden. Die Entwicklung des Dachdeckerhandwerks stagniert jedoch
nicht. Jeden Tag nehmen die technischen und unternehmerischen
Herausforderungen zu. Alle Leistungen unseres Handwerks zu 100 Prozent
fachgerecht abzudecken ist fast unmöglich. Daher rate ich jedem
jungen Dachdeckerunternehmer und auch meinen Kollegen: Versucht
Euch zu spezialisieren und findet eine Nische, die Euch von anderen
Marktbewerbern abgrenzt.
Vielen Dank Herr Dürscheidt für das interessante Interview mit Ihnen.
GFW-DACH - Gesellschaft zur Förderung des westfälischen Dachdeckerhandwerks mbH 3