Ausgabe 3 | 2008 - Elde Online
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> Wahlen elde 3|<strong>2008</strong><br />
Bayern: Liberaler Rekord in den Kommunen<br />
Horst Meierhofer hat Verstärkung bekommen, liberale Verstärkung. Und<br />
zwar im Stadtrat seiner Heimatstadt Regensburg, in dem er bisher als<br />
„Ein zelkämpfer“ die Stimme der FDP vertreten hatte. Dem 35-jährigen<br />
Bun destagsabgeordneten werden nun nämlich zwei weitere Parteifreunde<br />
zur Seite stehen, wenn es im Stadtrat der<br />
Universitätsstadt in der Oberpfalz um das<br />
breite Spektrum der kommunalen Politik<br />
geht. Und der Erfolg der Regensburger Libe -<br />
ralen steht stellvertretend für das generelle<br />
Abschneiden der bayerischen FDP bei den<br />
Kommunal wah len vom 2. März. Sie konnte<br />
ihr Er geb nis von 2002 insgesamt verdoppeln<br />
und das beste Kom munalwahlergebnis seit<br />
1948 ein fah ren. Die Kommunalwahlen zwischen<br />
Hof und Berchtesgaden sind ausgeprägte<br />
Persön lichkeitswahlen, die traditionell<br />
oft zwischen den Volksparteien entschieden werden oder bei denen lokale<br />
Bürgergruppierungen „zum Zug“ kommen. Das beste bayerische<br />
Kommunalwahlergebnis sicherte sich die Starnberger FDP, die 11,3% erreichte<br />
und nun mit 7<br />
Sitzen im dortigen Kreis -<br />
STÄRKUNG DER<br />
KOMMUNALEN BASIS<br />
Spitzenkandidat Hinnerk Fock im Bürgergespräch.<br />
Horst Meierhofer Dr. Michael Mattar<br />
tag vertreten ist. Ein his to -<br />
ri sches Er geb nis gelang in<br />
Mün chen. Dort erhielt die<br />
FDP unter Stadt chef Dr.<br />
Nein, ein Triumph sind sie nicht geworden, die Bezirks- und Bür ger -<br />
schaftswahlen in Hamburg. Ein Desaster ist es trotz des knapp verpassten<br />
Einzugs in die Hamburger Bürgerschaft aber auch nicht. Erstmals seit 30<br />
Jahren sind FDP-Vertreter in alle sieben Hamburger Bezirksvertretungen<br />
eingezogen. Die kommunale Basis der Hamburger FDP geht also gestärkt<br />
aus den Wahlen hervor. Der Aufbau der Liberalen in der Hansestadt ist ein<br />
langer Prozess. Der Anfang ist gemacht.<br />
Rai ner Stinner und OB-Spitzen kandidat Dr.<br />
Michael Mattar 6,8 %, gleichauf mit 1978 das<br />
beste jemals erreichte Ergebnis in der Lan -<br />
deshauptstadt. Das bedeutet: Fraktions stär ke<br />
mit 5 Stadt räten. In<br />
29 kreisfreien Städ -<br />
ten und Kreis tagen<br />
erzielte die FDP 3<br />
und mehr Man da -<br />
te, darunter beispielsweise<br />
Würz -<br />
burg, Aschaf fen -<br />
burg, Fürsten feld -<br />
bruck, Lands hut,<br />
Passau, Erlan gen<br />
und Kemp ten. Erst -<br />
mals neu eingezogen ist die FDP u.a. in die<br />
Stadträte von Strau bing, Weiden und Mem -<br />
mingen. Man kann Horst Mei er hofer also nur<br />
zustimmen, wenn er sagt: „Es war und bleibt ein<br />
hartes Stück Arbeit für alle Aktiven im Freistaat,<br />
aber es hat sich gelohnt. Die FDP ist wieder da<br />
– auch in den Kommunen. Das ist eine Grund -<br />
voraus set zung für den Erfolg bei den Landtags -<br />
wahlen im September.“ Lars Pappert<br />
Hamburg: Tritt gefasst – aber noch nicht am Ziel<br />
Gemessen daran, aus welcher Position die Libe -<br />
ralen in den Wahlkampf gestartet waren, kann<br />
Spitzenkandidat Hinnerk Fock mit seiner Partei<br />
zufrieden sein: Noch bis Mitte 2007 knirsch te es<br />
immer wieder hörbar im Landes verband, die Vor -<br />
sit zenden wechselten in kurzer Folge und von<br />
Resonanz auf liberale Politik konnte auf Landes -<br />
ebene kaum die Rede sein, bis die Partei unter<br />
dem neuen Vorsitzenden und in einem engagierten<br />
Wahlkampf zueinander fand. Der unschätzbare<br />
und hochmotivierte Einsatz der Parteibasis<br />
an zahlreichen Infoständen und bei Aktionen vor<br />
Ort war Ausdruck dieser neuen Einigkeit.<br />
Auch über 16.000 zusätzliche Wähler bei dieser<br />
Wahl freut sich der Hamburger Landesverband<br />
zu Recht und sieht sich so insgesamt in seiner<br />
Arbeit bestätigt.<br />
Mit den errungenen Erfolgen im Rücken ist die<br />
Hamburger FDP nun gefordert, auf kommunaler<br />
Ebene die Probleme der Bürger konstruktiv zu<br />
lösen und damit ihre politischen Alternativen<br />
öffentlich glaubwürdig darzustellen. So wird sie<br />
Erfahrung sammeln und ihre Arbeit darstellen<br />
können, um für die nächsten Wahlen noch zielgerichteter<br />
agieren und nicht zuletzt das neue<br />
Wahlrecht noch besser für sich nutzen zu können.<br />
Die Liberalen haben Tritt gefasst, sind aber<br />
noch nicht am Ziel. Jost Achenbach