Ausgabe 3 | 2008 - Elde Online
Ausgabe 3 | 2008 - Elde Online
Ausgabe 3 | 2008 - Elde Online
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
SCHWERPUNKT LINKSRUTSCH III<br />
linken Einheitsschulen alle Jugendlichen über einen Kamm<br />
schert oder mit konservativer Einstellung Kasten zementiert,<br />
sondern maßgeschneiderte Bildungsangebote, in der sich<br />
unterschiedliche Persönlichkeiten entwickeln können.<br />
Gleich zeitig ist unser Bildungssystem nicht durchlässig genug.<br />
Es muss jedem jungen Menschen möglich sein, sich<br />
mit eigener Anstrengung Erfolg zu erarbeiten. Nicht Ergebnisgleichheit<br />
am Ziel, sondern Chancengleichheit am Start ist<br />
das Markenzeichen liberaler Bildungspolitik. Mit liberaler<br />
Politik für mehr Bildung, Wissenschaft und Forschung geht<br />
die FDP diese wahre soziale Schieflage in Deutschland an<br />
und eröffnet Perspektiven. Gute Bildung ist die individuelle<br />
Gerechtigkeitsfrage von morgen – und für Deutschland eine<br />
Schicksalsfrage.<br />
Das ist der Grund, warum sich die FDP beim Parteitag in<br />
München zentral mit den Themen Bildung, Wissenschaftsund<br />
Forschungsfreiheit auseinandersetzen wird. Liberale fordern<br />
dreierlei: Ein gegliedertes Schulwesen, das jedem Kind<br />
gerecht wird, größtmögliche Durchlässigkeit zwischen den<br />
Bildungsangeboten und ein Bekenntnis zum Leistungs prin -<br />
zip als Kriterium dafür, was für eine Schulform für welches<br />
Kind die beste ist. Es ist nicht ungerecht, unser Bildungs -<br />
system – im akademischen wie im beruflichen Teil – auf die<br />
Unterschiedlichkeit der Begabungen auszurichten, sondern<br />
Deutschlands größte Chance. Mehr Freiheit für Forschung,<br />
Wissenschaft und Bildung ist der Schlüssel für ein solches<br />
passgenaues, aber differenziertes Angebot.<br />
Selten hat das Bundesverfassungsgericht in so kurzer Zeit<br />
so häufig und so deutlich festgestellt, dass die Politik der<br />
Regierung unsere Verfassung verletzt. Ob bei der Erfassung<br />
von Autokennzeichen, bei der Vorratsspeicherung von Kom -<br />
munikationsdaten oder bei <strong>Online</strong>-Durchsuchungen: Karls -<br />
ruhe musste einschreiten, weil die anderen Parteien jeden<br />
Bürger pauschal als Verdächtigen behandeln. Wenn Libe -<br />
rale nicht regieren, leiden die Bürgerrechte. Mit ihrer Innenund<br />
Rechtspolitik schafft die FDP eine vernünftige Balance<br />
von Freiheit und Sicherheit.<br />
In der Wirtschafts- und Steuerpolitik, in der Familien-, Sozialund<br />
Bildungspolitik, in der Umwelt- und Energiepolitik, in der<br />
Innen- und Rechtspolitik und in der Außen- und Europa po -<br />
litik haben die Liberalen auf ihren Bundesparteitagen ein<br />
freiheitliches Programm formuliert. Die geistige Grundlage<br />
für diese Arbeit ist das Prinzip Freiheit zur Verantwortung.<br />
„Manche behaupten, den Liberalen ginge es um Freiheit von<br />
Verantwortung. Diese haben den Liberalismus nicht verstanden“,<br />
sagt Guido Westerwelle.<br />
Die bürgerliche Mitte gehört niemandem, keiner Partei und<br />
keinem Lager. Sie ist das Rückgrat unserer Gesellschaft. Zur<br />
bürgerlichen Mitte gehören alle hart arbeitenden Leistungs -<br />
bereiten, und das sind die Busfahrerin, der Handwerker<br />
oder die Krankenschwester ebenso wie die Verwaltungs -<br />
beamtin, der Architekt oder die Ärztin und all jene, die einen<br />
Arbeitsplatz oder einen Ausbildungsplatz suchen, weil sie<br />
ihr Leben eigenverantwortlich leben wollen, weil sie einsteigen<br />
wollen – und nicht aussteigen. Diese Mitte der Gesell -<br />
schaft setzt auf die Kraft der Freiheit. Freiheit in der Wirt -<br />
schaft heißt Soziale Marktwirtschaft. Freiheit in der Gesell -<br />
schaft heißt Toleranz.<br />
Diese bürgerliche Mitte gehört nicht der FDP, und die FDP<br />
behauptet nicht, sie zu besitzen. Liberale nehmen aber für<br />
sich in Anspruch, bürgerliche Werte der Mitte zu vertreten.<br />
Und die FDP tritt anderen Parteien dort entgegen, wo diese<br />
die bürgerliche Mitte vergessen. Genau dies ist in den vergangenen<br />
Jahren leider allzu oft geschehen. Wo Union und<br />
SPD heute um diese Wähler buhlen, da werben sie um<br />
Menschen, die sie selbst enttäuscht haben.<br />
Die Freien Demokraten halten Kurs. Wo andere Parteien<br />
linker und beliebiger werden, folgen die Liberalen ihrem<br />
Werte-Kompass. Die FDP hat mit ihrem Programm, ihrer<br />
Glaubwürdigkeit und ihrer Geschlossenheit in den vergangenen<br />
Jahren großartige Wahlerfolge erringen können. Sie<br />
wurde wieder zur dritten Kraft, nicht nur im Bundestag, sondern<br />
auch was die Zahl ihrer Fraktionen in den Landtagen<br />
und ihrer Vertretungen in den Landesregierungen betrifft.<br />
Diesen Weg werden die Liberalen fortsetzen, ausdrücklich<br />
mit dem Ziel, Regierungsverantwortung für Deutschland zu<br />
übernehmen – damit unser Staatsschiff wieder in Richtung<br />
Freiheit zur Verantwortung gelenkt wird. Robert von Rimscha