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Ausgabe 3 | 2008 - Elde Online

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SCHWERPUNKT I<br />

Liberal und eigenständig<br />

Schlussfolgerungen der FDP aus den Verschiebungen im Parteiensystem<br />

Die Bürger Niedersachsens haben gerade eine stabile Zwei -<br />

er-Koalition der bürgerlichen Mitte bestätigt. Auch deshalb,<br />

weil sich beide Partner, CDU und FDP, klar zueinander und<br />

zur Fortführung ihrer erfolgreichen Arbeit bekannt haben.<br />

Wenn heute also zuweilen behauptet wird, es könne keine<br />

stabilen Zweier-Bündnisse jenseits sogenannter „Großer<br />

Koalitionen“ mehr geben, dann irrt jener, der dies behauptet.<br />

In Hessen dagegen hat es für das angestrebte schwarz-gelbe<br />

Bündnis knapp nicht gereicht, obwohl die Liberalen ein<br />

Rekord-Ergebnis erzielt haben. In Hamburg versucht es die<br />

CDU mit den Grünen, auf die sie von vornherein gesetzt hatte,<br />

obwohl Schwarz-Gelb möglich war. Die Grünen wiederum<br />

sind in der Hansestadt willig – und verweigern sich gleichzeitig<br />

in Hessen jedem Gespräch über eine mögliche Zu -<br />

sam menarbeit mit CDU und FDP, eine sogenannte „Jamai -<br />

ka“-Koalition. Oskar Lafontaines gleich populistische wie<br />

programmlose Partei „Die Linke“ ist derweil in die Landes -<br />

parlamente eingezogen. Und die SPD hat sich in Nieder -<br />

sachsen blamiert, in Hamburg unter Kurt Becks Links öff -<br />

nung gelitten und in Hessen sich zwar eingeredet, die Wahl<br />

gewonnen zu haben, aber keine Mehrheit.<br />

Diese Wahlergebnisse zeigen den Liberalen: Klarheit ist<br />

mög lich – Unübersichtlichkeit auch. Die FDP sieht die veränderte<br />

Lage in einem Fünfparteiensystem, auf die sich die<br />

Liberalen einstellen. „Wir Freien Demokraten können uns nur<br />

auf eines verlassen: Auf uns selbst, auf unser freiheitliches<br />

Programm, das sich von allen anderen Parteien unterscheidet“,<br />

sagt Guido Westerwelle. „Unser eigenes liberales Pro -<br />

gramm ist eine Alternative zu allen anderen<br />

Parteien. Wir werden also den Kurs<br />

dieser Eigenständigkeit konsequent fortsetzen,<br />

und zwar ausdrücklich gegenüber<br />

allen anderen Parteien“, so der Partei- und<br />

Fraktionsvorsitzende.<br />

Die FDP kann nicht ausschließen, dass es<br />

auch bei weiteren Wahlen in einem Fünf -<br />

parteiensystem nicht für klare Mehr heiten Guido Westerwelle<br />

reicht. Klare Verhältnisse wären das Beste<br />

für unser Land. Die inhaltlichen Gemeinsamkeiten der Freien<br />

Demo kraten mit der Union sind derzeit immer noch am größten.<br />

Allerdings kann nicht übersehen werden, dass sich<br />

CDU und CSU in der Koalition mit der SPD immer mehr vom<br />

Projekt „Erneuerung der Sozialen Marktwirtschaft“ verabschieden.<br />

Als Beispiele seien nur genannt: Die Planwirt -<br />

schaft im Gesundheitswesen mit dem gleich teuren wie<br />

überflüssigen Gesundheitsfonds, an dem wider alle Vernunft<br />

störrisch festgehalten wird, die staatliche Einkommens fest -<br />

setzung beispielsweise durch den Mindestlohn bei der Post<br />

und die größte Steuer- und Abgabenerhöhung in der Ge -<br />

schichte unserer Republik, die der vergessenen Mitte unseres<br />

Landes ihren Anteil am Aufschwung nimmt.<br />

Die FDP ist zuerst eine eigenständige Partei und erst in<br />

zwei ter Linie Koalitionspartner von irgendjemandem. Koa -<br />

litionsaussagen sind hilfreich für die Orientierung der Wäh -<br />

lerinnen und Wähler. Für Ausschlussklauseln aber – außer<br />

gegenüber Links- und Rechtsaußen – sehen die Liberalen in

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