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In der Zwischenzeit hatten<br />
zahlreiche Versionen des<br />
Machwerks auch andere<br />
Länder erreicht und dort<br />
genauso wie im Deutschen<br />
Reich die Maschinerie des<br />
Antisemitismus angeheizt.<br />
In Großbritannien<br />
verknüpfte man die<br />
„Protokolle“ mit einer<br />
angeblichen „jüdisch-<br />
bolschewistisch-freimaurer-<br />
ischen Weltverschwörung“,<br />
wie sie erstmals 1918 in<br />
einem Buch mit dem Titel<br />
„England Under the<br />
Heel of the Jew“<br />
konstatiert wurde. Aber<br />
gerade in dem Moment als<br />
die durch die „Protokolle“<br />
ausgelöste Hysterie ihren<br />
Höhepunkt erreichte,<br />
erbrachte die „Times“ im August 1921 erstmals den Nachweis, dass die Schrift eine<br />
Fälschung ist. Trotz dieser Entlarvung wurde die antisemitische Hetzschrift während der<br />
folgenden Jahre in immer mehr Ländern verbreitet.<br />
1923 brachte Rosenberg seine Ausgabe der Protokolle heraus, die er mit eigenen<br />
Kommentaren versah. Rosenberg bezog sich in seiner Interpretation oft auf Henry<br />
Fords „Der internationale Jude“. Selbstverständlich war die Ermordung Franz<br />
Ferdinands - wie auch alle Revolutionen und modernen liberalen und demokratischen<br />
Strömungen - auch bei ihm ein Werk der Freimaurerei. Rosenberg will bereits 1917 in<br />
Moskau mit den Protokollen in Berührung gekommen sein, die auf ihn wie eine<br />
Offenbarung wirkten und die er als weltpolitisches Erkenntnisinstrument ersten Ranges<br />
erkannte.<br />
Erste Textseite der 11. Auflage der „Protokolle“ (1932)<br />
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