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Roman Schweidlenka, Eduard Gugenberger - LOGO ...

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EINLEITUNG<br />

Esoterik war nach 1945 lange Zeit verpönt. Wer sich mit den neuen spirituellen<br />

Bewegungen oder deren „Schatten“, den esoterischen Ideologien und Weltbildern,<br />

beschäftigte, wurde bestenfalls als Spinner eingeschätzt. Im Zuge der New Age-<br />

Bewegung der achtziger Jahre, einer Form entpolitisierter, verbürgerlichter<br />

Hippiebewegung, wurde die einst verpönte alte Dame Esoterik schrittweise salonfähig.<br />

Als die New Age-Bewegung in der Bedeutungslosigkeit versandete, hinterließ sie ein<br />

Erbe: Die Esoterisierung unserer Gesellschaft. Heute wird oft empört oder mitleidig<br />

angesehen, wer es wagt, an Esoterik Kritik zu äußern. Dabei sind nach wie vor jene<br />

Fallgruben und Problemfelder in der Esoterik anzutreffen, die es seit der Geburt der<br />

abendländischen Esoterik durch Blavatsky und die Theosophie im späten 19.<br />

Jahrhundert gab. (Es gibt auch eine christliche, eine buddhistische Esoterik etc.) Eines<br />

dieser Problemfelder ist die Verbindung von Esoterik und Rechtsextremismus, die<br />

häufig verdrängt und geleugnet wird; oder, auf der anderen Seite, als Argument<br />

herhalten muss, alle Esoteriker seien Rechtsextremisten, was ebenfalls stark<br />

übertrieben ist. Zwischen den beiden Extremen bleibt die rechtsextreme Esoterik, ihren<br />

Anhänger oft unbewusst, eine gesamtgesellschaftliche Problemzone, die vermutlich<br />

durch ihr metaphysisch verbrämtes „geistiges Gift“ mehr zum viel zitierten Rechtsruck<br />

der Gesellschaft beigetragen hat als die offene politische Agitation neonazistischer<br />

Straßenkämpfer. Rechtsextreme Esoterik ist keine neue Erscheinung unserer jüngsten<br />

Vergangenheit. Sie hat, im schlechtesten Sinne, Tradition. Darüber möchte diese<br />

Fachbroschüre aufklären und zum Nachdenken anregen. Ich danke allen, die mit<br />

Textspenden, Korrekturlesen und der Beisteuerung von Bildmaterial sowie mit<br />

Subventionen die Publikationen der „Braunen Aura der Esoterik“ ermöglichten.<br />

Dr. <strong>Roman</strong> <strong>Schweidlenka</strong>, Graz, 01.11. 2010<br />

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