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Roman Schweidlenka, Eduard Gugenberger - LOGO ...

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ESOTERIK UND RECHTSEXTREMISMUS NACH 1945<br />

Auch heute sind wieder ariosophische und rassistische Strömungen in der Esoterik zu<br />

beobachten. Die wichtigsten davon sind:<br />

Führer/Gurugläubigkeit<br />

Nicht nur in so genannten Sekten, auch in Teilbereichen der Esoterik finden wir die<br />

bedingungslose, gehorsame Hingabe an einen Guru. Eigene Meinungen und<br />

Kritikfähigkeit werden ausgeklammert. In ähnlicher Weise präsentierte sich der frühe<br />

NS mit einem Gottkönig, Guru Hitler, der autoritär keine demokratische<br />

Bewusstseinsbildung zuließ. Der Glaube, ein Mensch sei die Verkörperung des<br />

absoluten göttlichen Willens, erschwert für die Anhänger und Gläubigen das kritische<br />

Hinterfragen von Lehre und Dogmen. Dazu kommt, dass einzelne autoritäre religiöse<br />

Führer einen Hang zum Rechtsextremismus aufweisen. So entpuppte sich z.B. der<br />

damalige In-Guru Bhagwan als Hitlerfan. Die ufogläubige Rael-Vereinigung, die<br />

sektoiden Charakter aufweist, macht sich zurzeit für die Rehabilitierung des<br />

Hakenkreuzes stark. Das Universelle Leben verbreitete antisemitische<br />

Weltverschwörungstheorien ect.<br />

Die reaktionäre Auslegung der Karmalehre<br />

Karma bedeutet in der indischen Philosophie „Wirken“/“Tun“ und wurde politisch für<br />

die Rechtfertigung der hinduistischen Kastengesellschaft instrumentalisiert. In Europa<br />

verband sich der Karmabegriff mit sozialdarwinistischen Thesen. Praktisch bedeutet<br />

das: Jeder ist seines Glückes Schmied, jeder ist für sein Unglück – Hunger,<br />

Vergewaltigung etc. – selbst verantwortlich, da er Verfehlungen aus früheren Leben<br />

abbüße. So wurde auch die Ansicht geboren, die Juden seien selbst 2 an ihrem<br />

Holocaust im Dritten Reich schuld, da sie Übeltaten aus früheren Leben abzubüßen<br />

gehabt hätten.<br />

2 Diesen Schwachsinn gab es sogar in Israel zu hören, CNN-Meldung vom 6.8.2000: JERUSALEM (AP) -- An eminent rabbi (=<br />

Ovadia Yosef) who heads Israel's third biggest political party (= Shas) sparked an uproar in Israel on Sunday for saying that 6<br />

million Jews perished in the Holocaust because they were reincarnations of sinners.<br />

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