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Empathie: Gewinne und Verluste im ... - Jacobs University

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– EINLEITUNG –<br />

et al., 2005). Fragebogen-Untersuchungen haben bei Älteren sogar eine bessere Fä-<br />

higkeit, Emotionen zu kontrollieren, festgestellt (Gross et al., 1997).<br />

<strong>Empathie</strong> dagegen wurde bisher hauptsächlich <strong>im</strong> Rahmen der Entwicklung<br />

von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen untersucht. Im Fokus der Aufmerksamkeit standen<br />

hier die Entstehung <strong>und</strong> die Entwicklung von empathischen Verhalten <strong>im</strong> Zuge der<br />

kognitiven, emotionalen <strong>und</strong> sozialen Entwicklung von Heranwachsenden (Eisen-<br />

berg, Fabes & Spinrad, 2006; Hoffman, 2000; Ulich et al., 2002; Zahn-Waxler et al.,<br />

1992).<br />

Obwohl der <strong>Empathie</strong> wichtige Funktionen für viele verschiedene individuelle<br />

<strong>und</strong> soziale Prozesse <strong>und</strong> Verhaltensweisen zukommen, wie z.B. bei Kooperation<br />

<strong>und</strong> prosozialem Verhalten oder für die Aufrechterhaltung sowie die Qualität sozialer<br />

Beziehungen (Davis & Oathout, 1987; Eisenberg et al., 2006; Paleari, Regalia &<br />

Fincham, 2005), sind Fragen zur Entwicklung von <strong>Empathie</strong> <strong>im</strong> Erwachsenenalter<br />

bislang weitgehend ungeklärt.<br />

Erste Erkenntnisse liefern Selbstberichtstudien zu Altersunterschieden in der<br />

<strong>Empathie</strong> (z.B. Eysenck et al., 1985; Grühn et al., 2008; Phillips et al., 2002;<br />

Schieman & van G<strong>und</strong>y, 2000). Hier wurden jüngere <strong>und</strong> ältere Erwachsene gebe-<br />

ten, ihre empathischen Fähigkeiten mit Hilfe von Fragebögen einzuschätzen. Diese<br />

Studien haben bislang inkonsistente Ergebnisse gezeigt <strong>und</strong> werden in Kapitel 3.1<br />

diskutiert.<br />

Um methodische Probleme <strong>im</strong> Zusammenhang mit Selbstbericht-Fragebögen<br />

zu vermeiden, wurde <strong>Empathie</strong> in der vorliegenden Studie in einer exper<strong>im</strong>entellen<br />

Situation ausgelöst <strong>und</strong> untersucht. Dabei wurden sowohl kognitive als auch affektive<br />

empathische Reaktionen erfasst: die empathische Akkuratheit (die Fähigkeit einer<br />

Person, präzise einzuschätzen, was andere Personen denken <strong>und</strong> fühlen; z.B. Ickes,<br />

1993) <strong>und</strong> das empathische Mitschwingen (die emotionale Reaktion einer Person auf<br />

die Erfahrungen einer anderen Person, bei der die Person die Gefühle der anderen<br />

Person teilt <strong>und</strong> fühlt, was die andere Person fühlt; z.B. Feshbach & Roe, 1968).<br />

<strong>Empathie</strong> wurde bisher auf vielfältige Weise definiert <strong>und</strong> konzipiert. In Kapitel 2 wer-<br />

den daher zunächst verschiedene Definitionen <strong>und</strong> Erfassungsmethoden von Empa-<br />

thie vorgestellt.<br />

Bei der Beschäftigung mit Altersunterschieden <strong>im</strong> empathischen Verhalten<br />

sind verschiedene Faktoren bedeutsam. So könnten mit dem Alter einhergehende<br />

kognitive Veränderungen einen Einfluss auf empathisches Verhalten haben. Aller-

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