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Empathie: Gewinne und Verluste im ... - Jacobs University

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– EMPATHIE – DEFINITION UND ERFASSUNG –<br />

wählen dabei aus einer Liste von meist sechs Basisemotionen (Ärger, Angst, Freude,<br />

Ekel, Trauer, Überraschung <strong>und</strong> Neutral) diejenige aus, die für sie am ehesten<br />

zutrifft. Studien zur Emotionserkennung sind trotz bedeutsamer Unterschiede (siehe<br />

Kapitel 2.3.1) für die vorliegende Studie relevant <strong>und</strong> werden an späterer Stelle um-<br />

fassend diskutiert (siehe Kapitel 3.3), da sich in diesem Paradigma stabile Unter-<br />

schiede zwischen jüngeren <strong>und</strong> älteren Erwachsenen in der Fähigkeit zur Emotions-<br />

erkennung zeigten.<br />

In der vorliegenden Studie wurden Fragebögen mit standardisierten Antwort-<br />

möglichkeiten zur Erfassung der Einschätzungen der Teilnehmer bei den Aufgaben<br />

zur empathischen Akkuratheit verwendet. Neben einer einfachen <strong>und</strong> ökonomischen<br />

quantitativen Auswertung liegen die Vorteile gegenüber den Fragebögen mit offenem<br />

Antwortformat in einer reliableren Erfassung verschiedener Emotionsintensitäten<br />

durch die Verwendung mehrstufiger Skalen. Weiterhin erlauben Fragebögen mit<br />

standardisierten Antwortmöglichkeiten, durch den Einsatz vieler verschiedener Items<br />

verschiedene diskrete Emotionen zu erfassen, während be<strong>im</strong> Einsatz eines Wähl-<br />

rades nur die Verwendung einer bipolaren Skala möglich ist.<br />

2.2.3 Fragebögen zu empf<strong>und</strong>enen Emotionen<br />

Diese Methode dient der Erfassung von affektiven empathischen Reaktionen in<br />

exper<strong>im</strong>entellen Untersuchungen. Die Teilnehmer werden gebeten, über ihre emotio-<br />

nalen Reaktionen mit speziell entwickelten Selbstbericht-Fragebögen Auskunft zu<br />

geben (z.B. Eisenberg et al., 1994; Fabes, Eisenberg & Miller, 1990). Die Frage-<br />

bögen bestehen aus einer Liste mit zumeist 10 bis 30 Emotionswörtern (z.B. glück-<br />

lich, traurig, aufgewühlt, mitfühlend) <strong>und</strong> die Teilnehmer geben anhand mehrstufiger<br />

Skalen an, in welchem Ausmaß sie die jeweiligen Emotionen empf<strong>und</strong>en haben. Es<br />

handelt sich bei diesen Fragebögen zunächst einmal um eine Methode zur Erfas-<br />

sung der emotionalen Reaktivität – ein Maß für <strong>Empathie</strong> wird daraus erst durch<br />

Bezugnahme auf den empathieauslösenden St<strong>im</strong>ulus (siehe dazu auch Kapitel<br />

2.3.6). Anders als bei Fragebögen, die <strong>Empathie</strong> als Persönlichkeitseigenschaft er-<br />

fassen (vgl. Kapitel 2.2), werden die Teilnehmer nicht um eine Selbsteinschätzung<br />

ihrer generellen, situationsübergreifenden <strong>Empathie</strong> gebeten, sondern sie geben ihre<br />

aktuellen Emotionen in konkreten Situationen an. Diese sind von den Teilnehmern<br />

sicher akkurater einzuschätzen, als das Ausmaß ihrer generellen <strong>Empathie</strong>. Darüber<br />

hinaus sind diese Fragebögen wahrscheinlich weniger anfällig für die Tendenz, sozi-

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