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Empathie: Gewinne und Verluste im ... - Jacobs University

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– EMPATHIE – DEFINITION UND ERFASSUNG –<br />

aus dieser Perspektive bezeichnet speziell die wechselseitig förderliche Kombination<br />

von Intelligenz <strong>und</strong> Emotionen. Emotionale Intelligenz ist eine der so genannten „hot<br />

intelligences“, die mit sozialen, praktischen, persönlichen <strong>und</strong> eben emotionalen<br />

Informationen umgehen (Mayer & Salovey, 2004). Die theoretische Gr<strong>und</strong>lage bildet<br />

die Annahme, dass Emotionen in verschiedenen Situationen aufgr<strong>und</strong> von unwillkür-<br />

lichen Einschätzungen (appraisals) zwischenmenschlicher Beziehungen auftreten.<br />

Dabei können Emotionen durch interne <strong>und</strong> externe Faktoren ausgelöst werden<br />

(Mayer, Salovey, Caruso & Sitarenios, 2001). So kann Wut auftreten, wenn wichtige<br />

Ziele blockiert werden, Freude kann auftreten, wenn jemand, den man liebt, diese<br />

Liebe erwidert <strong>und</strong> Angst kann in Bedrohungssituationen auftreten. Emotionen liefern<br />

folglich Informationen über Beziehungen (Schwarz & Clore, 1983). Um diese Infor-<br />

mationen sinnvoll nutzen zu können, müssen die einzelnen Emotionen zunächst an-<br />

hand ihrer typischen Signale erkannt werden. Emotionale Intelligenz umfasst daher<br />

die Fähigkeiten, eigene <strong>und</strong> fremde Emotionen richtig wahrzunehmen, zwischen<br />

ihnen zu unterscheiden, <strong>und</strong> sie als Informationen zu nutzen, um das Denken <strong>und</strong><br />

Handeln zu leiten (Salovey & Mayer, 1990).<br />

Die zur emotionalen Intelligenz gehörenden Fähigkeiten lassen sich in vier<br />

Bereiche unterteilen: „Emotionen wahrnehmen“ (erkennen von Emotionen in M<strong>im</strong>ik,<br />

Gestik, Körperhaltung <strong>und</strong> St<strong>im</strong>me anderer Personen), „Emotionswissen einsetzen“<br />

(verwenden von Emotionswissen zur Unterstützung des Denkens <strong>und</strong> zum<br />

Problemlösen), „Emotionen verstehen“ (analysieren von Emotionen, einschätzen der<br />

Veränderbarkeit <strong>und</strong> verstehen der Konsequenzen) <strong>und</strong> „Emotionen bewältigen“<br />

(regulieren <strong>und</strong> vermeiden von Emotionen, Korrektur emotionaler Bewertungen auf<br />

Basis der Ziele, des Selbstbildes <strong>und</strong> des sozialen Bewusstseins des Individuums;<br />

Mayer et al., 2004). Zur Erfassung der emotionalen Intelligenz wurde von Mayer,<br />

Salovey <strong>und</strong> Caruso (2002) ein Test entwickelt (MSCEIT). Dieser orientiert sich am<br />

Konzept herkömmlicher Intelligenztests <strong>und</strong> misst jeden der vier Bereiche<br />

emotionaler Intelligenz mit je zwei Untertests.<br />

Die Fähigkeit, Emotionen wahrzunehmen <strong>und</strong> Gesichtsausdrücke korrekt zu<br />

identifizieren, ist eine wichtige Komponente emotionaler Intelligenz, da unterschied-<br />

liche Emotionen nonverbal hauptsächlich über Gesichtsausdrücke ausgedrückt<br />

werden (Elfenbein, Marsh & Ambady, 2002). Das sichere <strong>und</strong> korrekte Erkennen der<br />

emotionalen Reaktionen anderer <strong>und</strong> das empathische Reagieren darauf werden von<br />

Salovey <strong>und</strong> Mayer (1990) als wichtige Bestandteile der emotionalen Intelligenz

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