Antikapitalismus für alle - Rosa-Luxemburg-Stiftung
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Neu war auch die Idee, dass die von Staaten besetzten Räume mit Nationen<br />
übereinstimmen sollten, d.h. mit Einwohnergruppen von mehr oder weniger<br />
einheitlicher Kultur und Identität.<br />
Die Konstruktion von Nationen bedeutete auch die Trennung der EinwohnerInnen<br />
der unterschiedlichen “nationalen” Räume. Als sie über eine neue<br />
Grenze gingen, verwandelten sich die Menschen in AusländerInnen<br />
und verloren dadurch viele ihrer Rechte. Diese<br />
ganze Arbeit der Vereinheitlichung und gleichzeitiger Trennung<br />
von Menschen verursachte Jahrhunderte der Kriege<br />
und staatlicher Gewalt.<br />
24<br />
Eric Hobsbawm (1917-)<br />
DIE BEWOHNERINNEN<br />
AUSGEDEHNTER GEBIETE BEKAMEN<br />
EINE EINHEITLICHE SPRACHE,<br />
GESETZE UND SITTEN, WO VORHER<br />
UNTERSCHIEDLICHE KULTUREN<br />
UND LEBENSWEISEN HERRSCHTEN.<br />
DER NATIONALISMUS ALS<br />
IDEOLOGIE IST TEIL DIESES<br />
PROZESSES. NOCH VOR EINIGEN<br />
JAHRHUNDERTEN EXISTIERTE<br />
DIE NATIONALE IDENTITÄT<br />
NICHT.<br />
ICH BIN FRANZOSE<br />
UND WERDE MEINE<br />
HEIMAT MIT DEM<br />
LEBEN VERTEIDIGEN.<br />
ICH BIN EIGENTÜMER<br />
UND WERDE MEIN<br />
EIGENTUM MIT DEM<br />
LEBEN VERTEIDIGEN.<br />
Der Kapitalismus erfand die Nationalstaaten, um einen<br />
einheitlichen Binnenmarkt zum Vorteil der Unternehmer<br />
zu schaffen. Diese Erfindung erleichterte auch die Kontrolle<br />
der Bevölkerung sowie die Möglichkeiten kolonialer<br />
Expansion.