Antikapitalismus für alle - Rosa-Luxemburg-Stiftung
Antikapitalismus für alle - Rosa-Luxemburg-Stiftung
Antikapitalismus für alle - Rosa-Luxemburg-Stiftung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
EDUARD, DEIN REFORMISMUS IST NUR EIN KLEIN-<br />
BÜRGERLICHER OPPORTUNISMUS. ES IST NICHT SCHLECHT,<br />
DAS LEBEN DER ARBEITER DURCH REFORMEN ZU VERBESSERN,<br />
ABER JEDES PROGRAMM VON GRADUELLEN REFORMEN AUS<br />
DEM STAAT WIRD IMMER DURCH DIE KAPITALISTISCHEN<br />
INTERESSEN BEGRENZT SEIN. MAN KANN DEN SOZIALISMUS<br />
NICHT OHNE REVOLUTION ERREICHEN, UND ICH GLAUBE NICHT,<br />
DASS DIE ARBEITER KOMPROMISSE MIT<br />
ANDEREN KLASSEN ABSCHLIESSEN SOLLTEN.<br />
Eduard Bernstein <strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong> (1871-1919)<br />
Die Trennung zwischen ReformistInnen und KommunistInnen verschärfte<br />
sich durch den Ersten Weltkrieg. 1914 entschieden die meisten sozialistischen<br />
Abgeordneten, ihre Staaten im Krieg zu unterstützen. Das bedeutete,<br />
Arbeiter in den Kampf gegen andere Arbeiter zu schicken – ein Verrat an einem<br />
der traditionellen Prinzipien des Sozialismus: dem Internationalismus.<br />
Der Kommunismus ordnete sich unabhängig von der Sozialdemokratie neu,<br />
und 1921 nahm die Sozialdemokratische Partei Deutschland formell die revisionistischen<br />
Ideen Bernsteins an. Die Mehrheit der sozialistischen Parteien<br />
der Welt übernahm eine ähnliche Politik, und bald wurde das Wort Sozialdemokratie<br />
zum Synonym <strong>für</strong> Reformismus. Die Trennung zwischen<br />
Reformisten und Revolutionäre war besiegelt.<br />
71