Antikapitalismus für alle - Rosa-Luxemburg-Stiftung
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Eine Klassengesellschaft<br />
Der Kapitalismus ist ein Unterdrückungssystem mit Klassen. Das bedeutet,<br />
dass es eine Klasse von Menschen gibt, welche aufgrund ihrer Stellung in<br />
der Gesellschaft, der Funktionen oder Ämter, die sie bekleiden, die Macht<br />
besitzen, über die anderen zu herrschen. Das heißt nicht, dass unter dem<br />
Kapitalismus die anderen Unterdrückungsformen verschwinden, die Klassenunterdrückung<br />
kann mit Rassismus oder Sexismus kombiniert werden,<br />
und diese sogar verstärken.<br />
ICH GEHÖRE EINER ALTEN,<br />
ADLIGEN KRIEGERFAMILIE AN:<br />
DU MUSST MIR GEHORCHEN.<br />
Die Klassenmacht kann auf unterschiedlichen Formen basieren, d.h. sie<br />
kann durch unterschiedliche Institutionen, Normen, Gewohnheiten und<br />
Ideen begründet und organisiert sein. Zum Beispiel betrachtete man im Mittelalter<br />
die Feudalherren aufgrund ihrer Geburt als Adlige, und diese fühlten<br />
sich <strong>für</strong> den Schutz der Bevölkerung im Kriegsfall zuständig; deshalb sollten<br />
die Bauern ihnen Tribut zollen oder umsonst <strong>für</strong> sie arbeiten.<br />
In Indien glaubte man, dass manche Menschen von sehr wichtigen Götter<br />
stammten, und deshalb einer höheren Kaste angehörten. Menschen niedrigerer<br />
Kasten sollten ihre Diener sein.<br />
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