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Antikapitalismus für alle - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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2. Autonomie<br />

Wenn die Macht überall ist und <strong>alle</strong>s durchdringt, und die Machtübernahme<br />

unmöglich und unerwünscht ist, wie bekämpft man dann den Kapitalismus?<br />

Was bedeutet konkret “Antimacht” oder “Gegenmacht”?<br />

Für den neuen <strong>Antikapitalismus</strong> liegt die Antwort auf diese Frage eben gerade<br />

in diesem Wort “Macht” und seinen zwei Bedeutungen. Als Substantiv<br />

bedeutet “Macht” eine Beziehung zwischen Befehl und Gehorsam, “Machtüber”<br />

andere. Als Verb bedeutet es, etwas zu tun – die Fähigkeit, etwas zu<br />

schaffen und zu entwickeln.<br />

Antonio Negri<br />

DAS IST ES, WAS ICH<br />

“POSSE” NENNE.<br />

UND WAS ICH<br />

“MACHT-ZU-TUN” NENNE.<br />

DIE “MACHT-ÜBER” BEGRENZT<br />

UNSER TUN, LEBT ABER AUCH<br />

WIE EIN VAMPIR DAVON. SIE<br />

KONTROLLIERT UNS, LEBT ABER<br />

AUCH VON UNSEREM TUN.<br />

John Holloway<br />

Diese zwei Bedeutungen von Macht sind gegensätzlich, denn die eine negiert<br />

die andere. Die Macht-über begrenzt die Freiheit all das zu tun, was jemand<br />

tun könnte (wenn er oder sie nicht der Macht anderer unterworfen wäre); die<br />

Ausbreitung der Macht-zu-tun untergräbt die Macht-über, denn sie impliziert,<br />

die Beschränkungen zu zerstören, welche diese über das Tun verhängt.<br />

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