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Sanieren und Energieeffizienz Gebäudebewertung Vor Beginn jeglicher Maßnahme sollte eine fachmännische Bewertung der energetischen Situation des Gebäudes erfolgen unter Berücksichtigung evtl. bereits durchgeführter Maßnahmen und gebäudespezifischer Schwachpunkte. häufig sind bereits einige Bauteile gedämmt bzw. an der heizung Verbesserungen vorgenommen worden, so dass nicht für jedes Gebäude die gleichen Prioritäten gelten. Im Rahmen einer Energieberatung, die vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert wird (erhöhte Förderbeträge ab 01.07.2012), werden neben der Gebäudebewertung Vorschläge für sinnvolle Sanierungsmaßnahmen unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit und einer sinnvollen Reihenfolge für einzelne Sanierungsschritte gemacht. nicht immer muss es gleich eine kostspielige Komplettsanierung sein, auch mit geringen Mitteln lassen sich häufig die größten Löcher schließen, ohne dass der Weg für spätere Maßnahmen verbaut würde. ein energieberater wird auch auf die jeweiligen Möglichkeiten der Förderung von Sanierungsmaßnahmen eingehen. hierfür stehen vor allem Gelder der bundeseigenen KfW- Bank zur Verfügung, wobei es hier um durchaus ansehnliche Summen geht, die je nach Sanierungsumfang bereits für einfamilienhäuser bis zu € 15.000 betragen können. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Förderprogramme, u.a. auch von verschiedenen Gemeinden, wie z.B. der Stadt München. Erste Schritte Viele eigentümer schrecken vor allzu hohen Sanierungskosten, die für eine Komplettsanierung mit Dämmung der gesamten Gebäudehülle für ein einfamilienhaus schnell die Grenze von € 100.000 überschreiten können, zurück. Soll die Wärme im haus zukünftig aus regenerativen Quellen stammen, ist unterhalb dieser Summe meist gar nichts zu machen. Doch auch einzelne Maßnahmen können lohnenswert sein und werden häufig gefördert. So kann bereits eine Dämmung der Kellerdecke oder auch der Decke zu einem unbeheizten Dach mit gut € 2.000 je nach Gebäude zu ganz erheblichen energieeinsparungen von 10% und mehr führen. Bei den heutigen energiekosten, die bei unsanierten einfamilienhäusern häufig über € 2.500 liegen, würde sich eine solche Maßnahme bereits ohne Berücksichtigung der zu erwartenden energiepreissteigerungen in weniger als 10 Jahren amortisieren. Ähnlich günstige und effiziente Maßnahmen sind z.B. das Abdichten von alten Fenstern, von Türen zu unbeheizten Kellern oder Dachböden und das Dämmen von Rollladenkästen. Auch bei der heizung kann man bereits mit kleinem Geld einiges erreichen. An erster Stelle ist hierbei die Dämmung von Warmwasser- und heizungsleitungen zu nennen. hier geht v.a. bei unbeheizten Kellern häufig sehr viel energie verloren, der Austausch von alten heizungspumpen amortisiert sich häufig in weniger als fünf Jahren. Wenn z.B. aufgrund schlecht eingestellter Ventile in einem Raum kaum Wärme ankommt, muss die ganze heizanlage aufgedreht werden, was zu unnötigen Verlusten führt. ein hydraulischer Abgleich, d.h. die einregelung von Leitungen, heizkörpern und Pumpen zum Zwecke einer möglichst gleichmäßigen energieverteilung, ist für nur einige hundert euro zu haben, und kann sich bei schlecht eingestellten heizanlagen schon im ersten Jahr rechnen. Grundsätzlich sind jedoch auch aufwändigere Maßnahmen zur energieeinsparung wirtschaftlich, wenn man nur lange genug warten kann. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass die Preise für Öl und Gas in den letzten 20 Jahren um durchschnittlich 12% pro Jahr gestiegen sind. Würde man diese entwicklung in die Zukunft projizieren, würde manche auf den ersten Blick unrentable Maßnahme interessant, da der Liter heizöl 2025 dann rund € 3 kosten würde – eine angesichts des energiehungers der Schwellenländer vermutlich noch eher vorsichtige Prognose. BAuen & Wohnen Große Lösung Wer bei der energetischen Sanierung einen weiteren horizont hat und das nötige Kleingeld bis zum so genannten „Break even“ vorstrecken kann, der kann ein Paket für ein gefördertes KfW-effizienzhaus oder auch ein Passivhaus im Bestand schnüren. In der Stadt München bekäme man in letzterem Fall neben den erwähnten KfW- Zuschüssen von € 15.000 nochmals eine fast ähnliche Summe für dieses Projekt, was vielleicht für den ein oder anderen ein Anreiz sein könnte, ein solches Ziel zu erreichen. Die Sanierung zum effizienzhaus wird in Abhängigkeit vom Ausgangszustand des zu sanierenden Gebäudes in den meisten Fällen die Dämmung der gesamten Außenhülle, d.h. von Außenwänden, Dach und Kellerdecke, einen Fenstertausch, die Verbesserung der Luftdichtheit und der heizanlage bedeuten. eine Lüftungsanlage verringert die Wärmeverluste weiter und kann vor allem für ein gesundes Innenraumklima ohne „dicke Luft“ sorgen. Im hinblick auf die Klimarelevanz der heizanlage sind regenerative energien wie etwa holz und Sonnenenergie, aber auch durch eine Wärmepumpe genutzte umweltwärme, von Vorteil. Die laufenden Kosten sprechen schon heute für regenerative energien. Mit einem Blockheizkraftwerk kann man sogar durch den Stromverkauf ähnlich wie bei der Photovoltaik Geld verdienen. Firmen wie Lichtblick sind gerade dabei, auf Basis von tausenden von kleinen Blockheizkraftwerken in den Kellern von eigenheimbesitzern Deutschlands eine verbrauchsoptimierte dezentrale Stromversorgung aufzubauen, die engpässe bei Sonne und Wind mit umweltfreundlichem Strom ausgleichen kann. Natürlich Bauen Wenn man die Praxis der energetischen Sanierung betrachtet fällt auf, dass zwar von nachhaltigkeit die Rede ist, nachhaltige Baustoffe, d.h. Naturdämmstoffe, jedoch die Ausnahme sind. Abgesehen davon, dass einige Dämmstoffe gesundheitlich bedenkliche Schad- Anzeigen Spätestens seit der Klimaschutz in aller Munde ist, denken die meisten Menschen bei dem Stichwort Gebäudesanierung nicht nur an eine Instandsetzung oder Verschönerung der vorhandenen Bausubstanz, sondern auch an eine Verbesserung der Energieeffizienz. Gerade in Ballungsräumen ist die Sanierung älterer privater Gebäude in vollem Gange, häufig nach einem Besitzerwechsel. Kaum ein Haus, das dabei nicht auch energetisch verbessert wird. Wir wollen im Folgenden einen kurzen Überblick zu den Möglichkeiten der energetischen Sanierung von Altbauten geben. stoffe ausgasen (bei Polystyrol ist es z.B. Styrol), werden für deren herstellung häufig energieintensive erdölprodukte verwendet. Die spätere entsorgung dieser Stoffe ist mit weiteren Schadstoffproblemen verbunden. Auch hier ist die Stadt München Vorreiter und fördert z.B. den einbau von PVC-Fenstern nicht. Selbstverständlich gibt es für praktisch alle Anwendungen diverse naturdämmstoffe, die allerdings, abgesehen von einigen Dachdämmungen, meist mit höheren Kosten für den Verbraucher, wenn auch nicht für die Allgemeinheit, verbunden sind. Vorteil vieler naturdämmstoffe, meist aus Pflanzenfasern, ist deren Diffusionsoffenheit und Feuchteaufnahmefähigkeit, die zu einem gesunden Wohnklima und schadentoleranteren Konstruktionen beitragen. Auch haben diese Dämmungen in der Regel eine wesentlich bessere Wärmespeicherfähigkeit, d.h. sie wirken ausgleichender auf Temperaturveränderungen als die meist sehr leichten konventionellen Dämmstoffe. Fallstricke Immer wieder ist die Rede von Schimmelbildung nach energetischen Sanierungen, was häufig mit einer verbesserten Luftdichtheit des Gebäudes nach der Sanierung zu tun hat, da undichtigkeiten der Gebäudehülle, durch die heizwärme unkontrolliert verloren geht, behoben wurden. Gerade wenn lediglich die Fenster erneuert wurden, die Außenwände jedoch ungedämmt geblieben sind, taucht dieses Problem häufig auf, da die in der Wohnung anfallende Feuchtigkeit durch die Bewohner (Atmen, Kochen, Waschen etc.) nun aktiver durch Lüften abgeführt werden muss bzw. ansonsten an den kühlen Außenwänden kondensiert. hier kann eine Lüftungsanlage helfen, allerdings ist auch ein einfaches hygrometer schon hilfreich, um zu hohe Luftfeuchten (im Winter empfehlen wir die Luftfeuchte in der Wohnung nicht über 55% r.F. steigen zu lassen) zu vermeiden. ebenso können Teildämmungen zu Problemen führen, wenn etwa die oberflächentemperatur von 32 der Spatz 3/2012
Anzeigen BAuen & Wohnen Außenwänden sehr unterschiedlich ist, so dass Feuchtigkeit schneller an den verbliebenen kühlen Stellen kondensiert. Weitere Fallstricke liegen in einer falschen Reihenfolge der Sanierungsmaßnahmen. So ist etwa ein Fenstertausch nach bereits durchgeführter Fassadendämmung aufwändig und fehlerträchtig. Auch ein heizungstausch vor Dämmung der Außenhülle ist nicht zu empfehlen, da der Kessel später überdimensioniert und damit unwirtschaftlich ist. erstaunlich ist, dass gemäß einer Forsa-umfrage aus diesem Jahr viele Bauherren ohne qualifizierte Beratung trotz energetischer Sanierung im Gegensatz zu solchen mit Beistand durch einen energieberater deutlich geringere energieeinsparungen erzielten und häufig mangels entsprechender Informationen auch keine Fördergelder beantragt wurden. Baubegleitung zu empfehlen Daraus folgt, dass eine Baubegleitung durch Fachleute in jedem Fall zu empfehlen ist. So ist es nur www.naturfarbenzentrum.de Institut für Baubiologie + Ökologie Neubeuern IBN Aus- und Weiterbildung Publikationen Beratung Basismodul: Ausbildung zum/zur Baubiologen / Baubiologin IBN • 12-monatiger staatlich zugelassener Fernlehrgang • 25 thematische Lehrhefte • 2 x 3 Tage Begleitseminar • Prüfung mit Abschlusszertifikat • regelmäßige Aufbauseminare und Workshops Aufbaumodule: Weiterbildung zum/zur Baubiologischen Raumgestalter/in IBN • 2 Seminare • Prüfung mit Zertifikat Baubiologischen Messtechniker/in IBN • 3 Seminare • Prüfung mit Zertifikat für Absolventen Baubiologischen Gebäude-Energieberater/in IBN • Seminar • Qualifizierung mit Zertifikat Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.seminare.baubiologie.de konsequent, dass die KfW-Bank die qualifizierte Baubegleitung mit bis zu € 4.000 fördert und diese bei bestimmten Sanierungsstufen aufgrund deren Komplexität auch fordert. Die Bauherren sparen über diese Summe hinaus meist weitere Kosten durch Vermeidung falscher Sanierungsmaßnahmen und durch hohe Kostentransparenz bei den ausführenden Firmen. Dipl.-Ing. Thomas Schilling, Architekt ---------------------------------------------- Das Planungsbüro Schilling in München ist ein Architekturbüro mit Schwerpunkt ökologischem Wohnbau, energieberatung und Baubiologie. Das Büro ist anerkannte Beratungsstelle des Instituts für Baubiologie in neubeuern. Die Spezialisierung des Büros garantiert den Kunden eine hohe Kompetenz und Planungssicherheit. Dipl.-Ing. Thomas Schilling ist nicht nur planend tätig, sondern bietet auch ein umfangreiches Beratungsprogramm. Infos unter www.pb-schilling.de Telefon 089 - 74 74 78 91 MEHR ALS GESUND SCHLAFEN ... MIT SCHLAFSYSTEMEN VON (089) 4483408 WWW.BIRNBAUMBLAU.DE Fachzeitschrift Wohnung + Gesundheit • seit über 30 Jahren bewährt • 4 Ausgaben pro Jahr • Artikel rund um die gesunde Wohnumwelt • Serviceteil mit Adressen, Terminen, Tipps und Bezugsquellen- Verzeichnis Bücher zu den Themen: • Bauen - Planen - Renovieren • Elektrosmog - Wohngifte - Pilze • Energie - Heizung - Solar • Sonstiges rund um die Baubiologie DVDs & Plakate Informationen und Bestellmöglichkeiten im Internet unter www.baubiologie-shop.de der Spatz 3/2012 33 NR. 139 SOMMER 2011 JAHRGANG 33 ISSN 0176-0513 B20187 F WOHNUNG + NR. 124 HERBST 2007 JAHRGANG 29 ISSN 0176-0513 B20187 F GESUNDHEIT WOHNUNG + GESUNDHEIT Zeitschrift für Baubiologie und Ökologie Fachzeitschrift für Baubiologie und Ökologie Low-Tech-Haus Landlust als Trend Risiko Nanosilber Mauerfeuchtigkeit Mobilfunk-Abschirmung Rundbau aus Strohballen 5 Jahre leben im Passivhaus Produkte aus Hanf und Lehm Wärmedämmverbundsysteme MCS-verträgliches Wohnhaus Tabakscheune Grünes Bauhaus Ökosoziale Raumordnung Frauen bauen mit Lehm Energiesparlampen Lehm-Grundöfen Bürger gegen Mobilfunkturm Richtiges Heizen und Lüften Farben und Lacke Abenteuer Alter IBN ? Baubiologie in Frage und Antwort Tipps zum gesunden Bauen und Wohnen Baubiologische Beratungsstellen IBN in ihrer Nähe • Über 100 zertifizierte Beratungsstellen im In- und Ausland • Kompetente Beratung und Information bei baubiologischen Fragen • Planung für Alt- und Neubauten, handwerkliche Ausführung, Bauleitung, Messungen etc. Weitere Informationen im Internet unter www.baubiologen-verzeichnis.de Das IBN vermittelt Ihnen regionale Adressen Baubiologischer Beratungsstellen, Baubiologischer Messtechniker, Baubiologischer Raumgestalter und Baubiologischer Gebäude-Energieberater sowie Bezugsquellen baubiologischer Produkte und bietet u. a. den Baubiologischen Gebäudecheck an. Institut für Baubiologie + Ökologie Neubeuern IBN Holzham 25 • D-83115 Neubeuern Tel. 08035-2039 • Fax 08035-8164 E-mail: institut@baubiologie.de baubiologie.de
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