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gut – bio – regional Immer mehr Verbraucher orientieren sich beim Einkauf an regionalen Produkten. Und das ist gut so, denn damit bekommen nicht nur kleine Handwerker, bäuerliche Erzeugergemeinschaften und regionale Kooperativen eine Erfolgschance, sondern die Menschen wieder einen Bezug zu den Dingen, die sie umgeben. Von Elisabeth Schütze Mittlerweile finden sich auch in den Supermärkten immer häufiger regionale Lebensmittel in den regalen und die Verbraucher nehmen die regionalprodukte gerne an. nach einer Emnid-umfrage im Auftrag des Bundesverbraucherministeriums achtet die hälfte aller Verbraucher beim Einkauf auf Lebensmittel aus der region. 79 Prozent der befragten Verbraucher wären danach sogar bereit, mehr geld für regionale Lebensmittel auszugeben. Aber wie regional sind Lebensmittel aus der region? Regionalität als Werbelüge regionale Lebensmittel, das suggeriert Frische, kurze Transportwege und handwerkliche Verarbeitung. Diese Verbrauchermeinung machen sich einige Lebensmittelhersteller zu nutze und werben mit regionalität wo kaum eine zu finden ist. So deckte der nDr im Frühjahr diesen Jahres auf, dass im rügener heringstopf kein bisschen Ostsee steckt, sondern die Fische aus der nordsee oder der norwegischen See stammen. Auch der Check der hessischen Verbraucherzentrale brachte unerfreuliche Ergebnisse: Bei 42 von 50 untersuchten Produkten, die mit regionalen Bezügen warben, war die herkunft der Zutaten unklar. Das deckt sich auch mit den untersuchungen der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, die 57 Produkte unter die Lupe genommen haben und nur bei fünf einen eindeutigen regionalen Bezug feststellen konnten. Besonders Discounter und große Supermärkte fallen hier mit Werbelügen auf: So hat laut Ökotest ein Birnen-Johannisbeersaft der regionalmarke „Ein gutes Stück heimat“ locker 1000 km auf der Flasche bzw. Packung bis er vom herstellungsort in den nordöstlichsten Lidl-Markt gelangt. Viele Convenience-Produkte bekommen ein regionales Label, weil sie in der region verarbeitet wurden, die Zutaten dafür dürfen dann aber aus aller herren Ländern stammen. Regionalität erkennen Ilse Aigner nahm 2012 die grüne Woche zum Anlass, für ein regionallabel zu werben: „Die Kennzeichnung muss Klarheit schaffen: Wo regional drauf steht, muss auch regional drin sein. Ich möchte deshalb ein verlässliches regionalsiegel auf den Weg bringen, das den Kunden als Orientierung dient und den Anbietern als freiwilliges Instrument zur Verfügung steht“, so die Bundesministerin. Da dieses Label – falls es überhaupt kommt – aber wieder vielen herren dienen muss, kann man davon ausgehen, dass eben nur wieder Mindeststandards verlangt werden. Die Biobranche ist auch bei diesem Thema wieder Vorreiter für wirkliche Regionalität. So hat der Verband Biokreis bereits 2007 ein Siegel „regional & fair“ mit entsprechenden richtlinien So hoch wird das Kleegras – TAgWErK-KundInnen zu Besuch bei TAgWErK-Bauer Josef Braun. www.tagwerk.net Ernährung Anzeigen Am Obergrashof bauen Julian Jacobs (li.) und Peter Stinshoff (re.) frisches Demetergemüse für die region München an. Foto: Obergrashof entwickelt. Von Backwaren mit getreide aus der region, Käsespezialitäten mit Milch aus der region bis hin zum Bio-Ei sind bereits viele Erzeuger und Verarbeiter in diesem Verbund und garantieren unverfälschte regionalität. Aus der Region für die Region Sicher ist es für den Verbraucher nicht einfach, regionale Lebensmittel über den Werbespruch hinaus zu erkennen. Aber je mehr man in kleine Strukturen geht, umso sicherer kann man sein, dass die region auch drin ist, wenn sie drauf steht. nicht nur, dass es viele Möglichkeiten gibt direkt ab hof zu kaufen, es haben sich zwischenzeitlich auch erfolgreiche Kooperationen gebildet, die Lebensmittel in der region für die region erzeugen. Diese Vermarktungsgemeinschaften sichern eine regionale Lebensmittelproduktion vom Bauern bis zum Supermarkt bzw. Biofachhandel. Ein schönes Beispiel dafür ist das netzwerk Unser Land, das sich rund um München etabliert hat und bereits viele Lebensmittel in Bioqualität anbietet, oder Region aktiv Chiemgau-Inn-Salzach, eine gemeinschaft von Erzeugern, die wie der name schon sagt im Chiemgau-Inn-Salzach-gebiet zu hause ist. Ebenfalls regional agieren bäuerliche Erzeugergemeinschaften wie Die Biohennen AG. Die Bio-Eier kommen nicht nur von traditionellen Bauernhöfen wo ein großteil des hühnerfutters selbst erzeugt wird, die Bauern sind auch Anteilseigner der Ag. Damit bleibt die Wertschöpfung, wie in vielen anderen netzwerken ebenso, in der region. Erwähnenswert, wenn auch nicht immer in zertifizierter Bioqualität, sind auch regionale Spezialitäten wie zum Beispiel das Altmühltaler Lamm. Der vom Verbraucher akzeptierte Mehrpreis für diese, aus tiergerechter haltung, stammenden Spezialitäten, trägt dazu bei, dass die hüteschäferei im naturpark Altmühltal wiederbelebt wurde. und das sorgt wiederum dafür, dass die herrliche Landschaft der Altmühljuraregion mit ihren seltenen Tier- und Pflanzenarten erhalten bleibt. regional arbeiten auch Bio- Lieferdienste, die für die meisten Lebensmittel, die sie liefern, langfristige Verträge mit Erzeugern aus der region haben bzw. gemüse und Kräuter selbst anbauen. Ob es sich um Obst und gemüse, Eier, Käse, Brot oder Fleisch handelt, immer weiß der Kunde daher, woher die Lebensmittel kommen. 46 Mitglieder hat der 1996 gegründete Verband Ökokiste e.V. derzeit deutschlandweit. In München und umgebung sind Tagwerk, der Amperhof und das hofgut Letten im Ökokisten-Verbund. Jede Woche bringen sie Bio-Frische nach Wunsch ins haus. Dabei kann so ein Lieferdienst auch noch mit einem sehr kleinen CO2-Fußabdruck punkten: Mit einer durchschnittlichen Anfahrtsstrecke von 1,5 Kilometer pro Kunde setzen zum Beispiel die Ökokisten-Mitglieder auch in Sachen Auslieferung ökologische Maßstäbe. Weitere Informationen: www.regional-und-fair.de www.oekoland-bayern.de/verbraucher/einkaufen/index.php, www.hofladen-bauernladen.info/ adressen/bayern_k6/ www.oekokiste.de www.erzeuger-direkt.de www.unserland.info www.region-aktiv-chiemgau-innsalzach.de 8 der Spatz 3/2012
Anzeigen Ernährung der Spatz 3/2012 9 Das Beste der Berge. Sehnsucht nach dem Echten? Bio ist ihre Überzeugung – die Berge ihre Heimat. Deshalb liefern über 450 Demeter- und Naturlandhöfe entlang der Alpen ihre wertvolle Bio-Milch ausschließlich an die Molkerei Berchtesgadener Land. 100 % Bio-Qualität aus der Region Daraus stellen wir unsere Milchspezialitäten her. Das weiß unser stetig wachsender Kundenkreis zu schätzen, dessen Vertrauen wir als unser höchstes Gut betrachten. www.bio-alpenmilch.de BIO_Anz_Image Dickmilch_Spatz_Motiv2_210x150_RZ_120528.indd 1 29.05.12 14:55 � … ist nicht nur � eine gern gehörte Werbeaussage, sondern trifft auf die Mehle der Wolfmühle ganz genau � zu! Ca. 20 km östlich von München, zwischen Markt Schwaben und Forstinning, befindet sich die handwerklich betriebene Mühle. Dass das verwendete Getreide aus Bio- Anbau ist, ist hier selbstverständlich: hier kommen nur Bio-Rohstoffe auf den Hof. Dies ist auch im Bio-Laden und bei der sonntäglichen Bio-Gastronomie so. Alles 100 % Bio. Das Bio-getreide wird von Ausgewählten Bio-Bäuerinnen und Bio- Bauern aus den Landkreisen Ebersberg, Erding, München, Landshut, Mühldorf und rosenheim geerntet und zur Mühle gebracht. nach aufwändiger und sorgfältiger reinigung werden nur beste Sorten gemischt und in handwerklicher Kunst vermahlen. Dabei entstehen verschiedenste Mehle, die für vielfältige rezepte das optimale Backergebnis liefern. um die hohe Qualität und die besten Backeigenschaften zu garantieren, werden alle getreidepartien in externen Labors zur Kontrolle untersucht. Erhältlich ist das Mehl in 1 kg, 2,5 kg und 5 kg Tüten. Zu kaufen gibt es, dank regionaler großhändler, das Mehl nicht nur in München und darum herum, sondern vielleicht auch in Ihrem Bio-Laden! Oder besuchen Sie den Wolfmühlehofladen mit Bio-Vollsortiment. unsere Bio-gastronomie ist an Sonn-und Feiertagen von 12 - 18 uhr (Mitte März - Mitte Oktober) mit durchgehend warmer Küche geöffnet. nachmittags genießen Sie am lauschigen Bach hausgemachte Kuchen & Torten. Bio Mehl aus der Wolfmühle In vielen Bio-Läden erhältlich, bitte fragen Sie nach! � Andreas Löffl, Müllermeister Wolfmühle 1, 85661 Forstinning �� 08121 - 33 34 www.wolfmuehle.de
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