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international<strong>an</strong>.riss<br />

kampf gegen aids<br />

Nacht der Solidarität<br />

Die Zahl der HIV-infizierten Menschen weltweit steigt, allein in Afrika leben<br />

25 Millionen HIV/AIDS-Kr<strong>an</strong>ke. Vor allem in nicht-städtischen Gebieten<br />

Afrikas müssen sie oft völlig ohne medizinische Betreuung auskommen<br />

und werden dementsprechend schnell zu kr<strong>an</strong>k, um ihre Familien<br />

zu versorgen und sterben früh. „Wir sind noch meilenweit von einer<br />

ausreichenden Gesundheitsversorgung in den sogen<strong>an</strong>nten Entwicklungsländern<br />

entfernt“, sagt Ulrike Schel<strong>an</strong>der, Geschäftsführerin von<br />

CARE-Österreich. CARE, eine der größten internationalen Hilfsorg<strong>an</strong>isationen<br />

weltweit, betreut derzeit 31 Projekte in Afrika, Südamerika, Asien<br />

und Südosteuropa, unter <strong>an</strong>derem zwei lokale Gesundheitszentren in<br />

Mosambik und Malawi. Dort erhalten AIDS-Kr<strong>an</strong>ke Zug<strong>an</strong>g zur notwendigen<br />

Anti-Retroviral-Therapie, die die Lebensqualität und -dauer deutlich<br />

erhöht. Das Ankämpfen gegen Epidemien wie Malaria, Tuberkulose<br />

und AIDS ist eigentlich erklärtes Milleniumsziel der UN. Aber:„Trotz internationaler<br />

Absichtserklärungen sind nach wie vor Millionen Betroffene<br />

von Prävention, Beh<strong>an</strong>dlung und Pflege ausgeschlossen“, kritisiert<br />

das deutsche Aktionsbündnis gegen AIDS, das zum dritten Mal die bundesweite<br />

„Nacht der Solidarität“ org<strong>an</strong>isiert. Am 15. Juli wollen regionale<br />

AIDS-Hilfen, Org<strong>an</strong>isationen, Kirchengemeinden und Selbsthilfegruppen<br />

mit roten Lichterschleifen, Konzerten und vielen Aktionen „ein Zeichen<br />

für 40 Millionen Menschen setzen“. Schon im <strong>Mai</strong> möchte die UN<br />

ihre Fortschritte in der AIDS-Bekämpfung auswerten und präsentieren.<br />

Und Mitte Juni findet in Petersburg ein G8-Gipfel statt: Die G8-Regierungen<br />

hatten sich zuletzt verpflichtet, bis 2010 ein umfassendes Paket<br />

zur HIV-Prävention, Beh<strong>an</strong>dlung und Pflege zu entwickeln. Vier Wochen<br />

nach der Nacht der Solidarität findet d<strong>an</strong>n in K<strong>an</strong>ada die 16. Weltaidskonferenz<br />

statt, bei der es hoffentlich mehr als Absichtserklärungen geben<br />

wird. GaH<br />

www.aids-kampagne.de<br />

türkei<br />

Anti-Homophobie Konferenz<br />

Schon 1994 wurde in der Türkei die KAOS GL (Gay-Lesbi<strong>an</strong> Cultural<br />

Researches <strong>an</strong>d Solidarity Association) gegründet, um eine Einheit<br />

im Kampf gegen die Diskriminierung von homosexuellen Menschen<br />

zu bilden. Seither hat die Org<strong>an</strong>isation ein vierteljährlich<br />

12 <strong>an</strong>.<strong>schläge</strong>mai <strong>2006</strong><br />

Foto: Mosambik (Copyright: J<strong>an</strong>ine Wurzer/Care)<br />

erscheinendes Journal und eine Monatszeitung herausgebracht<br />

und betreibt ein eigenes Kulturzentrum für kulturelle Aktivitäten<br />

und Treffen sowie eine große Bibliothek. Vom 17. bis 21. <strong>Mai</strong> org<strong>an</strong>isiert<br />

KAOS GL in Ankara eine internationale Anti-Homophobie Konferenz,<br />

zu der LesBiSchwule wie auch heterosexuelle FreundInnen<br />

eingeladen sind. Es wird Vorträge, Foren und Workshops zu vielen<br />

Aspekten homosexuellen Lebens geben: von schwul-lesbischen PartnerInnenschaften/Familien<br />

über die Widerst<strong>an</strong>dstaktik junger Les-<br />

BiSchwuler bis zu AIDS-Aktivitäten und homophobem Verhalten<br />

am Arbeitsmarkt und in der Bildung. Es wird auch ein eigenes<br />

feministisches Forum – „offen für alle Frauen“ – geben. GaH<br />

www.kaosgl.com, englischsprachige Infos: http://news.kaosgl.com<br />

europäische konferenz<br />

Imame zu Frauenrechten<br />

Anf<strong>an</strong>g April ging die – stark medial begleitete – Konferenz Europäischer<br />

Imame und SeelsorgerInnen in Wien über die Bühne. Die am 8.<br />

April veröffentlichte Schlusserklärung beinhaltet auch ein Kapitel<br />

„Frauen“. Der erste Satz: „M<strong>an</strong>n und Frau sind im Islam gleichwertige<br />

Partner, die ... gleich <strong>an</strong> Menschenwürde sind.“ In weiterer Folge wird<br />

erklärt, dass jede Form von Verletzung von Frauenrechten (namentlich<br />

Zw<strong>an</strong>gsehe, FGM, Ehrenmorde etc.) bekämpft werden müsse. Dazu<br />

brauche es auch eine „stärkere Differenzierung zwischen Religion und<br />

Tradition“. Kopftuchverbote seien „kontraproduktiv, da sie Frauen von<br />

wesentlichen Bereichen des Lebens ausschließen“. Maßnahmen zur<br />

Mädchen- und Frauenförderung, die eine religiöse Grundhaltung <strong>an</strong>erkennen,<br />

sowie ungehinderter Zug<strong>an</strong>g zum Arbeitsmarkt sind einige<br />

konkrete Forderungen der KonferenzteilnehmerInnen.<br />

Die sogen<strong>an</strong>nte „Wiener Erklärung“ ist im vollen Wortlaut auf der<br />

Homepage der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich nachzulesen.<br />

GaH<br />

www.derislam.at<br />

namibia<br />

Sexarbeit zum Überleben<br />

„Alles dreht sich ums Geld und ohne Arbeit gibt es kein Geld“, sagt<br />

die 33-jährige Maria Xoagub, eine junge Mutter in Namibia, die ihren<br />

Lebensunterhalt als Sexarbeiterin verdienen muss. Und sie ist kein<br />

Einzelfall.<br />

Es gibt mittlerweile einige Nicht-Regierungsorg<strong>an</strong>isationen, die<br />

sich um Frauen kümmern, die durch die Lebensumstände zur Sexarbeit<br />

gezwungen werden. Von diesen Org<strong>an</strong>isationen bräuchte es aber<br />

noch viel mehr, meint Veronica de Klerk von WAD (Women’s Action for<br />

Development). Denn die Regierung betrachte Sexarbeiterinnen nicht<br />

als menschliche Wesen, verstehe nicht, dass diese Frauen „nicht aus<br />

freien Stücken auf der Straße sind“. An der offiziellen Ideologie hat<br />

sich wohl seit dem früheren Präsidenten Nujoma nicht viel geändert:<br />

Er erklärte vor sechs Jahren, dass der Staat Namibia Prostitution und<br />

Homosexualität nicht dulde und die Polizei „Homosexuelle und<br />

Lesben“ festnehmen und abschieben müsse. Maria Xoagub glaubt<br />

trotzdem, dass sich die Situation ohne Regierungshilfe nicht verbessern<br />

werde: „Die Regierung ist unsere einzige Hoffnung“, sagt sie und<br />

ergänzt: „Wir Prostituierten sind auch Wählerinnen!“ Die Arbeits-

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