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Landschaftsökologische Exkursionen in die Greifswalder Umgebung

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4 Nutzungsgeschichte<br />

Seit der Gründung des Zisterzienserklosters Eldena im Jahr 1199 gehörte das heutige NSG<br />

als Teil e<strong>in</strong>es großen Waldgebietes zwischen der Dänischen Wieck und der Grafschaft Gützkow<br />

zum Grundbesitz des Klosters. Die durch <strong>die</strong> Mönche <strong>in</strong>s Land geholten Kolonisten<br />

rodeten große Waldflächen, um Nutzholz und Land für ihre Dörfer und Äcker zu gew<strong>in</strong>nen.<br />

Die zahlreichen “hagen”-Dörfer <strong>in</strong> der <strong>Umgebung</strong> deuten auf <strong>die</strong>se Rodungsflächen h<strong>in</strong>.<br />

Nach der Säkularisation im 15. Jh. wurden Teile des ehemaligen Klosterbesitzes an <strong>die</strong> Universität<br />

übertragen, darunter auch das Eldenaer Waldgebiet.<br />

Im Bereich der Exkursionsroute war zur Zeit der schwedischen Landvermessung 1697<br />

(Abb. 2) „zumeist harte, jedoch teilweise morastiger Boden mit Eichen, Erlen, Birken, Haseln<br />

etc. bewachsen” (HISTORISCHE KOMMISSION FÜR POMMERN UND LANDESARCHIV GREIFS-<br />

WALD 2001)<br />

Abb. 2: Landnutzung um 1697 (Quelle: Umzeichnung nach der Schwedischen<br />

Matrikelkarte, aus BOCHNIG 1959)<br />

Die zu <strong>die</strong>ser Zeit angewandte Bewirtschaftungsform des Mittelwaldes förderte <strong>die</strong> ausschlagfähigen<br />

Holzarten wie Ha<strong>in</strong>buche und Eichen. Zusätzliche starke Beweidung (Hutung)<br />

mit Pferden, R<strong>in</strong>dern, Schafen und Schwe<strong>in</strong>en kam besonders den raschwüchsigen<br />

Weichholzarten (Erle, Weide und Birke) zugute. Als Zeugen der damals weit verbreiteten<br />

Schwe<strong>in</strong>emast f<strong>in</strong>den wir <strong>in</strong> den Totalreservaten noch heute mächtige Exemplare von Stiel-<br />

Eichen und Rotbuchen. Die Waldweide wurde unter mehrfachen Anläufen um 1820 bis 1850<br />

weitgehend e<strong>in</strong>gestellt.<br />

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