Veröffentlichungen des Internationalen Mario - Prof. Dr. Johannes ...

Gerhard Ludwig Müller, München
Beauftragung zu einem spezifischen Dienst zur prägenden Kraft
seiner Lebensgestaltung wird, und wie der Mensch schließlich in
der Gemeinschaft mit Gott die Erfüllung seiner Sehnsucht nach
Liebe und Leben unverlierbar erfährt.
Betrachten wir nun die Gestalt Marias in diesem Zusammenhang
und fragen: Was ist der Mensch vor Gott, oder: Wie kommt
Gott zum Menschen?
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit sollen innerhalb des weiten
Feldes der Glaubenslehre von Maria und der Marienverehrung folgende
Aspekte entwickelt werden:
1. Maria, eine prophetische Zeugin Christi und durch ihren
Glauben Typus und Urbild des menschlichen Gottesverhältnisses;
2. Der Dienst Marias an der Kirche: ihre Fürbitte;
3. Die konkreten Ausdrucksformen der Marienverehrung;
und schließlich
4. Maria und das ”Bild der Frau” in der Kirche.
Als Orientierung dient dabei die geschichtliche Offenbarung
Gottes durch Jesus Christus im Heiligen Geist, wie sie in den biblischen
Schriften ihren maßgeblichen Ausdruck gefunden hat, und
wie sie im Glaubensbekenntnis der Kirche sich geschichtlich entfaltete
und zu einem verbindlichen Ausdruck gekommen ist.
Von den neueren Dokumenten des kirchlichen Lehramtes sei
besonders das II. Vatikanische Konzil erwähnt. In der Dogmatischen
Konstitution über die Kirche „Lumen Gentium” wird das
Thema im achten Kapitel behandelt unter den Gesichtspunkt „Die
selige jungfräuliche Gottesmutter Maria im Geheimnis Christi und
der Kirche” (1964). Weiterhin sei genannt das apostolische Schreiben
„Marialis Cultus“ von Papst Paul VI über die rechte Pflege
und Entfaltung der Marienverehrung (1974) und die Enzyklika
„Redemptoris Mater“ von Papst Johannes Paul II über die selige
Jungfrau Maria im Leben der pilgernden Kirche.
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