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Veröffentlichungen des Internationalen Mario - Prof. Dr. Johannes ...

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Die Verehrung der hl. Jungfrau und Gottesmutter Maria in Bulgarien<br />

cken dem Betrachter zugewandt, den Kopf nach rechts zurückgeworfen,<br />

so dass man sein an das Kinn der Mutter geschmiegtes<br />

Gesicht sieht. Es hebt die linke Hand an die rechte Wange der Mutter,<br />

während der rechte Arm herabhängt. Durch die heftige Bewegung<br />

<strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> ist sein Mantel auf den linken Arm Marias, der<br />

zum ergebenen Hinweisgestus erhoben ist, herabgeglitten 55 .<br />

Ab dem 17. Jahrhundert entstehen in Bulgarien auch Ikonen<br />

mehr individuellen, oft volkskunsthaften Charakters. In der Epoche<br />

der nationalen Wiedergeburt, die geistesgeschichtlich mit dem<br />

Werk Slavenobulgarische Geschichte von den bulgarischen Völkern,<br />

Zaren und Heiligen <strong>des</strong> hl. Athosmönchs Paisij von Chilendar<br />

beginnt, haben dann Künstler der Malerschulen von Samokov,<br />

Bansko-Razlog, Trjavna und Odrin und die Maler der Familie<br />

Zograf die bulgarischen Gotteshäuser mit Bildern der Gottesmutter<br />

gefüllt. Ihr Werk wurde nach der Befreiung (1878) von Künstlern,<br />

wie Obrazopisec, N. Kožuharov, D. Gjudženov und Apostol<br />

Hristov und vielen Namenlosen fortgesetzt.<br />

Wie auch sonst in der Orthodoxie war in Bulgarien die Ikonenfrömmigkeit<br />

sehr verbreitet. Es gab den Brauch, eine Heil-Ikone<br />

(celebna ikona) aus der Kirche in ein Privathaus zu bringen, wo sie<br />

zur Genesung eines Schwerkranken in diesem Haus eine zeitlang<br />

blieb. Viele Christen wünschten eine eigene Ikone für ihr Heim,<br />

um ständig unter ihrer Gnadenwirkung zu sein. Das Original stand<br />

in der Kirche, die Kopie zuhause hielt man in gleichen Ehren wie<br />

das Original. Ihre Kraft war dieselbe, da das heilige Urbild ein und<br />

dasselbe war 56 .<br />

Zur Heilung von schwerer Krankheit ließ man oft den Kranken<br />

in der Kirche schlafen. Gesundete der Kranke, dann verkündete er<br />

freudig, dass die „Mutter Gottesgebärerin“ („majka Bogorodica“)<br />

ihn geheilt habe.<br />

55<br />

Lexikon der christlichen Ikonographie, Bd. 3, Rom-Freiburg-Basel-Wien 1971,<br />

172f.<br />

56<br />

Nevrokopski Mitropolit PIMEN, Sveta Bogorodica – život i proslava, Sofija 1981,<br />

266<br />

73

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