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Veröffentlichungen des Internationalen Mario - Prof. Dr. Johannes ...

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Gunther Maria Michel, Kevelaer<br />

Im Nomokanon (Zonaras) aus dem Jahr 1262 klingt die Erwähnung<br />

der Gottesmutter an den Wortlaut liturgischer Segensformeln<br />

an: „Nach dem Willen <strong>des</strong> Vaters und der Erfüllung <strong>des</strong> Sohnes<br />

und durch die Mitwirkung <strong>des</strong> Heiligen Geistes, und mit der Hilfe<br />

unserer heiligen und allreinen Gebieterin Gottesgebärerin und Immerjungfrau<br />

Maria, und der heiligen ehrwürdigen Väter, die für<br />

uns die heiligen Regeln der ökumenischen und örtlichen Konzilien<br />

festgesetzt haben, wann und zu welcher Zeit und an welchen Orten<br />

sie sich versammelten, unseren rechtgläubigen Glauben darlegten<br />

und ihm Gesetzeskraft verliehen, hinterließen und uns überlieferten<br />

für unsere zahllosen Übertretungen die nach apostolischer Überlieferung<br />

von Gott eingegebenen (Worte), die heller leuchten als die<br />

Sonne - wurde dieser Zonaras im Jahre 6770 [=1262] geschrieben,<br />

in den Tagen <strong>des</strong> rechtgläubigen Zaren Konstantin, der den bulgarischen<br />

Thron regierte, auf Geheiß und Bezahlung <strong>des</strong> großen<br />

Herrn Jakov Svetoslav, bulgarischer Despot (...)“ 117 .<br />

Hingegen verwandelt sich die Beischrift im Hludovschen Menäum<br />

aus dem 13. Jh. in ein inniges Gebet zur Gottesmutter, welcher<br />

der Schreiber seinen Codex widmet: „Ich habe diese seelenrettenden<br />

Worte geschrieben. Vielsündig und unwürdig war ich, auch<br />

nur mit Worten meinen Namen anzugeben, doch hoffe ich auf deine<br />

große und unaussprechliche Menschenliebe, auf deinen Sohn<br />

und unsern Gott, zu dir bete ich, hochgepriesenste und unbefleckte<br />

Jungfrau, Gottesbraut Gebieterin, befreie meine geknechtete Seele<br />

von allen meinen Bosheiten und gedenke meiner, wenn du mich<br />

verurteilt siehst bei der zweiten schrecklichen Ankunft deines Sohnes<br />

und Gottes. Dir und uns, mit der Tiefe <strong>des</strong> Herzens unermessliche<br />

und unaussprechliche, vom Engel allgeheiligte Mutter <strong>des</strong> ganzen<br />

Menschengeschlechtes und meiner Sündigkeit, Herrin Gottesgebärerin,<br />

sei übergroß dein Name, Königin und vielnamige Gebie-<br />

117<br />

I. BOŽILOV/ S. KOŽUHAROV (Red.), Bâlgarskata literatura i knižnina prez XIII<br />

vek (…), Sofija 1987, 196f., 305<br />

118

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