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Das Gedankenexperiment - Wissenschaft und moralische ...

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Kap. 9: <strong>Gedankenexperiment</strong><br />

Max Plancks noble Hoffnung auf das Aussterben der Kritiker ist nicht in Erfüllung gegangen.<br />

Dieser Gedanke stimmt trotz der bis heute herrschenden totalen Unterdrückung optimistisch.<br />

Ihn zu vermitteln ist ein weiterer neuer Weg unseres Projekts.<br />

Max Plancks vielzitierter Äußerung:<br />

“Eine neue große wissenschaftliche Idee pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen,<br />

daß ihre Gegner allmählich überzeugt <strong>und</strong> bekehrt werden - daß aus einem Saulus ein Paulus<br />

wird, ist eine große Seltenheit - sondern vielmehr in der Weise, daß die Gegner allmählich<br />

aussterben <strong>und</strong> daß die heranwachsende Generation von vornherein mit der Idee vertraut<br />

gemacht wird.” (M. Planck: Ursprung <strong>und</strong> Auswirkung wissenschaftlicher Ideen. Vortrag,<br />

17.2.1933. In: Planck: Wege zur physikalischen Erkenntnis. 2. Aufl. Leipzig 1934, S. 267.)<br />

wird von den Relativisten stets als größter Geistesblitz kolportiert, stellt jedoch nur einen<br />

Gipfel der Primitivität dar, indem er die entscheidende Rolle der Auseinandersetzung <strong>und</strong><br />

Einsicht leugnet <strong>und</strong> den wissenschaftlichen Fortschritt nur als rechtzeitiges Einbläuen mit<br />

dem Holzhammer denkt. Genau so sieht der Fortschritt der Relativitätstheorie auch aus.<br />

Erst jüngst hat ein Herausgeber der FAZ die Planck-Sentenz als große Weisheit gerühmt<br />

(FAZ v. 5.8.08: F. Schirrmacher, “Der Solschenizyn-Schock”). Plancks Behauptung des<br />

Aussterbens der Kritiker als Gr<strong>und</strong> für die Akzeptanz einer neuen Idee ist aber einfach zu<br />

widerlegen mit dem Hinweis, daß stets erst die einleuchtende Begründung die Menschen<br />

überzeugt hat; z. B. hat erst die Entdeckung der Gravitation das Nichtherunterfallen der<br />

Menschen von der Erde überzeugend erklärt - <strong>und</strong> nicht das Aussterben irgendwelcher<br />

“Ungläubigen”. Max Planck wollte gern mit verfälschter Physikgeschichte eine falsche Physik<br />

rechtfertigen. Auch diese erstmalige Planck-Würdigung ist ein neuer, notwendiger Weg.<br />

Offene Briefe gegen die Große Deutsche Ausrede<br />

Unsere Gesellschaft hat im Laufe des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts schon zweimal nach den Zusammenbrüchen<br />

totalitärer Regime sich erfolgreich in die Große Deutsche Ausrede geflüchtet:<br />

Wir haben nichts gewußt.<br />

Wir haben nichts getan.<br />

Wenn wir es nicht getan hätten, hätten andere es getan.<br />

Unsere Existenz hätte auf dem Spiel gestanden, wenn wir uns widersetzt hätten.<br />

Um eine Wiederholung solcher Schauspiele nach dem Zusammenbruch des dritten totalitären<br />

Regimes in Deutschland rechtzeitig zu verhindern, hat unser Projekt an die Adressaten<br />

nicht nur seit 2001 individuelle Briefe gerichtet, sondern seit 2005 mehrere “Offene Briefe”<br />

an bestimmte Adressatengruppen veröffentlicht.<br />

<strong>Das</strong> Instrument des Offenen Briefs oder anderer Formen ist bekannt <strong>und</strong> wird von vielen<br />

Personen <strong>und</strong> Gruppen gewählt, um sich in der Öffentlichkeit für ihre Anliegen Gehör zu<br />

verschaffen. Von Kritikern der Speziellen Relativitätstheorie sind uns bisher nur wenige<br />

bekannt geworden:<br />

1922: Handzettel der 19 <strong>Wissenschaft</strong>ler an die Öffentlichkeit mit Protest gegen ihren<br />

Ausschluß aus der Naturforscherversammlung in Leipzig<br />

1925: Oskar Kraus an Albert Einstein <strong>und</strong> Max von Laue<br />

1975: Ernst Kammerer an “Herrn Dr. Fr. C.”<br />

1986: Kretzschmar, Harry - An alle Physiker, Mathematiker <strong>und</strong> anderen Naturwissenschaftler,<br />

die sich mit der Relativitätstheorie schon einmal befaßt haben<br />

oder daran interessiert sind - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 1986,<br />

29. Okt., Anzeige. - Abdruck in: Raum <strong>und</strong> Zeit. 1987, Nr. 26, S. 17.<br />

15<br />

Textversion 1.2 - 2009 G. O. Mueller: SRT-Kap.9

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