Das Gedankenexperiment - Wissenschaft und moralische ...
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Kap. 9: <strong>Gedankenexperiment</strong><br />
geldern alimentiert, die von den Machthabern der Physik dazu verwendet werden, die<br />
Kritiker zum Schweigen <strong>und</strong> die mögliche Forschung darüber zum Stillstand zu bringen: ein<br />
klarer Mißbrauch von Steuergeldern, die eigentlich der Forschung dienen sollen, die nur in<br />
Freiheit <strong>und</strong> nur durch Kritik vorangetrieben werden kann. So weit die handelnden Personen<br />
Beamte sind, haben sie einen Eid auf die Verfassung abgelegt <strong>und</strong> müßten jederzeit für die<br />
Wahrung der Gr<strong>und</strong>rechte eintreten, zu denen nicht zuletzt die Freiheit von Forschung <strong>und</strong><br />
Lehre gehört.<br />
Durch Ihr Mandat als B<strong>und</strong>estagsabgeordnete <strong>und</strong> Ihr bekanntes kritisches Engagement,<br />
wie es auch in dem Bericht der FAZ über Ihren Vortrag in der Cornell University bezeugt<br />
wird, könnten Sie einen wichtigen Anstoß dazu geben, daß über die Lage der theoretischen<br />
Physik endlich eine offene <strong>und</strong> öffentliche Diskussion eröffnet wird.“<br />
33 / 2002-03-07 - Rolf HOCHHUTH c/o Rowohlt Verlag, Reinbek. Manuskriptdruck 2001<br />
(Ex.-Nr.: 40)<br />
Auszug:<br />
“Ihr <strong>moralische</strong>s Engagement als streitbarer Schriftsteller <strong>und</strong> Publizist hat uns bewogen,<br />
Ihnen unsere Dokumentation zuzusenden <strong>und</strong> Sie um publizistische Hilfe bei der Wiedereinführung<br />
der <strong>Wissenschaft</strong>sfreiheit auf dem Felde der theoretischen Physik zu bitten. Dort wird seit<br />
1922 jegliche Kritik der speziellen Relativitätstheorie durch Verschweigen <strong>und</strong> Verleumden<br />
unterdrückt, um eine unhaltbare Theorie zu schützen, deren Hinfälligkeit vor der Öffentlichkeit<br />
nur durch Abschaffung der <strong>Wissenschaft</strong>sfreiheit verborgen werden kann. Die im Größenwahn<br />
der Zwanziger Jahre betriebene Heiligsprechung der Theorie <strong>und</strong> ihres Urhebers hat zu einer<br />
dogmatischen Erstarrung der Physik <strong>und</strong> Einstellung jeglicher kritischer Forschung geführt.<br />
[...]<br />
Durch Ihr Ansehen als kritische Instanz in unserer Publizistik könnten Sie einen wichtigen Anstoß<br />
dazu geben, daß über die Lage der theoretischen Physik endlich eine offene <strong>und</strong> öffentliche<br />
Diskussion eröffnet wird.”<br />
34 / 2002-03-07 - STÄNDIGE KONFERENZ DER KULTUSMINISTER der Länder in der<br />
B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland, Vorsitzende Prof. Dr. D.<br />
Schipanski. Bonn. Manuskriptdruck 2001 (Ex.-Nr.: 36)<br />
Auszug:<br />
„Die von der Öffentlichkeit unbemerkte Abschaffung der <strong>Wissenschaft</strong>sfreiheit auf dem<br />
Felde der theoretischen Physik <strong>und</strong> das Andauern dieses Zustands über viele Jahrzehnte<br />
müßten eigentlich auf großes Interesse stoßen in einer Gesellschaft, die sich gerade mit<br />
wissenschaftspolitischen Fragen von einiger Tragweite beschäftigt <strong>und</strong> sogar vorgibt, in den<br />
Naturwissenschaften ethische Gesichtspunkte zu bedenken. Vielleicht sind aus der Ethik der<br />
Physiker in den letzten 80 Jahren nicht uninteressante Schlüsse zu ziehen auf die Art <strong>und</strong><br />
Weise, wie Naturwissenschaftler die Öffentlichkeit behandeln. Unser Appell an Sie gilt nicht<br />
nur dem hohen Amt, sondern auch der studierten Physikerin, worin wir eine glückliche<br />
Fügung sehen.<br />
Als Physikerin wissen Sie, wie das Physik-Establishment mit Dissidenten umgeht.<br />
Deshalb möchten wir unsere besten Wünsche für Ihre Arbeit <strong>und</strong> unsere fre<strong>und</strong>lichen<br />
Grüße bis zur Wiedereinführung der <strong>Wissenschaft</strong>sfreiheit nur unbekannterweise <strong>und</strong> mit<br />
größter Diskretion zum Ausdruck bringen.“<br />
35 / 2002-03-07 - LE MONDE, Ressorts Culture / Société. Paris. Manuskriptdruck 2001<br />
(Ex.-Nr.: 47)<br />
36 / 2002-03-07 - BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK, Handschriftenabteilung. München.<br />
Manuskriptdruck 2001 (Ex.-Nr.: 51)<br />
G. O. Mueller: SRT-Kap.9<br />
54<br />
Textversion 1.2 - 2009