10-0927_Festschrift 20 Jahre ITVA

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Mit seinem elektronischen Auftritt hat der ESV auf die veränderten Anforderungen des Marktes reagiert und anderen Interessenten und Experten sowie seinen Online-Kunden eine digitale Version des altlasten spektrums zur Verfügung gestellt (www.altlastendigital.de). 20 Jahre ITVA – Bilanz und Perspektiven 18 Sie ermöglicht nunmehr allen Abonnenten einen attraktiven kostenfreien, und Nichtabonnenten einen zwar kostenpflichtigen aber gezielten Online-Zugang zu den Inhalten, Einzelbeiträgen sowie umfassende Recherchemöglichkeiten in den Inhaltsverzeichnissen sowie den Kurz- und Volltexten seit der Ausgabe 01/2004 im Verlagsarchiv. Das Fachorgan altlasten spektrum zieht nicht zuletzt durch seine Editorials mit Stellungnahmen namhafter Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Verwaltung sowie Altlastenpraxis die Aufmerksamkeit der Fachöffentlichkeit auf sich. Die dargestellten Standpunkte sind essenzieller Bestandteil des Markenzeichens altlasten spektrum und zugleich Gradmesser für aktuelle Themen und Trends in der Altlastensanierung und im Flächenmanagement.
Perspektive für den ITVA Perspektive für den ITVA Prof. Dipl.-Ing. Harald Burmeier Erster Vorsitzender des ITVA Die Vergangenheit brauchte den ITVA, die Zukunft braucht ihn auch! Die Probleme drängten, als sich auf Initiative von Bundesumweltminister Klaus Töpfer vor 20 Jahren der ITVA gründete. Auch vor dem Hintergrund der Wiedervereinigung zeichneten sich kaum abschätzbare Folgelasten durch Kontaminationen von Boden und Grundwasser, marode Produktionsanlagen, vernachlässigte Gebäude und unbrauchbare Infrastruktur ab. Der jetzt gesamtdeutsche Sanierungsbedarf eröffnete ein vielschichtiges Tätigkeitsfeld, besonders für Geologen, Chemiker, Ingenieure, Toxikologen und Rechtsanwälte. Der angemessene Umgang mit Altlasten war und ist auf besondere Kompetenz angewiesen. Die fasste der Ingenieurtechnische Verband Altlasten 1990 zusammen. Der in den 80-er Jahren bereits entstandene neue Dienstleistungszweig Altlastensanierung entwickelte sich rasant. Die Probleme konfrontierten die Planer mit ganz neuen Fragestellungen und erforderten die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Das Bedürfnis der Fachleute verband sich mit der Notwendigkeit, sich über aktuelle Entwicklungen und Erfahrungen regelmäßig auszutauschen, Qualitätsstandards zu setzen und, nicht zuletzt, auch angemessene Honorare durchzusetzen. Die Altlasten dominierten entsprechend die Anfangsjahre des ITVA. Aber das Spektrum erweiterte sich schnell, so dass der Verband in den zwei Jahrzehnten seines Bestehens deutlich über sich selbst hinauswuchs. Sein Name erinnert an den Impuls für die Gründung. Heute versteht sich der ITVA aber als Instanz für eine nachhaltige Flächenentwicklung. 19 Die Anfangsjahre der Altlastensanierung waren gekennzeichnet durch Maximalansprüche, die sich angesichts der Dimension des Problems nicht lange halten ließen. Die in den frühen 80-er Jahren noch durchgesetzten absoluten Sanierungskonzepte erwiesen sich angesichts der Kosten und der Gesamtdimension jenseits des Einzelfalls als unverhältnismäßig. Denn Folgenutzung und Flächennachfrage waren und sind die treibenden Kräfte der Sanierungsentscheidung. Die Implementierung des Flächenrecyclings in die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie verdeutlicht den gesellschaftlichen Stellenwert. Eine Zielgröße war logische Konsequenz: Die Reduzierung der Flächeninanspruchnahme von täglich mehr als 100 ha zur Jahrtausendwende auf 30 ha im Jahr 2020. Der Bund investierte in die Forschung für die Nachhaltigkeit (FONA) und legte den Schwerpunkt der Förderung auf die „Reduzierung der Flächeninanspruchnahme und ein nachhaltiges Flächenmanagement (REFINA)“. Das moderne Flächenmanagement beruht auf der Räumung aufgegebener Gewerbe- und Industriestandorte. Neben der Beseitigung städtebaulicher Missstände lassen sich auf diesem Weg zahlreiche Altlastenprobleme lösen und Flächen für die neue Nutzung gewinnen. Die Revitalisierung erfüllt die seit Jahrzehnten etablierte Forderung nach mehr Innenentwicklung der Städte statt Außenentwicklung als Grundsatz einer nachhaltigen Flächenhaushaltspolitik.
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