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10-0927_Festschrift 20 Jahre ITVA

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Grußworte<br />

Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V.<br />

Dipl.-Ing. Thomas Obermeier<br />

Präsident der DGAW<br />

Seit <strong>20</strong>01 verbindet beide Vereine eine gegenseitige<br />

Mitgliedschaft. Mein persönlicher Bezug<br />

zur <strong>ITVA</strong> geht bis zu den Gründertagen zurück<br />

und so ist es mir eine Ehre und ein Anliegen,<br />

die <strong>ITVA</strong> für <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> erfolgreiches Wirken zu<br />

beglückwünschen und ihren Akteuren auch<br />

weiterhin Erfolg und unseren Vereinen auch<br />

weiterhin eine gute Zusammenarbeit zu wünschen.<br />

1990 war für uns alle ein einschneidendes<br />

Erlebnis. Ein Jahr nach dem Mauerfall erlebten<br />

wir die Währungsunion und die Wiedervereinigung.<br />

Von den „blühenden Landschaften“ die<br />

Altbundeskanzler Herr Kohl versprochen hatte,<br />

waren wir jedoch weit entfernt. Als Mitglied der<br />

Geschäftsführung der ITU GmbH fuhr ich nach<br />

Bitterfeld, nach Wismar, nach Leuna in die<br />

Braunkohlereviere und in das Industriegebiet<br />

Spree bei Berlin. Das Ausmaß der Bodenzerstörung<br />

durch industrielle, zivilisatorische und<br />

rüstungsbedingte Zerstörung überraschte und<br />

erschreckte.<br />

Das zuerst vom Sachverständigenrat für Umweltfragen<br />

benutzte Wort „Altlasten“ zur Gefährdungsbeschreibung<br />

durch die etwa 50.000<br />

Altablagerungen und Deponien in der damaligen<br />

BRD bekam eine neue Dimension. Weit<br />

über <strong>10</strong>0.000 Altlastenverdachtsflächen wurden<br />

in der ehemaligen DDR aufgenommen.<br />

Milliarden von Euro wurden von der EU, dem<br />

Bund und den Ländern bereit gestellt, um<br />

Gefahren abzuwehren. Ingenieurbüros bauten<br />

Altlastenabteilungen auf, Sanierungsfirmen<br />

etablierten sich, in Hochschulen wurden Ressourcen<br />

aufgebaut, Verwaltungsapparate<br />

wurden zur Abwicklung der zum Teil gigantischen<br />

„Megaprojekte“ aufgebaut.<br />

Auch mein damaliges Unternehmen, die ITU,<br />

die sich auf organische Verschmutzungen<br />

spezialisiert hatte, stieg frühzeitig in das Altlastengeschäft<br />

in der ehemaligen DDR ein. Bis<br />

1990 standen nur die Montanindustrie im<br />

29<br />

Saarland und einige Altdeponien in Bayern im<br />

Fokus der bis dahin eher kleinen Abteilung.<br />

Die ersten Projekte für die damals noch existierende<br />

NVA wickelten wir in Ostmark ab, die<br />

wir gerade noch vor der Währungsunion auf<br />

einem Betriebsausflug in einem sächsischen<br />

Schloss aufbrauchten.<br />

Der damalige Inhaber der ITU, Prof. Dr. Jager<br />

brachte mich mit Dr. Franzius, Prof. Dr. Klapperich,<br />

Prof. Dr. Fischer, Prof. Dr. Lühr und<br />

weiteren Gründern der <strong>ITVA</strong> zusammen. Der<br />

Anspruch interdisziplinär zu arbeiten, die Qualität<br />

der Altlastenbearbeitung zu fordern und zu<br />

fördern und die Weiterentwicklung von Wissenschaft<br />

und Technik waren Grund genug,<br />

den <strong>ITVA</strong> zu unterstützen.<br />

Heute scheint der Boom des Altlastenmanagement<br />

gebrochen. Die Fördertöpfe leeren<br />

sich. Einzäunen und Vergessen scheint die<br />

derzeitige Strategie wider zu spiegeln. Aber<br />

lassen wir uns nicht täuschen. Vom Ziel einer<br />

Neuinanspruchnahme von Boden in Höhen<br />

von 30 ha am Tag sind wir noch weit entfernt.Insbesondere<br />

eine Abschaffung von Flächeninanspruchnahme<br />

und Wirtschaftswachstum<br />

ist uns noch nicht gelungen. Sowohl<br />

im Westen, als auch im Osten der Republik<br />

liegen hunderttausende von Hektar alter Industrieareale,<br />

die wenn wir Boden- und<br />

Grundwasserschutz ernst nehmen, einer Verwertung<br />

zuzuführen sind.<br />

Herr Prof. Töpfer hat auf unserer Festveranstaltung<br />

zum <strong>20</strong>-jährigen Bestehen der DGAW<br />

angeregt, den Begriff Abfall aus unserem Vereinsnamen<br />

durch Wertstoff zu ersetzen. Vielleicht<br />

sollte auch der Begriff Altlast durch Flächenmanagement<br />

ersetzt werden.<br />

Dem <strong>ITVA</strong> wünsche ich noch viele erfolgreiche<br />

<strong>Jahre</strong> und freue mich auf das Zusammenwirken<br />

unserer Organisationen.

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