Funzine 13 - Old Punks from Hamburg Gallery
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astarda!” oder so und kommt dann zu den Schluss, das da wohl ein Este am Abscheissen ueber den Loch sass und<br />
er gerade auf diesen armen Kerl abpeideln tat. Das fand der Este natuerlich gar nicht witzig und bevor der rausfinden<br />
konnte wer auf ihn urinierte, rannte BASSE schnell wieder zur Festhalle zurueck. Jaja, das ist EST-LAND liebe Leute!<br />
So etwas erlebt man nur hier…Aber damit noch lange nicht Alles: Kurz nach dem Gig der BLUES-heinis kommen die<br />
Dorfbewohner erst so richtig in Stimmung und der Dorf-Aelteste hohlt sein Schifferklavier aus seinen Koffer und<br />
faengt an darauf so traditionelle Esti-Songs zu dudeln, worauf die ganze Gemeinschaft sich dann Haende aneinander<br />
reihend in einem grossen Kreis schliesst und so eine Art Volkstanz aus dem 16. Jahrhundert auf-fuehrt. Da die Esten<br />
natuerlich nette Leute und dankbare Gastgeber sind, fordern sie uns dazu auf mitzumachen und einer nach dem<br />
anderen klingt ein und so sieht man uns dann fuer gut 1 Stunde und total Hacke mit den lustigen Esten zu dem<br />
Akkordion im Kreis tanzen, auch nicht schlecht..muss man mal probiert haben. Ploetzlich war es 22.00 Uhr und alle<br />
Einwohner gehen mit kurzen Abschieds-Retualen sofort nach Hause. Kommt hier jetzt der Wehrwolf raus oder warum<br />
ist hier so frueh zappenduster. Wie auch immer, wir packen die Instrumen-te, Anlage ein und tragen das Zeugs rueber<br />
zum alten und kalten Bus. Fast schon auf dem Weg raus aus dem Dorf fragt einer wo denn IVERSEN sei…”Ach mist,<br />
der liegt ja noch da auf dem Tisch” und so duesen wir schnell wieder zurueck und wecken den Typ aus seinen KOMA<br />
und THORBJOERN und BASSE schleppen ihn mit viell Anstren-gung und Argumenten rueber zum Bus. IVER scheint<br />
wuetend und will nicht richtig und BASSE, sichtlich die Schnauze voll von dem ganzen Theater mit ihm, schmeisst<br />
den Koma-trinker dann in den Bus und sagt dann noch im wirklich ernsten und erbosten Ton zu ihm: “Benimm Dich<br />
jetzt oder das Bier ist bald alle fuer Dich Du Sau.” IVERSEN gefaellt es nicht so toll auf dem klaten Busfussboden und<br />
versucht dann verzweifelt ein noch freien Sitzplatz zu finden. Da BASSE ihn aber nicht neben sich haben will und alle<br />
anderen Plaetze schon vergeben sind, setzt er sich einfach auf die eine der beiden ‘Schoenheiten’, ja die richtig<br />
aetzende aussehende rothaarige Tussi, die ihn erst versucht von ihren Schoss herunter zu schubsen, denn aber die<br />
guenstige und einzigartige Situation noch rechtzeitig erkennt und auf einmal mit smilenden Gesicht sichtbar geniesst<br />
den gut ja ganz gut aussehenden Jung so nahe bei sich zu haben. Wieder in der alten Burg angekommen, heisst es<br />
sich fuer die lange Kalt Nacht vorzubereiten und noch schnell die restlichen ESTI Pilsner zu verdruecken. IVERSEN ist<br />
jedoch wieder ins totale Koma versunken und wird von den Frauen ins Bett getragen. Sie fragen mich, ob wir ihn nicht<br />
in sein Nachtzeug schmeissen sollten. O.k. mal gucken was er so in seinem schwarzen Koffer hat und oeffnen das<br />
Teil. Das ist ein Anblick wie in die Garderobe der ADAMS Family: Alles in schwarz, nur die weisse Klopapierrolle<br />
sticht sichtlich heraus. Aber da ist natuerlich keine Nachtwaesche, also lassen wir ihn wieder in seiner Leder-buechs<br />
und legen ihn zu schlafe. Am naechsten Morgen geht es dann mit dem Bus in zurueck in die Stadt, wo man uns zu<br />
einer Kneipe bringt, indem es angeblich das beste Essen der Gegend geben soll. Nun, wir bekommen erst eine<br />
Fleischbruehe und dann so ein Schnitzel mit Pommes, ist ok. Aber die Vegetarier BASSE und THOR-BJOERN<br />
bekommen eine Extrawurst, bzw. Extra-Banane. Das sieht ziemlich witzig aus die beiden da, mit jeweils einen Apfel<br />
und einer Banane zu sehen, waehrend wir uns die geilen Gerichte reinziehen. Man erklaert uns dann, das Fruechte<br />
hier sehr sehr teuer sind und die beiden deshalb sehr preveli-giert sind. Aber BASSE flippt auf einmal total aus, als er<br />
auf seinen Teller schaut und sagt: “Vi er da ikke nogen aber”, was uebersetzt heisst: “Wir sind doch keine Affen”,<br />
aber es ist nicht einfach in EST-LAND den Vegetarier zu machen, da alle ihre Gerichte auf Fleisch gekocht sind.<br />
Danach geht es wieder in den alten Bus der immer so klingt als wuerde er in den naechsten 1-2 km<br />
zusammenbrechen. Aber irgendwie (zwar im Schneckentempo) kom-men wir dann doch zum naechsten Ort. Diesmal<br />
die Universitaetsstadt TARTU, wo man sich unter den STRAWBERRY’s nun grosse Hoffnungen macht, endlich einmal<br />
vor dem fuer sie richtigen Publikum spielen zu koennen. Man frachtet uns dann zu diesem riesengrossen Plattenbau<br />
Komplex, welches unser Hotel darstellt.<br />
Wir erkunden unsere Zimmer und finden heraus, das die diesmal richtig schoen warm sind…zu warm, aber die<br />
Fenster lassen sich nicht oeffnen und die Heizung nicht weiter runter drehen. Vom Gefrier-schrank in die Sauna,<br />
super!! Dann erstmal<br />
wieder die Gegend erkunden mit unseren Freund und Uebersetzer FRANK. Wir ent-decken erst einen Flohmarkt vor<br />
dem Hotel und ersteigern ein paar billige Pirat-Tapes, russische Medaillen und Muenzen und jede Menge anderen<br />
Schrott. Dann in der Stadt und etwas hung-rig werdend, checken wir den lokalen Supermarkt aus, der etwas besser<br />
sortiert ist als den Laden den wir da auf dem Land sahen, aber finden immer noch ausser ein paar Schokoriegeln<br />
nichts richtiges, was wir als Essbar indifizieren koennten. Auf dem Weg heraus wird IVER-SEN von so einer ca. 100<br />
Jahre alten Oma gestoppt, die ihn in Esti anquasselt: “ueks kaks kolm” und IVI sagt nur: “Hau ab, lass mich in Ruhe,<br />
was willst Du von mir!” Sie spricht dann auch THORBJOERN und meine Wenigkeit an, sagen ihr fortwaeh-rend in<br />
allen nur denkbaren Sprachen, das wir sie nicht verstehen koennen. Dann aber kommt FRANK endlich zur Hilfe und<br />
er-klaert ihr, das wir Auslaender sind und die Sprache nicht sprechen. Dann wechselt sie auf einmal ueber auf<br />
perfektes Franzoe-sisch und Deutsch und erzaehlt ein vom Pferd. Das war alles auch ganz lustig, aber FRANK fragt<br />
dann in Esti, was sie von uns will. Er guckt dann zu uns ein wenig komisch rueber und erklaert uns, das sie um Geld<br />
bettelt und wir ihr nichts geben brauchen… doch wir alle greifen sofort in unsere Taschen und holen alle diese fast<br />
wertlosen ESTI Kroni’s heraus und geben ihr alles was wir in Muenzen und kleinen Scheinen haben und ihre<br />
aufgehaltetenen Haende fuellen sich sofort zu einem hohen Berg aus Bargeld. Voellig von unser Gut-herzigkeit<br />
ueberwaeltig, kommen ihr auf einmal die Traenen und sie bedankt sich bei uns Allen per Handdruck. Wir finden das<br />
zwar ganz toll, wundern uns aber dann doch ueber die etwas uebertriebene Reak-tion, waren doch alle die Kronis da<br />
zusam-men gerechnet gerade mal so 30 Daenis-chen Kronen. Danach geht es dann durch die Innenstadt, immer noch<br />
auf der Suche nach einen guten Mittagessen und sehen dann diesen<br />
Bierkeller. “Klampe, klampe” (saufen saufen!) sagt IVERSEN und wir<br />
gehen dann also rein in den Laden. Es gibt Fassbier und belegte<br />
Broetchen mit Kaese und Wurst, also fast wie zuhause und zie-hen uns<br />
dann dort eine gehoerige Portion von dem Zeugs rein. Halbtrunken geht<br />
es zurueck zum Hotel, wo BASSE gerade ein Krisengespraech einleitet.<br />
Er hat heraus bekommen, das der heutige Gig nicht (wie erst<br />
angenommen) in der Uni vor vielen hunderten jungen Leuten stattfinden<br />
soll, sondern in einer kleinen miesen Diskothek gleich um die Ecke. Das<br />
macht ihn Mies und er ist Erbost und Unzufrieden mit der ganzen Tour,<br />
der Organisation, mit seinen Band-Rackern und noch viel viel mehr mit<br />
den dusseligen Soundman MORTEN, der bisher nur Scheisse