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Funzine 13 - Old Punks from Hamburg Gallery

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nicht unsere West-Kohle einsacken und uns total bescheissen, indem sie uns nur das billigste organisieren. Auch die<br />

Gigs waren bis jetzt alle ziemlich Muell: in Disco’s, leeren Dorf-saaelen und Schulfesten, da ist doch ir-gendwas faul<br />

an der Geschichte. Wir gaben ihm an Anfang eine gehoerige Summe in US DOLLARS fuer die Tour, Bus und Unterkunft.<br />

Und dann fuer jeden Tag weitere $’s fuer Essen. Ich mache HANNE den Vorschlag, das wir von jetzt an die<br />

Restaurants lieber selber aussuchen sollten und unser Essen auch selber bezahlen koennten. HANNE unsere Leiterin<br />

stellt dann die beiden zur Rede und die meinen, das sie kein Geld einsacken und fast eher noch draufzahlen….ja<br />

sicher!! So landen wir diesmal wieder in so einen fragwuerdi-gen Café und verzerren fast ungeniess-bares Zeugs und<br />

dann geht es also ab zum Club. Wir bauen die Anlage auf und mach-en einen recht guten Soundchek. MORTEN LYD<br />

hoert diesmal auf FRANK, der BAND und auch auf mich und bekommt einen Sound auf der russischen Anlage hin der<br />

gar nicht mal so Uebel klang. Naechstes Ziel, die Stadt ein wenig erkunden und unsicher machen: Wir schauen uns<br />

um nach geilen Frauen, Plattenlaeden, Super-maerkten, Restaurants und Souvenirshops. Aber wie schon in allen<br />

anderen Staedchen zuvor, laeuft hier mal wieder in dieser Rich-tung absolut nichts tolles ab. Das einzige was wir<br />

finden ist: (ausser ein paar alter Frauen, einer weiteren 3 beinigen Katze, total fertigen Hinterhoefen und renovierbeduerftigen<br />

Haeusern) ein netter, idyllisch und ruhig gelegener See mit einem tollen Sandstrand. Das ist alles ganz<br />

nett und be-wegt BJOERN dann dazu dummes Zeugs zu vertelln. Er tueddelt sich dann (auf einmal und ohne<br />

Vorwarnung!) irgendwel-che voellig absurden und uninteressanten Geschichten zusammen, so aus seiner Jugend als<br />

Hobby-Angler: Er haette im Fuenischen Meerbotten immer sooolche grossen Aale, Butt und Hai gefangen…! Jaja, das<br />

klingt alles ziemlich derbe nach Fischer OETZE’s ollem Seemansgarn. Nur ein paar Meter vom Ufer entfernt entdecken<br />

wir dann eine Polizeiwache mit einem echt kultigen Bullenwagen, wo es sich IVERSEN nicht nehmen lassen kann, vor<br />

dem klassischen rot-blauen Mobil ein paar geile Posen fuer den Fotografen hinzulegen:<br />

Die paar Beamten, im gleichzeitig laecher-lich rot-blau gestrichen Schuppen und unter der Leitung des Tallinischen<br />

Wachtmeister U. ASTAKASKKOLM, kommen auf einmal mit gehobenen Faeusten herausgerannt und wir nehmen<br />

schnell unsere Beine in die Hand und suchen das Weite. Wir wollen absolut nicht in diesem Teil der Welt einge-kerkert<br />

werden bei taeglich Ruebenrohkost-Salat und eiskaltem Wasser und ohne Klo-Papier. Und so rennen wir was das<br />

Zeugs haelt in Richtung Innenstadt und hoeren nur noch im Hintergrund die paar Estibullen sowas zurufen wie:<br />

“Uesk-Kask-stop-kolm!” Auf dem Schock hin erlauben wir uns in einer Bar dann ein Bier und ein paar Kurze.<br />

Gleich um die Ecke der Bar liegt dann ein Inter-Buddelshop (also so ein Laden wo es reichlich Alkohol fuer West-<br />

Devisen gibt) und so kaufen wir ein paar Pullen Schnaps fuer uns BASSE, der ja morgen Geburtstag hat. Einen<br />

billigen Whiskey und so einen russischen Vodka und irgendein fertigen Fruchtwein fuer event. Trinkspiele. Es geht<br />

wieder zurueck zur Halle, die dann auch schon richtig gut gefuellt ist….mit Luft! Da ist absolut niemand hier, obwohl<br />

es schon gut eine Stunde nach Oeffnung der Tueren ist. Im Backstage-Raum, wo es so aussieht wie in einer Theater-<br />

Gaderobe, so mit gros-sen Spiegeln und Lichtern rund rum sitzen einige der beiden Bands Musiker und stim-men ihre<br />

Gitarren. BASSE der vor so einem Spiegel gerade einige Posen einuebt sagt zu seiner Band, das heute alles wirklich<br />

perfekt ablaufen und gespielt werden muss, auch wenn kaum eine Seele auftauchen sollte. Er verlangt dann volles<br />

Alkoholverbot vor dem Gig. Doch das stoert IVERSEN und mich nicht die Bohne und gehen die Bar im Laden suchen.<br />

Dort gibt es halb-leckeres Fassbier fuer ein paar Kronis und der Barmann ist auch super nett und er-zaehlt uns in 3<br />

verschiedenen Sprachen ein vom Pferd. Dann 30 Minuten und 2 Bier spaeter gehen die STRAWBERRY’s also auf die<br />

Buehne und ich rueber zu MORTEN um ihn beim mixen zu beraten. Es sind jetzt komischerweise auf einmal doch ein<br />

paar Esti’s anwesend, na so 10-12 Leute sind es sicher, die sich zu diesen Ort verlaufen ha-ben. Ich renne zwischen<br />

der Band und ihren Soundmann hin und her so das er die Anweisungen fuer die Monitore besser hin-bekommt und es<br />

klingt alles an diesem Abend dann auch recht gut. Sie spielen ihre Songs zum ersten mal richtig gut herunter und es<br />

scheint ihnen auch guten Spass zu machen, obwohl kaum Publikum da ist, ge-ben sie wirklich ihr Bestes. Nach dem<br />

Gig kommt dann auch DANABLUES Saenger/ Gitarrist BJOERN zu ihnen rueber und sagt: “Wow, das war echt klasse<br />

heute. Ich hab das Set echt genossen.” So ist BASSE nun also nun gut gelaunt und sagt zu uns allen anderen<br />

Rackern: “Wo ist hier die Hausbar, lass mal ein paar Esti Pilsner runterspue-len” und wie gesagt, getan und so<br />

werden wir alle schnell und gut Hacke und hoeren den freundlichen Barmann beim Geschich-ten erzaehlen zu.<br />

Nachdem die D.BLUESer endlich ihren Gig beendet haben, duesen wir alle gemeinsam zu dieser Jugendherberge<br />

zurueck und da es nun ja nach 24.oo Uhr ist, gibt es eine kleine Geburtstagfeier, wo uns BASSE jetzt eine Reihe<br />

kleiner Geschenke empfaengt: Die 3 Buddeln billigen Fusel und das Kon-zert Plakat und anderen Stuss. Die Party<br />

geht ein paar Stunden lang, doch dann faellt mir ein das es smart ist, jetzt sich als erster zurueckzuziehen und das<br />

letzte war-me Wasser der Duschen auszunutzen und gehe dann also 1-2 Stunden frueher in die Koje als der Rest der<br />

Bande. Dann wache ich (wie ueblich) noch einmal mitten in der Nacht auf, als die beiden haesslichen Tus-sis wieder<br />

IVERSEN ins Bett tragen. Am naechsten morgen dann werden wir von IMATROV und OLGA sehr frueh geweckt, da wir<br />

ja heute den weiten Weg zur Haupt-stadt TALLINN antreten muessen. Alle haben einen ordentlichen Hang-Over von<br />

dem billigen Fusel und all den aetzenden ESTI Pilsner und schwoeren das wir das Zeugs nicht mehr anruehren<br />

werden. Dann in der grossen Kantine der Herberge gibt es doch tatsaechlich auf einmal FISCH (!?) zum<br />

Fruehstueck!!! YAK, der uebliche Kraut und Ruebensalat daneben und ansonsten nur trockenes Brot. Wir kauern alle<br />

nur so ein wenig an der droegen Teigware herum, waehrend<br />

BASSE diesmal mit IMATROV, OLGA und HANNE an einem<br />

Tisch sitzt und es nicht wagt, wie wir, den Fisch nicht<br />

anzufassen. Er schlingt das Zeugs wider-willig herunter und<br />

wir, an einem entfernten Tisch sitzen, lachen uns darueber<br />

kaputt, wie sich sein blasses weisses Gesicht im Nu in eine<br />

blau-gruene Farbe veraendert. Nur Sekunden spaeter rennt<br />

er in Rekord-verdaechtigen Tempo zur Toilette um sich den<br />

Alkohol und den alten Fisch zu entledigen. Etwas spaeter<br />

dann im Bus fragen wir ihn, ob er das Fruehstueck denn<br />

genossen hat und bekommen die Antwort: “Haetten da nicht<br />

unsere estischen Tour-leiter mit mir an einem Tisch<br />

gesessen, haette ich den ollen Fischteller sofort an die<br />

Kuechenwand geklatscht, so Scheisse war der Frass. Das<br />

war das uebelste Zeugs was ich je verschlingen musste!”

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