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Essen - Gesundheit vor Ort

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Foto: Fotolia<br />

Wellness im Alltag –<br />

Pflege und Entspannung für Körper und Seele<br />

Die Wohltat der Gelassenheit<br />

Schon morgens früh fängt es an: Der<br />

Wecker zerrt an unseren Nerven. Mit<br />

angeschlagener Laune steht man auf,<br />

die winterliche Dunkelheit trägt auch<br />

nicht gerade zu guter Stimmung bei.<br />

Kaum an der Arbeitsstelle angekommen,<br />

trifft einen die erste schlechte<br />

Nachricht. Dass sie von jemandem<br />

übermittelt wird, der einem nicht gerade<br />

sympathisch ist, macht die Sache<br />

auch nicht besser. Erst gegen Mittag<br />

stellt sich das erste Erfolgserlebnis ein –<br />

prompt gefolgt von aufhellender Laune.<br />

Nun fällt es auch nicht mehr schwer, die<br />

Auszubildende freundlich zu behandeln,<br />

die kurz zu<strong>vor</strong> noch das Stimmungstief<br />

zu spüren bekommen hatte. Der Hunger<br />

gegen zwei Uhr allerdings bringt einen<br />

Rückschlag mit sich...<br />

Wer kann sich in dieser oder ähnlichen<br />

Beschreibungen nicht wiedererkennen?<br />

Die einzelnen Begebenheiten sind austauschbar,<br />

gemeinsam ist ihnen aber,<br />

dass wir dazu neigen, unser Gefühlsleben<br />

von äußeren Bedingungen abhängig<br />

zu machen. Auf den ersten Blick<br />

scheint das eine Notwendigkeit zu sein:<br />

Schlechtes Wetter, eine Erkältung, ein<br />

falscher Satz – und schon ist die Laune<br />

„im Keller“. Für andere Stimmungen gilt<br />

das Gleiche: <strong>vor</strong> allem junge Mädchen<br />

neigen zu Lachanfällen, ältere Damen<br />

haben oft „nah am Wasser gebaut“.<br />

Auch Ungeduld oder Ängstlichkeit gehören<br />

zu den Emotionen, die wir häufig<br />

nicht kontrollieren können und die sich<br />

in entsprechenden Situationen wie von<br />

selbst einstellen. Aber ist es wirklich so,<br />

dass unsere seelische Befindlichkeit den<br />

Einflüssen, die aus der Umwelt auf uns<br />

zukommen, hilflos ausgeliefert ist?<br />

Der Philosoph Reinhold Niebuhr hat einmal<br />

gesagt:<br />

„Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge<br />

hinzunehmen, die ich nicht ändern<br />

kann; den Mut, Dinge zu ändern, die<br />

ich ändern kann; und die Weisheit, das<br />

eine vom andern zu unterscheiden.“<br />

Die äußeren Ereignisse können wir meist<br />

Info & Service<br />

nicht ändern. Sie sind die „Dinge“, die<br />

wir hinnehmen müssen, wie sie sind. Einen<br />

Einfluss haben wir nur auf die Art,<br />

wie wir sie auf uns wirken lassen. Diesen<br />

Einfluss müssen wir geltend machen,<br />

wenn wir nicht zur Marionette unserer<br />

Umwelt werden und ihr erlauben wollen,<br />

unsere Gemütsbewegungen völlig zu<br />

beherrschen. Es nützt niemandem, am<br />

wenigsten uns selbst, wenn wir uns<br />

von den Ereignissen hin- und her reißen<br />

lassen. Das Gleiche gilt auch für Kränkungen,<br />

die uns von anderen zugefügt<br />

werden. Oft sind diese gar nicht beabsichtigt,<br />

sie verletzen uns aber trotzdem<br />

– allerdings nur, wenn wir ihnen gestatten,<br />

es zu tun. Ein Mensch, der gelernt<br />

hat, seine Emotionen bis zu einem gewissen<br />

Grad unter Kontrolle zu halten,<br />

kann einer Attacke leichter mit Distanz<br />

begegnen und ihr den Zutritt in sein<br />

Innenleben verweigern als jemand, der<br />

dies nicht geübt hat. Gelassenheit bedeutet<br />

nicht Abstumpfung, sondern die<br />

Fähigkeit, emotional angemessen auf<br />

Anlässe zu reagieren.<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 4/2009 | 9

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