Zusammenarbeit von Architekten und Ingenieuren - Gruner AG
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09<br />
ZUSAMMENARBEIT VON ARCHITEKTEN UND INGENIEUREN > Bauarbeiten r<strong>und</strong> um den Bahnhof<br />
Chur 04 Neubau Bahnhof Zug 08 Druckzentrum der Basler Zeitung 12 Neue<br />
Umfahrung Solothurn 16 Moderne Tragwerktechnik 19 Bedürfnisadäquate<br />
Klimatechnik 22 Gesamtoptik gefragt 26 Schwingungsarme Bodenkonstruktion<br />
30 SonVida 32 Last Minute 34 Adressen 39
mailing. 09<br />
09<br />
Inhalt ZUSAMMENARBEIT VON ARCHITEKTEN UND INGENIEUREN > Bauarbeiten r<strong>und</strong><br />
um den Bahnhof Chur – Generalplanung in <strong>Zusammenarbeit</strong> mit<br />
<strong>Architekten</strong> 04 Neubau Bahnhof Zug – Ingenieurarbeiten auf<br />
höchstem Niveau 08 Druckzentrum der Basler Zeitung – Signal<br />
für eine neue Print-Epoche 12 Neue Umfahrung Solothurn<br />
– Erfolg dank interdisziplinärem Fokus 16 Moderne Tragwerktechnik<br />
– Holzbaulösung der Zukunft 19 Bedürfnisadäquate<br />
Klimatechnik – Zentrum Paul Klee – ein neues kult. Zentrum für<br />
Bern 22 Gesamtoptik gefragt – Sicherheitsplanung bei komplexen<br />
Bauvorhaben 26 Schwingungsarme Bodenkonstruktion<br />
– Damit niemand seekrank wird 30 SonVida – Öffentliche<br />
<strong>und</strong> private Erschliessung im Einklang 32 Last Minute 34<br />
Adressen 39<br />
Impressum Mailing der <strong>Gruner</strong>-Gruppe, Ausgabe 9, 05/1, erscheint zweimal jährlich > Adresse Gellertstrasse 55, CH-4020<br />
Basel > Autoren Mitarbeiter/-innen der <strong>Gruner</strong>-Gruppe > Redaktion Eliane Mattenberger, Leiterin Marketing, <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>,<br />
Telefon +41 61 317 61 61 > Konzept <strong>und</strong> Gestaltung <strong>Gruner</strong> & Brenneisen, Basel
<strong>Zusammenarbeit</strong> <strong>von</strong> <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Ingenieuren</strong><br />
Interdisziplinärer Fokus<br />
bringt Projekterfolg<br />
Eine der zahlreichen Aufgaben <strong>von</strong> uns <strong>Ingenieuren</strong> <strong>und</strong> Planern ist es, gemeinsam<br />
mit <strong>Architekten</strong>, unseren K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> der Gesellschaft im Allgemeinen<br />
zukunftsweisende <strong>und</strong> nachhaltige Lösungen anzubieten <strong>und</strong> Gestaltungsfragen<br />
im Kontext mit ihren Umwelt-, Sicherheits- oder auch Energieaspekten frühzeitig<br />
zu erkennen <strong>und</strong> zu definieren.<br />
Die heutigen Bauaufgaben sind viel zu komplex, als dass sie <strong>von</strong> einem Einzelnen<br />
gelöst werden könnten. So wird eine eindeutige Zuordnung <strong>von</strong> Aufgaben zu<br />
einem bestimmten Fachgebiet immer schwieriger. Neben einem f<strong>und</strong>ierten Fachwissen<br />
sind heute das Generalistenwissen <strong>und</strong> die Fähigkeit des vernetzten<br />
Agierens eine Gr<strong>und</strong>voraussetzung für den Projekterfolg.<br />
Speziell bei grösseren Projekten ist der frühzeitige Einbezug aller Fachrichtungen<br />
sehr wertvoll. Mit dieser Massnahme können im Planungsprozess nicht nur<br />
viele Planungsschlaufen eliminiert werden. Der Kontakt zur <strong>Gruner</strong>-Gruppe schon<br />
in der Projektentwicklungs- oder Wettbewerbsphase gibt <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Bauherren<br />
vermehrt die Sicherheit <strong>und</strong> das Vertrauen, dass die Fachingenieur- <strong>und</strong><br />
Projektmanagementbelange <strong>von</strong> Anfang an kompetent in die Projekte einfliessen.<br />
Im vorliegenden mailing. finden Sie Beispiele, welche die Vielfältigkeit <strong>von</strong> komplexen<br />
Aufgabenstellungen <strong>von</strong> uns <strong>Ingenieuren</strong> <strong>und</strong> Planern in der <strong>Zusammenarbeit</strong><br />
mit <strong>Architekten</strong> darstellen.<br />
Bei einigen der dargelegten Beispiele ist dem architektonischen Konzept bewusst<br />
mehr Platz eingeräumt worden. Zitate <strong>und</strong> Aussagen <strong>von</strong> <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Auftraggebern<br />
belegen, dass sich die interdisziplinäre <strong>Zusammenarbeit</strong> im Team<br />
positiv auf ihr Projekt ausgewirkt <strong>und</strong> den Beteiligten auch Freude bereitet hat.<br />
Ein koordiniertes Ausrichten der Planung, die Fähigkeit, im Dialog gute Lösungen<br />
zu entwickeln, sowie die fachübergreifende Form der Projektarbeit waren anregend<br />
<strong>und</strong> lohnend.<br />
Ich wünsche Ihnen viele anregende Gedanken bei der Lektüre!<br />
Flavio Casanova<br />
Dipl. Ing. ETH<br />
Vorsitzender<br />
der Geschäftsleitung<br />
<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />
mailing. 09 | 03
Jürg Ottiker<br />
dipl. Bauing. FH/SIA<br />
Stab Geschäftsbereich<br />
Tiefbau<br />
<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />
<strong>Architekten</strong><br />
Teilprojektleiter<br />
Gestaltung<br />
Conradin Clavuot<br />
dipl. Architekt ETH<br />
7000 Chur<br />
Teilprojektleiter<br />
Hochbau<br />
Beat Vetterli<br />
architekten : rlc ag<br />
9424 Rheineck<br />
www.rlc.ch<br />
04 | mailing. 09<br />
Bauarbeiten r<strong>und</strong> um den Bahnhof Chur<br />
Generalplanung in <strong>Zusammenarbeit</strong><br />
mit <strong>Architekten</strong><br />
Das Beispiel zeigt, wie Teams verschiedener Fachdisziplinen<br />
im Rahmen einer Generalplaner-Organisation erfolgreich<br />
zusammenarbeiten.<br />
Die Verkehrsdrehscheibe Chur ist nicht nur für<br />
den Kanton Graubünden <strong>von</strong> grosser Bedeutung,<br />
sie nimmt auch im Zusammenhang<br />
mit dem im Dezember 2004 eingeführten erweiterten<br />
Zugsangebot der SBB einen wichtigen<br />
Stellenwert ein. Um den gestiegenen Anforderungen<br />
des öffentlichen <strong>und</strong> des privaten<br />
Verkehrs gerecht zu werden, beschlossen die<br />
Schweizerischen B<strong>und</strong>esbahnen, die Rhätischen<br />
Bahnen <strong>und</strong> die Stadt Chur als Bauherrschaften,<br />
die bestehenden Bahn- <strong>und</strong> Publikumsanlagen<br />
des Verkehrsknotens Chur zu<br />
sanieren bzw. auszubauen. Neben der ersten<br />
Etappe, dem Ausbau der Sicherungs- <strong>und</strong><br />
Publikumsanlagen für Bahn 2000, umfasst die<br />
zweite Phase die Sanierung des Bahnhofgebäudes,<br />
den Neubau eines Annexbaues sowie<br />
weiterer Infrastrukturen.<br />
Generalplaner trägt<br />
Gesamtverantwortung<br />
Die SBB als federführende Organisation erteilten<br />
im Rahmen eines Präqualifikations- <strong>und</strong><br />
Offertverfahrens der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> das Mandat<br />
als Generalplaner (GP) für die Ausarbeitung<br />
<strong>und</strong> die Realisierung des Projektes «Bahnhof<br />
Chur». Eine derartige Vergabe hat für die SBB<br />
administrative <strong>und</strong> vertragsmässige Vorteile,<br />
indem ihnen als Auftragnehmer nur ein gesamtverantwortlicher<br />
Partner gegenübersteht.<br />
Die Komplexität der Aufgabe erfordert innerhalb<br />
des GP-Teams hohe Fach- <strong>und</strong> Sozialkompetenz:<br />
zum einen, weil die involvierten Ingenieur-<br />
<strong>und</strong> Architekturbüros unterschiedlicher<br />
Fachausrichtungen sind <strong>und</strong> sich deren Mitarbeiter<br />
bis anhin kaum kannten; zum andern,<br />
weil die bevorstehenden Aufgaben ein intensives<br />
Zusammenwirken <strong>von</strong> bautechnischer<br />
Wissenschaft mit räumlich-funktionaler Architektur<br />
bedingen. Entsprechend waren auch<br />
spannende <strong>und</strong> intensive Diskussionen angesagt.<br />
Vielfältige Aufgabe<br />
Das bestehende Aufnahmegebäude soll unter<br />
Einhaltung denkmalpflegerischer Auflagen<br />
saniert <strong>und</strong> umgebaut werden. Zusätzlich gilt<br />
es, einen angrenzenden Annexbau in Stahl<br />
zu erstellen. Hier erweisen sich besonders die<br />
Stufung <strong>und</strong> die Materialisierung der Fassade<br />
als eine anspruchsvolle Aufgabe. Zudem wird<br />
die bestehende Personenunterführung unter<br />
dem Bahnhofplatz verlängert <strong>und</strong> bis zur Bahnhofstrasse<br />
weitergeführt. Dabei ist die Gestaltung<br />
der Gesamtanlage <strong>und</strong> der Ladenpassage<br />
auf die Struktur der bereits erstellten<br />
Unterführung abzustimmen.<br />
Organigramm bietet Spielraum<br />
Im GP-Team für den Bahnhofausbau sind zwei<br />
Architekturbüros vertreten: einerseits der<br />
Gewinner des Wettbewerbes «Bahnhofplatz»,<br />
Conradin Clavuot, der für die Gesamtgestaltung<br />
zuständig ist, <strong>und</strong> andererseits die architekten<br />
: rlc ag, welche für Detailplanung,<br />
Ausschreibung <strong>und</strong> Realisation des Hochbauprojektes<br />
verantwortlich sind.<br />
Ergänzend dazu deckt ein <strong>Gruner</strong>-Ingenieur<br />
als Teilprojektleiter den gesamten Tiefbau ab.<br />
Dieser umfasst auch Werkleitungsverlegungen<br />
mit diversen Neubauten, Perronanlagen<br />
<strong>und</strong> -dächer, einen neuen Busterminal sowie<br />
die oberirdischen Fussgängerbereiche.
Das nachstehende Organigramm der gewählten<br />
Projektorganisation zeigt, dass die Teilprojektleiter<br />
genügend Spielraum für eine<br />
kreative, zügige Projektabwicklung haben.<br />
Gleichwohl sind fachübergreifende Absprachen<br />
notwendig, um die knappe Realisierungszeit<br />
optimal zu nutzen.<br />
Teilprojektleiter*<br />
Hochbauteam<br />
Leiter<br />
GP-Team<br />
Teilprojektleiter*<br />
Gestaltung<br />
Teilprojektleiter*<br />
Tiefbauteam<br />
* Weitere Fachplaner sind – je nach Tätigkeitsgebiet –<br />
direkt den Teilprojektleitern zugeordnet.<br />
Professionelles<br />
Qualitätsmanagement<br />
Es versteht sich <strong>von</strong> selbst, dass in einer<br />
Gruppe <strong>von</strong> <strong>Ingenieuren</strong>, Fachplanern <strong>und</strong><br />
<strong>Architekten</strong> diverser Fachdisziplinen ungleiche<br />
Interessen <strong>und</strong> damit auch verschieden denkende<br />
Menschen zusammenarbeiten. Dank<br />
eines professionellen, projektbezogenen<br />
Qualitätsmanagements (PQM) der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>,<br />
guten Willens <strong>und</strong> gegenseitiger Toleranz<br />
entstehen aber keine unüberwindbaren Hindernisse.<br />
Die gewählte Organisationsform hat sich ausgezeichnet<br />
bewährt: Es ist gelungen, gesamtheitliche<br />
Lösungen umzusetzen, ohne dabei<br />
das Detail aus den Augen zu verlieren. Es wird<br />
weiterhin eine spannende Herausforderung<br />
sein, den Spagat zwischen den Anforderungen<br />
der Bauherrschaft, den Vorstellungen der<br />
<strong>Architekten</strong> sowie den Machbarkeitsüberlegungen<br />
der Ingenieure erfolgreich zu vollziehen.<br />
Wertvolle Gr<strong>und</strong>sätze<br />
Um eine gute, ergänzende <strong>Zusammenarbeit</strong><br />
in einem Generalplanerteam zu erreichen, gilt<br />
es vor Beginn der Tätigkeiten einige Leitgedanken<br />
festzulegen:<br />
>Ein professionelles PQM soll die Basis des<br />
Teamerfolgs bilden.<br />
>Der Teamleiter bzw. Leiter des GP-Teams<br />
sollte nach dem Motto «so wenig wie<br />
möglich, so viel wie nötig» bestimmend<br />
oder korrigierend eingreifen.<br />
>Die Fachplaner <strong>und</strong> Spezialisten sind laufend<br />
anzuhalten, mit Ideen aller Art den Puls<br />
des Bauherrn zu fühlen, im entscheidenden<br />
Moment sollten sie jedoch zwischen «nice<br />
to have» <strong>und</strong> Realisierbarkeit unterscheiden<br />
können.<br />
Beim Churer Projekt haben sich diese Gr<strong>und</strong>sätze<br />
bewährt. Sie bilden in Ergänzung zur<br />
engen <strong>Zusammenarbeit</strong> mit der Bauherrschaft<br />
Basis für den erfreulichen Verlauf der Bauarbeiten<br />
r<strong>und</strong> um den Churer Bahnhof.<br />
Das Projekt im Überblick<br />
Umbauter Raum<br />
Annexgebäude ca. 22 400 m 3<br />
Aufnahmegebäude ca. 16 000 m 3<br />
Personenunterführung inkl. Ladenräumen ca. 12 000 m 2<br />
Neue Gleisanlage RhB (Chur-Arosa-Bahn) ca. 850 m<br />
Fussgängerzone ca. 5000 m 2<br />
Busterminal ca. 2200 m 2<br />
mailing. 09 | 05
<strong>Zusammenarbeit</strong><br />
<strong>Architekten</strong>–Ingenieure<br />
Stellungnahme <strong>von</strong> Beat Vetterli,<br />
architekten : rlc, Rheineck<br />
In Grossprojekten wie dem Ausbau des Bahnhofs<br />
in Chur ist ein reibungsloses <strong>Zusammenarbeit</strong>en<br />
innerhalb eines Planungsteams<br />
<strong>von</strong> grosser Wichtigkeit. Da die am Projekt<br />
beteiligten Büros in der ganzen Schweiz<br />
verteilt sind, war eine der Herausforderungen,<br />
eine ideale Kommunikationsplattform zu<br />
schaffen, um sämtliche Informationen an alle<br />
Teammitglieder in kurzer Zeit in korrekter<br />
Form zu übertragen. Verschiedenste Ideen<br />
<strong>und</strong> Meinungen treffen jeweils bei jeder<br />
Entscheidung aufeinander, ein mündlicher<br />
Konsens am Tisch bringt meist die besten Resultate.<br />
Stets hilfreich sind regelmässige<br />
Meetings innerhalb des Planungsteams, auch<br />
wenn sie für einige Personen grosse Anfahrtswege<br />
bedeuten. Zusätzliche, aussergeschäftliche<br />
Events, an denen sich die Teammitglieder<br />
gegenseitig auch <strong>von</strong> einer anderen Seite<br />
kennen lernen können, tragen positiv zur<br />
Akzeptanz <strong>und</strong> zur Fre<strong>und</strong>schaft bei.<br />
Ein derart grosses Projekt, wie es der Ausbau<br />
Bahnhof Chur darstellt, ist nicht immer einfach<br />
zu bewältigen. Mich freut es ganz besonders,<br />
dass innerhalb des gesamten Planungsteams<br />
alle Personen neben der geforderten<br />
Fachkompetenz auch Sozialkompetenz<br />
mitbringen <strong>und</strong> dadurch bislang Probleme<br />
auf fre<strong>und</strong>schaftlicher Basis behoben werden<br />
konnten. An dieser Stelle möchte ich allen<br />
am Bahnhof Chur beteiligten Planungsteammitgliedern<br />
einen herzlichen Dank aussprechen.<br />
Ich bin da<strong>von</strong> überzeugt, dass der Weg,<br />
den wir gemeinsam gehen, der richtige ist.<br />
06 | mailing. 09<br />
Beat Vetterli<br />
Travaux de construction<br />
autour de la gare SBB de Coire<br />
Planification générale en collaboration avec les<br />
architectes > Pour répondre aux exigences de plus en<br />
plus sévères des transports public et privé, les Chemins<br />
de Fer Fédéraux suisses, la Rhätische Bahn et la<br />
Ville de Coire ont décidé en qualité de maîtres d’ouvrage<br />
de rénover, voire d’agrandir les installations ferroviaires<br />
et publiques existantes du nœud ferroviaire<br />
de Coire. L’entreprise <strong>Gruner</strong> SA a été chargée de la<br />
planification générale. La première phase, à savoir la<br />
construction d’un nouveau passage sous voie, a été<br />
exécutée en mai 2003. La deuxième phase comprend<br />
la rénovation du bâtiment de la gare ainsi que la construction<br />
d’infrastructures supplémentaires.
mailing. 09 | 07
Stefan Aufdermauer<br />
dipl. Bauing. ETH/SIA<br />
Mitglied der Geschäftsleitung,<br />
Berchtold + Eicher<br />
Bauingenieure <strong>AG</strong>, Zug<br />
Leitung Generalplanerteam<br />
Hornberger<br />
<strong>Architekten</strong> <strong>AG</strong>, 8032 Zürich<br />
08 | mailing. 09<br />
Neubau Bahnhof Zug<br />
Ingenieurarbeiten auf höchstem<br />
Niveau<br />
Der Bau des neuen SBB-Bahnhofs in Zug erforderte <strong>von</strong> allen<br />
Beteiligten grössten Einsatz <strong>und</strong> hohe Fachkompetenz. Die<br />
Bauingenieure <strong>von</strong> Berchtold + Eicher hatten eine ambitiöse<br />
Aufgabe zu bewältigen, die Errichtung der Personenunterführungen<br />
bei laufendem Bahnbetrieb.<br />
Im Jahre 1999 genehmigte der Souverän der<br />
Stadt Zug einen auf einem Wettbewerbserfolg<br />
der Zürcher Hornberger <strong>Architekten</strong> <strong>AG</strong> basierenden<br />
Neubau des Bahnhofs in Zug. Das<br />
Projekt mit dem Kennwort «Kirschtorte» nimmt<br />
den durch die spezielle Lage der Parzelle <strong>und</strong><br />
die Geometrie der Gleisanlagen vorgegebenen<br />
dreieckförmigen Rahmen auf: Zwei die Gleise<br />
begleitende Baukörper bilden dabei eine zentrale,<br />
transparente Bahnhofshalle <strong>und</strong> verbinden<br />
die beiden Ebenen Stadt- <strong>und</strong> Gleisniveau<br />
miteinander. Eine an die Halle anschliessende<br />
Passage mit Läden <strong>und</strong> Infrastruktureinrichtungen<br />
ermöglicht den Zugang zu den Perrons<br />
<strong>und</strong> verknüpft die anliegenden Quartierbereiche.<br />
Bahnhofshalle <strong>und</strong> -platz bilden eine<br />
räumliche Einheit.<br />
Fre<strong>und</strong>liches, transparentes<br />
Reisezentrum<br />
Der hell gestaltete Bahnhof ist auf Stadt- <strong>und</strong><br />
Gleisniveau situiert <strong>und</strong> umfasst das Reisezentrum,<br />
Shops, Cafés, ein Restaurant <strong>und</strong><br />
weitere Angebote. In den darüber liegenden<br />
Geschossen sind Büros untergebracht. Das<br />
Hallendach besteht aus einer filigranen Stahlkonstruktion<br />
mit verschweissten Rohrprofilen<br />
<strong>und</strong> shedartiger Glaseindeckung. Die an den<br />
südlichen Sheds aufgehängte zweischalige<br />
Fassade über drei Geschosse vermittelt den<br />
Eindruck eines gläsernen Vorhangs <strong>und</strong> bildet<br />
einen grosszügigen Portikus, einen gedeckten<br />
Eingangsbereich.<br />
Überzeugendes Werk<br />
Als Knotenpunkt des öffentlichen Verkehrs<br />
überzeugt der neue Bahnhof in Zug nicht nur<br />
durch sein Raumkonzept, seine architektonische<br />
Gestaltung <strong>und</strong> seine Transparenz, sondern<br />
auch durch die sehr spezielle Lichtinstallation<br />
<strong>von</strong> James Turrell. Sie verwandelt den<br />
Bahnhof bei Dämmerung <strong>und</strong> in der Nacht in<br />
ein leuchtendes «Kunsthaus», das Reisende<br />
<strong>und</strong> Passanten begeistert.<br />
Personenunterführungen<br />
West <strong>und</strong> Ost<br />
Planung <strong>und</strong> Bau des neuen Zuger Bahnhofs<br />
stellten an das Generalplanerteam grosse<br />
Anforderungen. Nur eine Arbeit auf höchstem<br />
Qualitätsniveau konnte der anspruchsvollen<br />
Aufgabe gerecht werden: Es galt, bei eng<br />
gesetzten Terminen <strong>und</strong> knapp kalkulierten<br />
Kosten vorerst das alte Gebäude durch Provi-
sorien zu ersetzen <strong>und</strong> anschliessend den<br />
Neubau bei laufendem Bahnbetrieb <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enverkehr<br />
zu erstellen. Das zur <strong>Gruner</strong>-Gruppe<br />
gehörende Zuger Ingenieurbüro Berchtold<br />
+ Eicher war dabei nebst der Leitung der<br />
Ingenieurgemeinschaft für die Projektierung<br />
<strong>und</strong> die Realisation der Personenunterführungen<br />
West <strong>und</strong> Ost verantwortlich.<br />
Das Bauwerk ist als monolithischer Betonrahmen<br />
konzipiert. Die Decke ist als dreifeldrige<br />
Platte mit hohen Unterzügen am Rand der<br />
Gleiströge ausgebildet. Zur Reduktion der<br />
Erschütterungen aus dem Zugbetrieb wurde<br />
zwischen den beiden Unterführungen <strong>und</strong><br />
dem Bahnhofsgebäude eine Dilatationsfuge<br />
eingebracht, welche die Baukörper <strong>von</strong>einander<br />
trennt. Eine zusätzliche Dämpfungswirkung<br />
haben überdies auch die unter den Gleisen<br />
angelegten Schottermatten.<br />
Arbeiten bei laufendem<br />
Bahnbetrieb<br />
Die Arbeiten im Gleisbereich mussten in einem<br />
vorgegebenen Zeitfenster während der<br />
Nacht unter Bahnbetrieb durchgeführt werden.<br />
Pro Gleis waren jeweils zwei Hilfsbrücken<br />
erforderlich. Diese wurden in der Mitte der<br />
«Planung <strong>und</strong> Bau des neuen Zuger Bahnhofs<br />
waren für das ganze Planungsteam eine grosse<br />
Herausforderung.»<br />
Klaus Hornberger, Dr. sc. techn. ETH, dipl. Architekt SIA<br />
Hornberger <strong>Architekten</strong> <strong>AG</strong>, dipl. <strong>Architekten</strong> ETH/SIA<br />
Englischviertelstrasse 22, 8032 Zürich, Tel. 044 252 20 80, architekten@hornberger.ch<br />
mailing. 09 | 09
Baugrube mit einem Joch abgestützt <strong>und</strong><br />
seitlich auf Mikropfählen f<strong>und</strong>iert. Nach Abschluss<br />
der Tiefbauarbeiten, die auch die<br />
Erstellung provisorischer Brücken für die Passanten<br />
umfassten, war die Baugrube unterhalb<br />
der SBB-Hilfsbrücken wieder frei zugänglich.<br />
Damit konnten Beeinträchtigungen des<br />
Bahnbetriebs vermieden werden.<br />
10 | mailing. 09<br />
mailing: Herr Hornberger, das Generalplanerteam<br />
unter Ihrer Leitung umfasste Bauleiter,<br />
Kostenplaner, Bauingenieure, Haustechniker<br />
<strong>und</strong> weitere Spezialisten. Wie<br />
haben Sie die <strong>Zusammenarbeit</strong> während der<br />
Projektierung <strong>und</strong> der Ausführung erlebt?<br />
Klaus Hornberger: Es war <strong>von</strong> Beginn weg<br />
eine grosse Freude, mit diesem Team zu arbeiten.<br />
Bei allen Beteiligten waren Qualitätsbewusstsein<br />
<strong>und</strong> fachliche Kompetenz, Offenheit<br />
<strong>und</strong> gegenseitiger Respekt sowie voller<br />
Einsatz für die Sache – den neuen Bahnhof<br />
Zug – mehr als nur selbstverständlich.<br />
m: Wie beurteilen Sie die Leistungen der<br />
beteiligten Bauingenieure?<br />
KH: Im Rückblick waren es vier arbeitsintensive<br />
<strong>und</strong> gleichzeitig begeisternde Jahre, die<br />
sich in einem hervorragenden Resultat<br />
niedergeschlagen haben. Das Dreierteam der<br />
Bauingenieure unter der Führung <strong>von</strong> Ueli<br />
Eicher hatte in der Planungs- <strong>und</strong> Realisierungsphase<br />
äusserst wichtige <strong>und</strong> anspruchsvolle<br />
Aufgaben zu bewältigen: Gwerder<br />
+ Partner war für den Bahnhofplatz, Dammstrasse,<br />
Perrons <strong>und</strong> Perrondächer zuständig,<br />
das Ingenieurbüro Ernst Moos für den Hochbau<br />
des Bahnhofs <strong>und</strong> das Büro Berchtold<br />
+ Eicher (Stefan Aufdermauer) war verant-<br />
wortlich für die wohl schwierigste Aufgabe,<br />
den Bau der grossen, neuen Passage Süd.<br />
Bei ständigem Bahnbetrieb ist während der<br />
gesamten Bauphase kein einziger Zug ausgefallen.<br />
An dieser Stelle möchte ich als Architekt <strong>und</strong><br />
Gesamtleiter den beteiligten Planern danken.<br />
Sie waren alle hoch motiviert <strong>und</strong> haben eine<br />
Arbeit geliefert, die zu einem überzeugenden<br />
Resultat beigetragen hat – zu einem neuen<br />
Bahnhof im Netz der Schweizerischen<br />
B<strong>und</strong>esbahnen, auf den die Bauherrschaft,<br />
SBB, Stadt <strong>und</strong> Kanton Zug, stolz ist. Ganz<br />
speziell möchte ich dem Ingenieurbüro Berchtold<br />
+ Eicher für seine überzeugenden Leistungen<br />
im extrem schwierigen Bereich unter<br />
den Gleisen danken.
Construction de la nouvelle gare de Zoug<br />
Ingénierie au plus haut niveau > La construction de la nouvelle gare CFF de<br />
Zoug a exigé de la part de tous les acteurs une implication maximale et de hautes<br />
compétences spécialisées. Les ingénieurs en construction de Berchtold<br />
+ Eicher devaient relever un défi ambitieux, à savoir construire les passages<br />
sous voie pour les voyageurs sans interrompre l’exploitation ferroviaire.<br />
mailing. 09 | 11
Giacomo Morandini<br />
dipl. Bauing. FH<br />
Senior-Projektleiter<br />
<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />
<strong>Architekten</strong><br />
Burckhardt + Partner <strong>AG</strong><br />
<strong>Architekten</strong>, Generalplaner<br />
4002 Basel<br />
12 | mailing. 09<br />
Neue Rotationshalle für die Basler Zeitung<br />
Signal für eine neue Print-Epoche<br />
In enger <strong>Zusammenarbeit</strong> mit der Bauherrschaft realisieren <strong>Architekten</strong><br />
<strong>und</strong> Ingenieure ein neues Hightech-Druckzentrum, ohne dass während<br />
der Bauzeit nur eine einzige Zeitungsausgabe ausgefallen wäre.<br />
Im sich rasch verändernden Pressemarkt war<br />
die bestehende Rotationsmaschine des Druckzentrums<br />
der Basler Zeitung (BaZ) den zukünftigen<br />
Anforderungen nicht mehr gewachsen;<br />
sie musste ersetzt werden. Nachdem die<br />
<strong>Architekten</strong> <strong>von</strong> Burckhardt + Partner <strong>AG</strong> mit<br />
den <strong>Ingenieuren</strong> der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> im Team<br />
bereits das erste Betriebsgebäude realisiert<br />
hatten, setzten sie sich im harten Konkurrenzumfeld<br />
erneut durch: Sie legten der Basler<br />
Zeitung Medien <strong>AG</strong> als Bauherrschaft einen<br />
überzeugenden, auf intensiven Vorabklärungen<br />
<strong>und</strong> Variantenstudien beruhenden Vorschlag<br />
für ein neues Druckzentrum vor <strong>und</strong> gewannen<br />
anschliessend den Auftrag.<br />
Rotationshalle setzt Akzente<br />
Der sowohl gestalterische als auch funktional<br />
überzeugende Neubau basiert auf drei Baukörpern,<br />
die quer zur bestehenden Rotationshalle<br />
stehen. Es sind dies die Bauteile:<br />
>Anlieferung des Zeitungspapiers mit darüber<br />
liegendem automatischem Lager<br />
>Vertikal gegliederte Halle für die neue Zeitungsrotation<br />
>Erweiterungsbau für den Versand mit<br />
Neben- <strong>und</strong> Technikräumen sowie Leitstand.<br />
Leitidee des gewählten Konzeptes bildete eine<br />
klare Volumen-, Material- <strong>und</strong> Farbensprache,<br />
welche die Eigenständigkeit des Neubaus<br />
betont. Der markanteste Gebäudeteil, die<br />
23 Meter hohe Rotationshalle, ist als Stahlbau<br />
konzipiert <strong>und</strong> voll verglast. Ein gegen die
mailing. 09 | 13
«Eine Voraussetzung für das termingerechte<br />
Gelingen der Planung <strong>und</strong> der Bauausführung war<br />
das harmonische Verhältnis zu den beteiligten<br />
Fachingenieuren.»<br />
Felix Bitterli, Direktor Druckzentrum Basler Zeitung<br />
14 | mailing. 09<br />
Hochbergerstrasse gerichteter Glasschild setzt<br />
besondere Akzente <strong>und</strong> erlaubt es den Passanten,<br />
den Zeitungsdruck <strong>von</strong> der Strasse<br />
her mitzuverfolgen. Die restliche Gebäudehülle<br />
ist als Metallfassade mit Innenkassetten <strong>und</strong><br />
hinterlüftetem Trapezblech zur Aufnahme der<br />
thermischen Isolation ausgebildet. Auf dem<br />
Dach der Rotationshalle befindet sich eine<br />
Fotovoltaik-Anlage, die übrigen Flächen sind<br />
extensiv begrünt.<br />
Teamarbeit gross geschrieben<br />
Eine wesentliche Voraussetzung für das zeitgerechte<br />
Gelingen <strong>von</strong> Planung <strong>und</strong> Bauausführung<br />
war ein harmonisches Verhältnis<br />
zwischen der Bauherrschaft <strong>und</strong> dem Generalplanungsteam.<br />
Da die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> bereits beim<br />
Bau der bestehenden BaZ-Anlagen mit diesen<br />
Partnern zusammenarbeiten durfte, konnte<br />
sie ihre Erfahrungen bei der Projektentwicklung<br />
<strong>und</strong> den intensiven Vorstudien auch beim<br />
neuen Druckzentrum wiederum einbringen <strong>und</strong><br />
im Team die folgenden Aufgaben übernehmen:<br />
>Baugr<strong>und</strong>beurteilung <strong>und</strong> Altlastensanierung<br />
>Ausschreibungen <strong>von</strong> Grossaushub,<br />
Baumeisterarbeiten <strong>und</strong> Stahlbau<br />
>Statik, Schalungen <strong>und</strong> Bewehrung<br />
>Projektbetreuung, Projektpläne Stahlbau<br />
>Spezialleistungen, wie Geometrie der Windverbände,<br />
Akustik in der Rotationshalle<br />
Motivierende <strong>Zusammenarbeit</strong><br />
Druck ist heute Hightech der Spitzenklasse.<br />
Bei der Projektumsetzung – nota bene bei laufendem<br />
Druckbetrieb <strong>und</strong> ohne Störung <strong>von</strong><br />
Warenfluss <strong>und</strong> Papierzulieferung – wurde<br />
technisches Neuland betreten. Bauherrin <strong>und</strong><br />
Planer harmonierten aber auch in turbulenten<br />
Phasen ausgezeichnet <strong>und</strong> ermöglichten<br />
es damit, dass während der Bauzeit sämtliche<br />
Zeitungsausgaben ohne Verzögerung ausgeliefert<br />
werden konnten. Nebst den vielen<br />
Erfolgserlebnissen blieben aber auch kleinere<br />
Pannen nicht aus – Überraschungen, die<br />
sich trotz aller vorangegangenen Schulungen<br />
<strong>und</strong> Detailstudien beim Realisieren eines<br />
solch anspruchsvollen Projektes kaum verhindern<br />
liessen.<br />
Die Arbeit im Team war für alle Beteiligten<br />
sehr motivierend <strong>und</strong> sicher mit ein Gr<strong>und</strong>,<br />
dass das neue Druckzentrum im Sommer 2004<br />
nach nur dreijähriger Planungs- <strong>und</strong> Bauzeit<br />
termingerecht eingeweiht werden konnte. Das<br />
<strong>Gruner</strong>-Team ist stolz, dass es <strong>von</strong> Beginn an<br />
bei der Realisation dieses herausfordernden<br />
Projektes mitwirken durfte.<br />
Bauablauf<br />
>Bestehendes Hochregallager wurde rückgebaut<br />
<strong>und</strong> verkauft<br />
>Grossaushub wurde durch kontaminierten<br />
Baugr<strong>und</strong> erschwert <strong>und</strong> verzögert (durch<br />
die Abteilung Umwelt der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> wurden<br />
diese Triagearbeiten begleitet)<br />
>Unter dem Rotationstischf<strong>und</strong>ament wurde<br />
bis auf eine Tiefe <strong>von</strong> 3 Metern ein Materialersatz<br />
durchgeführt, bis zum tragfähigen<br />
Baugr<strong>und</strong>.<br />
>Rohbau erstellt (hohe Anforderung an die<br />
Dichtigkeit Gr<strong>und</strong>wasser, hohe Anforderungen<br />
an Schall <strong>und</strong> Erschütterungen) <strong>und</strong><br />
architektonische Anforderungen.<br />
Eine Herausforderung für die Ingenieure<br />
>Maschinenf<strong>und</strong>ament für die ca. 1000 Tonnen<br />
wiegende Rotationsmaschine (über<br />
500 Tonnen Armierungseisen wurden verlegt)<br />
Eckdaten<br />
Der Bau in Zahlen<br />
Armierungseisen 575 Tonnen<br />
Beton 4900 m 3<br />
Bruttogeschossflächen 6000 m 3<br />
Fassadenbleche 2700 m 2<br />
Glasflächen 700 m 2<br />
Gebäudekosten 20,5 Mio. CHF<br />
Profilstahl 350 Tonnen<br />
Volumen umbauter Raum 45500 m 3
Urs B. Lehmann<br />
Dipl. Architekt ETH/SIA<br />
Assoziierter Partner<br />
Burckhardt+Partner <strong>AG</strong><br />
<strong>Architekten</strong> Generalplaner<br />
4002 Basel<br />
Basler Zeitung – neues Druckzentrum<br />
an der Wiese in Basel<br />
Wie wichtig es ist, dass sich die am Projekt<br />
beteiligten Personen kennen, bereit sind, sich<br />
kennen zu lernen <strong>und</strong> miteinander umgehen<br />
zu können, hat sich einmal mehr bei dieser<br />
Bauaufgabe gezeigt.<br />
Dabei ist es natürlich nicht immer gegeben,<br />
dass bereits gute gemeinsam gelebte Erfahrungen<br />
aus anderen Bauaufgaben bestehen,<br />
<strong>und</strong> dies bedeutet jedes Mal einen Neuanfang.<br />
Hier haben wir beides erlebt. Bauingenieur<br />
<strong>und</strong> Architekt kannten sich bereits, <strong>und</strong> dies<br />
war sehr wichtig in der ersten Phase, da<br />
wir <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Generalplaner den Bauherrn<br />
sowohl <strong>von</strong> unserer Lösung als auch <strong>von</strong><br />
unserem Team nochmals überzeugen mussten.<br />
Danach kam auch hier der sogenannte «Neuanfang».<br />
Dies hat aus meiner Sicht sehr<br />
viel Energie gekostet. Gut zu sagen ist: «Es hat<br />
sich gelohnt.»<br />
In intensiven Gesprächen haben wir – Architekt<br />
<strong>und</strong> Bauingenieur – es geschafft, unsere<br />
Ideen gegenseitig zu vestehen, zu gestalten<br />
<strong>und</strong> zu konstruieren.<br />
Ich spreche hier ganz speziell den Stahlbau<br />
an. Dabei waren dann nicht allein unsere<br />
Lösungen entscheidend. Die gute <strong>Zusammenarbeit</strong><br />
in frühem Planungsstadium mit dem<br />
ausführenden Unternehmer hat Machbarkeit<br />
aufgezeigt <strong>und</strong> zu den endgültigen Detaillösungen<br />
geführt.<br />
Eine gute Erfahrung!<br />
Urs B. Lehmann<br />
Nouvelle salle des machines pour le Basler Zeitung<br />
Signe d’une nouvelle époque pour l’impression > En collaboration étroite<br />
avec les maîtres d’ouvrage, les architectes et les ingénieurs ont érigé un nouveau<br />
centre d’impression Hightech sans avoir interrompu une seule des<br />
tâches du magazine pendant la durée de la construction.<br />
mailing. 09 | 15
Markus Dettwiler<br />
dipl. Bauing. FH<br />
Projektleiter Grosstief-<br />
<strong>und</strong> Untertagebau<br />
Senior Ingenieur<br />
<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />
Architekt<br />
T. O. Nissen<br />
4052 Basel<br />
16 | mailing. 09<br />
Neue Umfahrung Solothurn<br />
Erfolg dank interdisziplinärem Fokus<br />
Die Umsetzung eines neuen Verkehrskonzeptes zur Entlastung<br />
<strong>von</strong> Solothurn durch ein interdisziplinäres Fachteam<br />
bewährt sich <strong>und</strong> führt zu einer ausgewogenen Gesamtlösung.<br />
Mit dem Projekt «Leporello» erhielt die Planungsgemeinschaft<br />
<strong>Gruner</strong>, Heinzelmann,<br />
Fürst Laffranchi zusammen mit dem Basler<br />
<strong>Architekten</strong> T. O. Nissen im Juli 2003 den Zuschlag<br />
für das Projekt «Solothurn, Entlastung<br />
West». Herzstück des Siegerprojektes bildet<br />
ein eleganter Aareübergang, der mit einer<br />
Hängebrücke für Fussgänger <strong>und</strong> Radfahrer<br />
kombiniert ist. Mit seinem Lösungsansatz ist<br />
es dem Team gelungen, die Interessen des<br />
Städtebaues, des Verkehrs <strong>und</strong> des Umweltschutzes<br />
optimal aufeinander abzustimmen.<br />
«Leporello», ein vielseitiges<br />
Projekt: vom Kunstbau bis zur<br />
Strasse<br />
«Leporello» wird nun zügig weiterentwickelt:<br />
Nachdem die Erschliessungsplanung abgeschlossen<br />
ist, umfassen die nächsten Phasen<br />
die Erarbeitung des Bau- <strong>und</strong> Ausführungsprojektes<br />
sowie der Ausschreibungen.<br />
In einem letzten Schritt folgt schliesslich<br />
die Inbetriebnahme. Über alle Phasen begleiten<br />
wir das Projekt auch im Bereich der<br />
Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Nebst neuen Aare-Übergängen umfasst das<br />
«Die Westumfahrung mit ihren unterschiedlichsten<br />
Bauten wird als integrales System verstanden –<br />
nicht als Reihung einzelner Bauobjekte.»<br />
Timothy O. Nissen, Architekt BSA/SIA<br />
Projekt: Fürst Laffranchi Bauingenieure GmbH, Wolfwil/SO
Gestaltung Nordportal Tunnel «Gibelin».<br />
Nebst neuen Aare-Übergängen umfasst das<br />
Umfahrungskonzept einen Tagbautunnel, zwei<br />
Bahntrassen-Unterquerungen sowie mehrere<br />
innerstädtische Knoten. Die neue Kantonsstrasse<br />
verbindet den bestehenden Autobahnanschluss<br />
der A5 mit dem nordwestlich gelegenen<br />
Doppelknoten der Weissensteinstrasse.<br />
Synergien dank Teamarbeit<br />
Der Entscheid, das Wettbewerbsprojekt<br />
in einem interdisziplinären Planungsteam<br />
zu verwirklichen, hat sich bewährt. Denn<br />
damit ist es möglich, die unterschiedlichsten<br />
Ansprüche oder auch innovative Vorschläge<br />
miteinander abzustimmen <strong>und</strong> Lösungsperspektiven<br />
unter Einbezug verschiedenster<br />
Optiken zu entwickeln. Ebenso hat sich der<br />
frühzeitige Beizug eines <strong>Architekten</strong> bei der<br />
Projektgestaltung als Gewinn erwiesen. Seine<br />
beratende Funktion wird auch bei den weiteren<br />
Bearbeitungsschritten sehr wertvoll sein.<br />
«Leporello» ist ein gutes Beispiel dafür, wie<br />
verschiedenste Fachrichtungen – Verkehrs<strong>und</strong><br />
Landschaftsplaner, Strassen-, Tunnel<strong>und</strong><br />
Brückeningenieure, Lärmschutz- <strong>und</strong><br />
Sicherheitsspezialisten, Geotechniker, Hydrauliker<br />
<strong>und</strong> Elektroingenieure – in einem<br />
gut eingespielten Team zusammenarbeiten.<br />
«Die interdisziplinäre Form der Projektarbeit war<br />
anregend <strong>und</strong> lohnend.»<br />
Timothy O. Nissen, Architekt BSA/SIA<br />
mailing: Herr Nissen, als Architekt unterstützen<br />
Sie die Ingenieurgemeinschaft<br />
in beratender Funktion bei gestalterischen<br />
Fragen. Wie erleben Sie <strong>Zusammenarbeit</strong><br />
<strong>und</strong> Stimmung im Projektteam?<br />
Timothy O. Nissen: In einem fachlich so<br />
diversifizierten Team <strong>von</strong> <strong>Ingenieuren</strong> ein<br />
Wettbewerbsprojekt zu entwickeln, ist ein reiches<br />
Erlebnis. Verkehrsplanung, Gestaltung,<br />
Geologie, Statik, Städtebau, Ökonomie, Landschaftsplanung,<br />
Ökologie, Material- <strong>und</strong><br />
Marktkenntnisse – alle Aspekte werden bei<br />
den Diskussionen zur Entwurfsbearbeitung<br />
eingebracht.<br />
Die einzelnen Disziplinen haben sozusagen<br />
«über den Hag gefressen», Kritiken <strong>und</strong><br />
Anregungen zu anderen Fachbereichen eingebracht<br />
oder auch bei der Formulierung der<br />
eigenen Vorschläge manchmal unerwartete<br />
Anregungen aufgenommen. Diese interdisziplinäre<br />
Form der Projektarbeit unter mehreren<br />
Büros war anregend <strong>und</strong> lohnend.<br />
m: Welche gestalterischen Aspekte waren<br />
für das Wettbewerbsprojekt massgebend?<br />
Haben sich diese während der Projektbearbeitung<br />
verändert?<br />
TN: Es waren wenige Gestaltungsprinzipien,<br />
die das Wettbewerbsprojekt geprägt haben.<br />
Die folgenden Gestaltungsgr<strong>und</strong>sätze blieben<br />
bei der weiteren Projektvertiefung massgebend.<br />
>Die Westumfahrung mit ihren sehr unterschiedlichsten<br />
Bauten (Aare- <strong>und</strong> Fussgängerbrücke,<br />
Tunnel, zwei Eisenbahnbrücken)<br />
wird als integrales System verstanden –<br />
nicht als Reihung einzelner Bauobjekte.<br />
>Die verschiedenen Bezüge, auch Geschwindigkeitsbezüge<br />
– beispielsweise jener des<br />
Autofahrers zur Aarebrücke oder des Fussgängers<br />
zum Aaresteg –, werden bewusst in<br />
ihren unterschiedlichen Massstäblichkeiten<br />
erfasst <strong>und</strong> entsprechend gestaltet.<br />
>Es werden möglichst wenig Gestaltungsmittel<br />
eingesetzt, so sind zum Beispiel die<br />
Statik der Aarebrücke <strong>und</strong> deren Lärmschutz<br />
konzeptionell zu einer Massnahme zusammengefasst.<br />
>Die gleichen Gestaltungsprinzipien werden<br />
für alle Bauten eingesetzt, ob Tunnelportal,<br />
Aarebrücke, Eisenbahnbrücke oder Lärmschutz.<br />
>Die Bauten werden bewusst als Kunstbauten<br />
verstanden, die sich mit dem Umfeld nicht<br />
anbiedern, sondern zu ihm einen Dialog<br />
aufnehmen.<br />
mailing. 09 17
Nordportal Tunnel «Gibelin» mit Knoten Allmendstrasse <strong>und</strong> Bahntrassen-Unterquerungen.<br />
Wichtige Meilensteine im Projekt Solothurn, Entlastung West<br />
21.10.2003 Auftragserteilung an IG Leporello<br />
13.4.2004 Übergabe Erschliessungsplan «Leporello» an die beteiligten Amtsstellen<br />
<strong>und</strong> Gemeinden zur Stellungnahme<br />
7.6.2004 Abgabe des Erschliessungsplanes<br />
Die Bereinigung erfolgte im Anschluss vor der öffentlichen Auflage<br />
8.6. bis 7.7.2004 Öffentliche Auflage des Projektes Solothurn, Entlastung West <strong>und</strong><br />
Einspracheverhandlungen Regierungsratsbeschluss zum Erschliessungsplan<br />
bis Januar 2005<br />
23.6.2004 Publikation der Submission Dammschüttung<br />
27.10.2004 Werkvertragsverhandlungen Dammschüttung<br />
Mai 2005 Fertigstellung Phase Bauprojekt<br />
Frühjahr 2005 Baubeginn (Vorarbeiten: Dammschüttung, Erdarbeiten)<br />
Frühjahr 2006 Der geplante Baubeginn der Hauptarbeiten ist aufgr<strong>und</strong> der laufenden<br />
Einspracheverhandlungen auf Frühjahr 2006 terminiert<br />
18 | mailing. 09<br />
Nouvelle rocade de Soleure<br />
L’approche pluridisciplinaire est la<br />
clé du succès > Le nouveau concept<br />
de mobilité destiné à délester la ville<br />
de Soleure a été mis en œuvre de<br />
manière efficace. L’équipe de spécialistes<br />
pluridisciplinaires a élaboré une<br />
solution globale équilibrée.<br />
Avec le projet «Leporello», la coentreprise<br />
de planification <strong>Gruner</strong>, Heinzelmann,<br />
Fürst Laffranchi a gagné en<br />
juillet 2003 avec l’architecte bâlois<br />
T. O. Nissen le concours d’ingénierie<br />
«Soleure, délestage ouest». Un élégant<br />
passage au-dessus de l’Aare<br />
combiné à un pont suspendu pour les<br />
piétons et les vélos, est au cœur du<br />
projet couronné. Avec cette approche<br />
de la solution, l’équipe a réussi à accorder<br />
de manière optimale les intérêts<br />
de l’urbanisme, des transports et<br />
de la protection environnementale.
Moderne Tragwerktechnik<br />
Holzbau-Lösung der Zukunft<br />
Beim Neubau einer Schulanlage hat sich die gewählte Holzbau-<br />
Konstruktion in Kombination mit Holz-Beton-Verb<strong>und</strong>decken<br />
als wirtschaftliche Lösung mit erheblichen Tragreserven r<strong>und</strong>um<br />
bewährt.<br />
Die Stiftung «Insieme» baut in Münchenstein<br />
eine neue Heilpädagogische Schule. Das Projekt<br />
«Village» der Luzerner <strong>Architekten</strong> Scheitlin<br />
– Syfrig + Partner <strong>Architekten</strong> <strong>AG</strong> beinhaltet<br />
im ersten Obergeschoss vier Kuben mit<br />
Klassenzimmern, die sich jeweils um eine<br />
Dachterrasse mit einem bis ins Erdgeschoss<br />
reichenden Atrium gruppieren. Darin sind eine<br />
Pausenhalle mit weiteren Schulungs- <strong>und</strong><br />
Kindergartenräumen, Mehrzweck- <strong>und</strong> Esssaal<br />
sowie Bibliothek <strong>und</strong> Büros untergebracht.<br />
Im Untergeschoss befindet sich eine Turnhalle.<br />
Anforderungen <strong>und</strong> Ziele<br />
Die für die Fachplanung verantwortlichen<br />
Ingenieure der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> hatten bei ihrer Projektierungsaufgabe<br />
für eine Holzbaulösung<br />
folgende Vorgaben zu beachten:<br />
>Die einheitliche Stockwerkshöhe im Erdgeschoss<br />
erfordert für die grossen Räume<br />
<strong>und</strong> für die Korridore geringe Gesamtdeckenstärken<br />
sowie Werkleitungsführungen an<br />
der Dielenuntersicht<br />
>Die unterschiedlichen Nutzungen <strong>und</strong> Wandeinteilungen<br />
im Ober- <strong>und</strong> im Erdgeschoss<br />
bedingen die Ausbildung einer Abfangdecke<br />
>Beim Schallschutz sind zwischen den<br />
Schulungsräumen erhöhte Anforderungen<br />
einzuhalten<br />
>Der Systemholzbau im Obergeschoss erlaubt<br />
nur geringe Deckendurchbiegungen.<br />
Kombinierte Tragsysteme<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> der<br />
Forderung nach einer Holzbaulösung sind die<br />
folgenden Systeme gewählt worden:<br />
>Holz-Beton-Verb<strong>und</strong>decken mit Timco-Spezialstahlschrauben<br />
>Vorgespannte Betondecken bei den Mehrzweckräumen<br />
(12 m Spannweite/3 m<br />
Auskragung)<br />
>Beton-Unterzugsdecke über der Turnhalle<br />
mit schalldämmender Betonbodenplatte<br />
beim Schulraumtrakt<br />
Deckenraster <strong>und</strong><br />
Trägerelemente<br />
Die mittels bewehrter Betonplatten erstellte<br />
Bodenplatte des Erdgeschosses liegt im nicht<br />
unterkellerten Bereich auf Streifenf<strong>und</strong>amenten<br />
<strong>und</strong> Sockelmauern. Zur Ausbildung <strong>von</strong><br />
Bodenplatte <strong>und</strong> F<strong>und</strong>amenten wurde die Lage<br />
der tragenden Holzwände optimiert.<br />
Bei der Decke im Erdgeschoss sind Bereiche<br />
gleicher Balkenlagen gebildet worden, sodass<br />
der Systemholzbauer die Fertigung der Deckenplatten<br />
auf Basis einer EDV-unterstützten<br />
Elementplanung vornehmen konnte. Bei den<br />
Christoph Schelker<br />
dipl. Bauing. ETH<br />
Leiter Niederlassung,<br />
<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>,Reinach<br />
Volker Dürr<br />
dipl. Bauing. FH<br />
Bauingenieur,<br />
<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Reinach<br />
<strong>Architekten</strong><br />
Scheitlin – Syfrig + Partner<br />
<strong>Architekten</strong> <strong>AG</strong><br />
6500 Luzern<br />
mailing. 09 | 19
Technique de charpente moderne<br />
La construction en bois, solution d’avenir > La fondation «Insieme» fait construire<br />
à Münchenstein une nouvelle école médico-éducative. Le projet «Village»<br />
des architectes de Lucerne Scheitlin – Syfrig + Partner <strong>Architekten</strong> <strong>AG</strong> comprend<br />
au premier étage supérieur quatre cubes avec salles de classe, toutes regroupées<br />
autour d’une toiture-terrasse surplombant un atrium qui descend jusqu’au rezde-chaussée.<br />
Ces bâtiments abritent aussi une salle de relaxation, d’autres de<br />
classe et jardins d’enfants, une salle polyvalente et un réfectoire ainsi qu’une<br />
bibliothèque et des bureaux. Un gymnase a été aménagé au sous-sol.<br />
Pour cette nouvelle école, la solution choisie – à savoir une construction en bois<br />
combinée à des planchers en bois/béton – a parfaitement fait ses preuves sur les<br />
plans de la rentabilité et des réserves de portance.<br />
20 | mailing. 09<br />
Auskragungen <strong>und</strong> Übergängen <strong>von</strong> einem<br />
Deckenfeld ins andere galt es, zur Minimierung<br />
der Deformationen auch die negativen Momente<br />
mittels oberer Bewehrung des Überbetons<br />
abzudecken. Bei den Korridoren wurden<br />
12� 12-cm-Trägerhölzer eingesetzt, die einer<br />
statischen Deckenstärke <strong>von</strong> 25,7 Zentimetern<br />
entsprechen. Zur Führung der Leitungen liess<br />
sich der Raum zwischen den Balken nutzen,<br />
indem die oberste Leitungslage weit oben<br />
montiert werden konnte.<br />
Die Menge der benötigten Schrauben <strong>und</strong><br />
deren exakte Platzierung wurden statisch<br />
ermittelt <strong>und</strong> grafisch dargestellt. Durch eine<br />
geschickt gewählte Anordnung der verwendeten<br />
Timco-Schrauben konnten die Stützenlasten<br />
des Obergeschosses abgefangen <strong>und</strong><br />
Deckenwechsel mit massiveren Trägern eingesetzt<br />
werden. Dank der teilweisen Einspannung<br />
des durchlaufenden Überbetons war es<br />
schliesslich möglich, die hohen Durchbiegungsanforderungen<br />
<strong>von</strong> l/500 bei 6,8 Metern<br />
Spannweite einzuhalten.<br />
Wirtschaftliches<br />
Bewehrungskonzept<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Schallschutzanforderungen<br />
wurde bei der Holz-Beton-Decke die Überbetonstärke<br />
auf 11 Zentimeter festgelegt. In der<br />
darüberliegenden Trittschallschicht liessen<br />
sich auch die Elektroleitungen, der Unterlagsboden<br />
sowie der Bodenbelag <strong>von</strong> gesamthaft<br />
14 Zentimetern verlegen. Bei den Hofterrassen<br />
wurde der Überbeton tiefer gelegt, verjüngt<br />
<strong>und</strong> in einem Gefälle <strong>von</strong> 8 bis 12 Zentimetern<br />
ausgebildet. Damit konnte der benötigte<br />
Raum für die thermische Isolation, die Entwässerung<br />
<strong>und</strong> für den Aussenbelag geschaffen<br />
werden.<br />
Mit dem gewählten Bewehrungskonzept liessen<br />
sich folgende Elemente verbinden: Ausbildung<br />
<strong>von</strong> Zulagen über Stützenauflager,<br />
Deckenübergänge zu den Hofterrassen, Ortsbetondecken<br />
in der Eingangs- <strong>und</strong> der Mehrzweckhalle<br />
sowie Aussteifungen der Treppenkerne.
Spezial-Verb<strong>und</strong>schrauben<br />
An die Verb<strong>und</strong>schrauben wurden hohe Anforderungen<br />
gestellt: Die aus legiertem<br />
Kohlenstoffstahl maschinell geschmiedeten<br />
Schrauben <strong>von</strong> 150 Millimetern Länge halten<br />
einer Zuglast <strong>von</strong> 4 kN stand.<br />
Valable Alternative<br />
zu Vollholzdecken<br />
Dank minuziöser Vorbereitung konnten die<br />
Wand- <strong>und</strong> die Deckenkonstruktion <strong>und</strong> die<br />
Überbetonarbeiten innert nur einer Woche erstellt<br />
werden. Dem Systemholzbauer war es<br />
somit möglich, die Aufrichtearbeiten im ersten<br />
Obergeschoss zügig fortzusetzen.<br />
Für den Statiker<br />
Details zur Holz-Beton-Decke im EG<br />
>Bestandteile: Balkenlage mit darüberliegender<br />
Schalungslage <strong>und</strong> abdichtender<br />
Bauplastiklage sowie Überbeton.<br />
>Holzträger-Beton-Verbindung: mittels in<br />
45°-Lage eingeschraubter 7-mm-Spezial-<br />
Verb<strong>und</strong>schrauben.<br />
Auch die Zahlen sind eindrücklich: Auf 918<br />
Quadratmetern Deckenfläche wurden r<strong>und</strong><br />
21600 Schrauben versetzt. Die Kosten für die<br />
Holz-Beton-Konstruktion belaufen sich auf<br />
190 Franken pro Quadratmeter Erdgeschossdecke.<br />
Mit ca. 12 Prozent geringeren Kosten<br />
im Vergleich zu einer Vollholzdecke ist die<br />
Tragstruktur nicht nur wirtschaftlich; sie lässt<br />
sich auch ideal mit der Holzständerbauweise<br />
kombinieren <strong>und</strong> bietet zudem erhebliche<br />
Tragreserven. Holz-Beton-Verb<strong>und</strong>decken<br />
stellen somit eine valable Alternative zu einer<br />
Vollholzkonstruktion dar, die sich auch im<br />
Wohnbau, vor allem wenn Sichtbalken gewünscht<br />
sind, anwenden lässt.<br />
<strong>Zusammenarbeit</strong> im Team<br />
Stellungnahme <strong>von</strong> Markus Schwob,<br />
Schwob & Sutter <strong>Architekten</strong> <strong>AG</strong>,<br />
Bubendorf<br />
Die spezielle Herausforderung des Ingenieurteams<br />
Massivbau <strong>und</strong> Konstruktion Holzbau<br />
<strong>und</strong> Holzsystembau bestand sicher in der<br />
Komplexität der zahlreichen Anforderungen.<br />
Die gestellten Aufgaben wurden <strong>von</strong> <strong>Gruner</strong><br />
analytisch, in Varianten <strong>und</strong> zielgerichtet<br />
angegangen. Geschätzt haben wir die klare<br />
<strong>und</strong> kompetente Präsentation der Konzepte<br />
sowie der Dokumente, der Nutzungsvereinbarung<br />
<strong>und</strong> der Projektbasis. Der Auftritt <strong>von</strong><br />
den <strong>Architekten</strong> Scheitlin – Syfrig + Partner<br />
<strong>und</strong> den <strong>Ingenieuren</strong> Massivbau <strong>Gruner</strong><br />
wurde <strong>von</strong> der Bauherrschaft als konstruktiv<br />
<strong>und</strong> koordiniert wahrgenommen.<br />
Markus Schwob, dipl. Architekt ETH/SIA<br />
Projektleiter Stiftung Insieme<br />
mailing. 09 | 21
Thomas Balmer<br />
dipl. Ing. FH<br />
Geschäftsleiter<br />
Luco <strong>AG</strong>, Bern<br />
Architekt<br />
Renzo Piano<br />
Workshop RPBW<br />
Paris<br />
Bauleitung<br />
arb Arbeitsgruppe<br />
3006 Bern<br />
22 | mailing. 09<br />
Bedürfnisadäquate Klimatechnik<br />
Zentrum Paul Klee – ein neues<br />
kulturelles Zentrum für Bern<br />
Das neue Zentrum Paul Klee in Bern wird ein Ort vielfältiger<br />
kultureller Aktivitäten. Der Neubau besticht nicht nur durch<br />
seine aussergewöhnliche Architektur, sondern ebenso durch<br />
seinen hohen gebäudetechnischen Standard.
Paul Klee, Maler, Musiker <strong>und</strong> Lyriker, 1879 in<br />
Münchenbuchsee geboren, verbrachte mehr<br />
als die Hälfte seines Lebens in der Stadt Bern.<br />
Sein künstlerisches Wirken begann in<br />
Deutschland. Aus politischen Gründen zog er<br />
1933 wiederum nach Bern, wo er die letzten<br />
Jahre seines Lebens verbrachte.<br />
Sein Schaffen umfasst gegen 10000 Werke –<br />
Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Handpuppen<br />
<strong>und</strong> Skizzenbücher. Diese blieben vorerst<br />
im Besitz der Familie Klee, bevor sie in eine<br />
Stiftung eingebracht wurden. Der beeindruckende<br />
Nachlass bildet die Basis des neuen<br />
Zentrum Paul Klee in Bern, das eine gesamtheitliche<br />
Darstellung des Schaffens Klees <strong>und</strong><br />
weiterer Künstler, die durch ihn inspiriert wurden,<br />
erlaubt. Deshalb beherbergt das Zentrum<br />
nicht nur eine permanente Klee-Ausstellung,<br />
mailing. 09 | 23
sondern es bietet mit musikalischen <strong>und</strong> andern<br />
Darbietungen auch die Plattform einer lebendigen<br />
Auseinandersetzung mit dem Denken<br />
<strong>und</strong> dem schöpferischen Wirken des Künstlers.<br />
Faszinierende Aufgabe für Luco<br />
Möglich wurde der Bau des Zentrums dank<br />
einer Schenkung des Orthopädie-Professors<br />
Maurice E. Müller <strong>und</strong> seiner Frau. Entworfen<br />
wurde der im Osten der Stadt Bern liegende<br />
Baukomplex durch den italienischen <strong>Architekten</strong><br />
Renzo Piano, geplant durch ein internationales<br />
Team mit Partnern aus England, Frankreich<br />
<strong>und</strong> Bern. Für die auf einem Entwurf der<br />
24 | mailing. 09<br />
Londoner Ove Arup Ltd. basierende Projektierung<br />
der Lüftungs- <strong>und</strong> Klimaanlagen zeichnete<br />
die Luco Ingenieure <strong>und</strong> Planer <strong>AG</strong> verantwortlich.<br />
Zusammen mit dem Mandat für die<br />
Koordination der gesamten Haustechnik ergab<br />
sich somit eine faszinierende Aufgabe, die<br />
zu einer anspruchsvollen, ganzheitlichen Ingenieurlösung<br />
führte.<br />
Ausgeklügelte Klima-<br />
<strong>und</strong> Sicherheitstechnik<br />
Der Neubau ist die eine Seite, die andere der<br />
Betrieb des Gebäudes. Um ihn optimal sicherzustellen,<br />
wurde auf die Energieeffizienz gros-<br />
ser Wert gelegt. Dabei galt es, beim Neubau<br />
den Standard für den sparsamen Energieumgang<br />
einzuhalten, obschon alle Ausstellungsräume<br />
eine präzise Klimatisierung erfordern.<br />
Klees Werke zeichnen sich dadurch aus, dass<br />
sie mit feuchtigkeits- <strong>und</strong> alterungsempfindlichen<br />
Materialien erstellt wurden, wie beispielsweise<br />
Karton, Zeitungspapier oder Stärkeleim.<br />
Dies setzte voraus, dass seine Werke<br />
schonend <strong>und</strong> stabil gelagert <strong>und</strong> ausgestellt<br />
werden. Die klimatechnischen Anforderungen<br />
waren deshalb besonders hoch. Entsprechend<br />
erarbeiteten die Spezialisten <strong>von</strong> Luco ein<br />
Konzept, bei dem das Klimasystem im Gebäude
integriert ist <strong>und</strong> das <strong>von</strong> den Besuchern kaum<br />
wahrgenommen werden kann: Die Zuluft wird<br />
dabei über Schlitze im Parkett in den Raum<br />
geführt <strong>und</strong> über Ansaugstellen an der Decke<br />
wieder entfernt. Damit lassen sich eine bedarfsgerechte<br />
Lüftung sowie die Klimatisierung<br />
der kritischen Zone im Bereich der Kunstwerke<br />
auf die vorgegebenen Werte sicherstellen.<br />
Zusätzlich galt es, im Auditorium sicherheitstechnische<br />
Anforderungen im Zusammenhang<br />
mit der Rauchabsauganlage zu lösen. Damit<br />
im Brandfall die Notausgänge problemlos<br />
erreicht werden können, sieht das Konzept<br />
vor, den Rauch über eine starke Ventilation<br />
an der Decke zu entfernen. Durch Überdruckhaltung<br />
der Fluchtkorridore wird zusätzlich<br />
gewährleistet, dass diese bei einem Brandausbruch<br />
nicht durch Rauch blockiert sind.<br />
Erfahrung in renommiertem<br />
Planungsteam<br />
Die Eröffnung des Bauwerkes im Juni 2005<br />
als Ort vielfältiger Kulturaktivitäten wird weit<br />
über die Landesgrenzen hinaus Beachtung<br />
finden. Die Kooperation im Team mit renommierten<br />
<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Spezialisten bedeutete<br />
für die Ingenieure <strong>und</strong> Planer <strong>von</strong> Luco<br />
eine grosse Herausforderung. Sie sind stolz,<br />
Technique de climatisation adaptée aux besoins<br />
Un nouveau centre culturel à Berne – le centre Paul Klee > Le<br />
nouveau centre Paul Klee de Berne sera un lieu ouvert aux activités<br />
culturelles les plus variées. Ce nouveau bâtiment tranche<br />
non seulement par son architecture exceptionnelle, mais également<br />
par ses normes strictes sur le plan des techniques de construction.<br />
mit ihrer gesamtheitlichen Gebäudetechnik-<br />
Konzeption zur erfolgreichen Realisation des<br />
aussergewöhnlichen Bauwerks beigetragen<br />
zu haben. Mit diesem Referenzprojekt<br />
konnten wertvolle Erfahrungen im Hinblick<br />
auf künftige K<strong>und</strong>enaufgaben gewonnen<br />
werden.<br />
<strong>Zusammenarbeit</strong><br />
Architekt–Gebäudetechnikingenieur<br />
Stellungnahme <strong>von</strong> Bernard Plattner,<br />
Renzo Piano Building Workshop,<br />
Paris<br />
Das bemerkenswerte Bauwerk verlangte das<br />
Zusammenspiel <strong>und</strong> das Ineinandergreifen<br />
der einzelnen Faktoren Gestalt, Konstruktion<br />
<strong>und</strong> Klimakonzept zu einer Gesamtlösung.<br />
Die Fachingenieure der Luco Ingenieure <strong>und</strong><br />
Planer <strong>AG</strong> haben die ihr gestellte Aufgabe mit<br />
viel Engagement angepackt. Durch die<br />
Gebäudestruktur ohne gerade Fluchten <strong>und</strong><br />
die hohen Anforderungen an die Klimaqualität<br />
ergab sich eine Aufgabenstellung, die<br />
nicht mit Standardlösungen umzusetzen war.<br />
Die Funktionalität wurde optimal unter Einhaltung<br />
<strong>von</strong> Kostenvorgaben <strong>und</strong> gestalterischen<br />
Anforderungen sichergestellt. Über alle<br />
Phasen hinweg erlebten wir eine gute<br />
<strong>Zusammenarbeit</strong>. Der Wille <strong>und</strong> der Einsatz<br />
des Planungsteams für das gemeinsame Finden<br />
<strong>von</strong> Lösungen waren prägend für das<br />
ganze Projekt.<br />
Bernard Plattner<br />
mailing. 09 | 25
Matthias Nabholz<br />
dipl. Natw.ETH,<br />
Sicherheitsing. EiV<br />
Projektleiter Sicherheit<br />
<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />
<strong>Architekten</strong><br />
Herzog & de Meuron<br />
4056 Basel<br />
26 | mailing. 09<br />
Gesamtoptik gefragt<br />
Sicherheitsplanung bei komplexen<br />
Bauvorhaben<br />
Als neutrale Sicherheitsberater tragen die Ingenieure der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> die integrale<br />
Verantwortung für die Sicherheit <strong>von</strong> Bauwerken. Ihre Tätigkeit ist ebenso<br />
vielfältig wie anspruchsvoll. Sie beginnt mit der Definition der Schutzziele <strong>und</strong><br />
der Erarbeitung der konzeptionellen Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> reicht bis zum sicheren<br />
Betrieb der Gesamtanlage.<br />
Heutige Bauvorhaben unterstehen strengen<br />
Sicherheitsvorschriften. Verantwortungsbewusstes<br />
Handeln <strong>und</strong> Gesamtoptik bilden<br />
deshalb die Basis einer effizienten <strong>und</strong> umfassenden<br />
Sicherheitsplanung. Dabei gilt es,<br />
nebst den neuen Brandschutzvorschriften der<br />
Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen<br />
(VKF) auch diverse andere sicherheitsrelevante<br />
Richtlinien <strong>und</strong> Normen zu berücksichtigen.<br />
Überdies müssen je nach Standort des Bauwerks<br />
zusätzliche Vorgaben der Kantone eingehalten<br />
werden.<br />
Konsensfähige Lösungen<br />
erforderlich<br />
Diese Anforderungen sind zusammen mit den<br />
Ansprüchen der Investoren <strong>und</strong> den Vorstellungen<br />
der <strong>Architekten</strong> in Übereinstimmung<br />
zu bringen. Speziell bei innovativen oder komplexen<br />
Bauprojekten können unterschiedliche<br />
Interessen selbst in Details zu Schwierigkeiten<br />
führen – so beispielsweise, wenn eine<br />
Notleuchte nicht ins architektonische Gesamtkonzept<br />
passt. Bei solchen Zielkonflikten gilt<br />
es, gemeinsam mit den Behörden, Verbänden,<br />
Fachplanern <strong>und</strong> Lieferanten eine Lösung<br />
zu finden, die <strong>von</strong> Gremien, Bauherrschaft,<br />
GU/TU <strong>und</strong> Architekt akzeptiert wird.<br />
Sicherheitskonzept<br />
fachgerecht umsetzen<br />
Nebst der Erarbeitung der gr<strong>und</strong>legenden Konzepte<br />
– Brandschutz, Entrauchung, Security,<br />
Notfallplanung <strong>und</strong> Evakuierung – stellt die<br />
technische Begleitung der fachgerechten<br />
Umsetzung eine der wichtigsten Aufgaben des
Grafiken: Herzog & de Meuron, Basel<br />
mailing. 09 | 27
Sicherheitsplaners dar. Denn er allein bringt<br />
das nötige breite Wissen im Bereich der<br />
Sicherheitsnormen mit. Gleichzeitig verfügt er<br />
über die erforderlichen Kenntnisse zur Beurteilung<br />
der technischen Möglichkeiten <strong>und</strong> <strong>von</strong><br />
deren Grenzen. Als unabhängiger Berater ist er<br />
verantwortlich für die integrale Sicherheit der<br />
geplanten Bauvorhaben. Auch wirkt er oft als<br />
Vermittler bei Konflikten unter den Beteiligten,<br />
da es im Interesse aller ist, dass die Schutzziele<br />
erreicht <strong>und</strong> eine nachhaltige Sicherheitsplanung<br />
gewährleistet werden können.<br />
Beispiel «St. Jakob-Park Plus»<br />
Die Spezialisten der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> haben in den<br />
vergangenen Jahren verschiedene grössere<br />
Bauprojekte sicherheitstechnisch begleitet.<br />
So zum Beispiel das Projekt «St. Jakob-Park<br />
28 | mailing. 09<br />
Plus» der renommierten <strong>Architekten</strong> Herzog<br />
& de Meuron. 70 Meter hoch wird der gläserne<br />
St. Jakob-Turm. Darin stehen Büroräumlichkeiten<br />
auf 5000 m 2 sowie über 30 neue Wohnungen<br />
mit fantastischer Aussicht zur Verfügung.<br />
Das Shoppingcenter wird auf 21500 m 2<br />
ausgebaut. Die Stadion-Garage erhält auf<br />
4600 m 2 neue Räumlichkeiten <strong>und</strong> eine<br />
4000 m 2 grosse Plattform mit zusätzlichen<br />
Cateringständen dient als neue Begegnungs<strong>und</strong><br />
Eventfläche. Zur Fussball-EM im Sommer<br />
2008 soll der gesamte Erweiterungsbau fertig<br />
gestellt sein.<br />
In der konzeptionellen Phase galt es bei der<br />
<strong>Zusammenarbeit</strong> mit den <strong>Architekten</strong> Herzog<br />
& de Meuron unter anderem, die moderne<br />
Architektur des geplanten Hochhauskomplexes<br />
mit verglaster Doppelfassade in Einklang<br />
mit den neuen VKF-Brandschutzvorschriften<br />
zu bringen. Nach Absprache mit den Behörden<br />
<strong>und</strong> dem Immobilienentwickler <strong>und</strong> TU<br />
BATIGROUP <strong>AG</strong> gelang den <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong><br />
Sicherheitsplanern eine allseits akzeptable<br />
Lösung, die sowohl die sicherheitstechnischen<br />
Anforderungen erfüllt als auch den<br />
architektonischen Massstäben entspricht <strong>und</strong><br />
wirtschaftlich umsetzbar ist.<br />
Sicherheit gross geschrieben<br />
Je früher Sicherheitsaspekte in der Planungsphase<br />
berücksichtigt werden, desto einfacher<br />
lassen sich die gesetzlichen Anforderungen,<br />
projektspezifischen Schutzziele <strong>und</strong> Sicherheitsbedürfnisse<br />
der K<strong>und</strong>en in ein Bauvorhaben<br />
integrieren. Dabei ist zu beachten, dass<br />
nicht jede denkbare Massnahme umgesetzt
werden muss: Der erfahrene Sicherheitsspezialist<br />
analysiert deshalb vorerst die Gesamtsituation<br />
<strong>und</strong> definiert die relevanten Schwerpunkte,<br />
bevor er in Absprache mit den verschiedenen<br />
Projektpartnern gezielte <strong>und</strong><br />
kostengünstige Massnahmen zur Erreichung<br />
der Schutzziele festlegt.<br />
Als Verantwortliche für die integrale Sicherheit<br />
geplanter Bauten <strong>und</strong> Anlagen haben<br />
die Spezialisten der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> ein breites<br />
Tätigkeitsspektrum. Um ihre Aufgabe erfolgreich<br />
bewältigen zu können, sind nebst<br />
Fachwissen <strong>und</strong> gesamtheitlichem Fokus<br />
auch Führungs- <strong>und</strong> Kommunikationserfahrung<br />
gefragt – denn letztlich geht es ja um die<br />
Sicherheit aller.<br />
Vue d’ensemble exigée<br />
Planification de la sécurité dans les projets de construction<br />
complexes > Les ingénieurs de <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> ont<br />
assumé, en qualité de conseillers neutres en sécurité, la<br />
responsabilité intégrale de la sécurité des constructions.<br />
Cette mission est aussi variée qu’exigeante. Cela va de<br />
la définition des objectifs en matière de protection et de<br />
l’élaboration des principes et concepts à la sûreté de<br />
l’exploitation de l’installation dans son ensemble.<br />
mailing. 09 | 29
Markus Ringger<br />
Dr. phil., Physiker SIA<br />
Stv. Abteilungsleiter<br />
<strong>Gruner</strong> Acoustics<br />
<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />
Roland Marty<br />
dipl. Bauing. ETH<br />
Projektleiter Bautenerhalt,<br />
<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />
Architekt<br />
Dany Waldner<br />
Projektentwicklung<br />
+ Management<br />
8045 Zürich<br />
4059 Basel<br />
30 | mailing. 09<br />
Schwingungsarme Bodenkonstruktion<br />
Damit niemand seekrank wird<br />
In fachübergreifender <strong>Zusammenarbeit</strong> entwickelten Burger<br />
& Partner mit <strong>Gruner</strong> ein neues Leichtbausystem für<br />
Zwischenböden, mit welchem sich unangenehme Bodenschwingungen<br />
vermeiden lassen.<br />
Typische Form einer Eigenschwingung.<br />
Construction de plancher à faible niveau vibratoire<br />
Pour que personne n’attrape le mal de mer > Les vibrations indésirables<br />
des planchers peuvent provoquer des malaises. Pour contrer ce phénomène,<br />
l’entreprise <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> a été chargée, lors de la construction d’un nouveau<br />
contre-plafond, d’analyser le comportement des vibrations et de proposer<br />
des mesures destinées à les atténuer. Grâce à la collaboration étroite d’ingénieurs<br />
spécialisés dans différents domaines, l’entreprise a pu élaborer un<br />
concept de construction à faible niveau de vibrations, capable de répondre<br />
à des exigences sévères et validé par des mesures et des calculs réalisés sur<br />
un plancher existant.
In der Hall of Elements der BASELWORLD 2005,<br />
der bedeutendsten Uhren- <strong>und</strong> Schmuckmesse,<br />
soll ein zusätzlicher Zwischenboden eingebaut<br />
werden. Dadurch kann die Ausstellungsfläche<br />
bedeutend erweitert werden. Bedingung<br />
für den Einbau des Zwischenbodens ist, dass<br />
er später wieder demontiert werden kann.<br />
Bodenschwingungen<br />
verursachen Übelkeit<br />
Um diese Anforderung zu erfüllen, kommt nur<br />
eine Leichtbaukonstruktion in Frage. Dabei<br />
gilt es, die bei einer solchen Fertigung auftretenden<br />
Schwingungen zu vermeiden. Wie ein<br />
andernorts ebenfalls in der gleichen Bauweise<br />
erstellter Zwischenboden gezeigt hat, verursacht<br />
die Begehung eines auf Stahlträgern<br />
aufgelegten Holzplattenbodens erhebliche<br />
Schwingungen, was bei sitzenden Personen<br />
zu Unwohlsein oder gar Übelkeit führen kann.<br />
Analyse des<br />
Schwingungsverhaltens<br />
Zur Bestimmung des Ausmasses solcher<br />
Schwingungen wurde <strong>Gruner</strong> beauftragt, für<br />
die Hall of Elements Testmessungen durchzuführen.<br />
Da die Kraftübertragung durch<br />
Begehung schlecht reproduzierbar ist, wurde<br />
als Referenzgrösse der Fersenfall eines Menschen<br />
aus fünf Zentimetern Höhe verwendet.<br />
Die durch diesen Test eruierten Schwingungswerte<br />
erwiesen sich als zu hoch – sie hätten<br />
zu den erwähnten Problemen geführt. Aufgabe<br />
der <strong>Gruner</strong>-Ingenieure war es deshalb,<br />
in einem ersten Analyseschritt die Anforderungen<br />
an ein zulässiges Schwingungsmass<br />
festzulegen sowie das dynamische Verhalten<br />
der Schwingungen zu bestimmen. Danach<br />
konnten in einer zweiten Phase Lösungsvorschläge<br />
für einen schwingungsarmen<br />
Zwischenboden erarbeitet werden. Als Anforderung<br />
wurde dabei ein im Vergleich zu<br />
bestehenden Konstruktionen r<strong>und</strong> zehnmal<br />
tieferes Schwingungsmass definiert.<br />
In enger <strong>Zusammenarbeit</strong> der Ingenieure verschiedener<br />
Fachbereiche der <strong>Gruner</strong>-Gruppe<br />
liess sich die Schwingungsdynamik des<br />
geplanten Bodens bestimmen:<br />
>Der Statiker berechnete mit Hilfe eines<br />
Finite-Elemente-Programms die Formen <strong>und</strong><br />
Frequenzen der Eigenschwingungen<br />
>Der Experte für Schwingungen bestimmte<br />
aus diesen Eigenschwingungen das dynamische<br />
Verhalten des geplanten Bodens.<br />
Neues Konstruktionskonzept<br />
Die Berechnungen ergaben, dass die hohen<br />
Anforderungen nur mit folgenden Massnahmen<br />
einzuhalten waren:<br />
>Zur Erhöhung der Steifheit müssen alle Platten<br />
einzeln miteinander verschraubt werden.<br />
>Zur Reduktion der Schwingungen dürfen<br />
nur schwere Betonplatten verwendet werden<br />
– Holzplatten genügen nicht.<br />
Um das gewählte Verfahren zu validieren,<br />
wurden weitere Vergleichsmessungen durchgeführt,<br />
so an einem bestehenden Boden in<br />
einer Beton-Stahl-Konstruktion. Dabei ergab<br />
sich eine hohe Übereinstimmung mit den<br />
Resultaten des vorgesehenen Bodens. Es<br />
besteht somit die Sicherheit, dass die gewählte<br />
Konstruktion die hohen Anforderungen<br />
zu erfüllen vermag, zumal die Testergebnisse<br />
die zu erwartenden Schwingungen eher überschätzen.<br />
Geräte zum Messen der Schwingungen.<br />
Fersenfall mit Sensorerfassung der Schwingungen.<br />
Gemessener <strong>und</strong> berechneter Verlauf der Schwingung eines<br />
bestehenden Bodens aus einer Beton-Stahl-Verb<strong>und</strong>konstruktion<br />
bei Fersenfall aus fünf Zentimetern Höhe.<br />
mailing. 09 | 31
Michael Aggeler<br />
dipl. Kulturing. ETH<br />
Abteilungsleiter<br />
Hydraulik <strong>und</strong><br />
Siedlungsentwässerung<br />
Böhringer <strong>AG</strong>, Oberwil<br />
Roger Schaub<br />
Dipl. Bauing.FH<br />
Abteilungsleiter Tiefbau<br />
Böhringer <strong>AG</strong>, Oberwil<br />
<strong>Architekten</strong><br />
Arge R. Günther<br />
<strong>Architekten</strong><br />
+ Archos Architektur<br />
in <strong>Zusammenarbeit</strong><br />
mit HERLACH<br />
HARTMANN<br />
FROMMENWILER<br />
<strong>Architekten</strong><br />
4056 Basel<br />
32 |<br />
mailing. 09<br />
SonVida<br />
Öffentliche <strong>und</strong> private Erschliessung im Einklang<br />
Bei der Erschliessungs- <strong>und</strong> Entwässerungsplanung für ein Wohnprojekt arbeiten<br />
Bauherr, Architekt, Fachingenieure <strong>und</strong> Gemeinde partnerschaftlich zusammen.<br />
Die koordinierte Vorgehensweise erlaubt eine gemeinsame Nutzung der Infrastruktur.<br />
An bevorzugter Lage, im Bruderholzquartier<br />
der Basler Vorortsgemeinde Bottmingen, entstehen<br />
im Auftrag <strong>von</strong> Gribi Theurillat <strong>AG</strong><br />
fünf exklusive Villen, sieben attraktive Einfamilienhäuser<br />
<strong>und</strong> vier Appartementhäuser mit<br />
grosszügigen Eigentumswohnungen <strong>und</strong> grosser<br />
Einstellhalle. Zusammen mit der Bauherrschaft,<br />
dem Planerteam <strong>und</strong> der Gemeinde<br />
erfolgt eine umfassende <strong>und</strong> partnerschaftliche<br />
Planung. Das Projekt «SonVida» umfasst<br />
auch die gleichzeitige Erschliessung mit<br />
Gemeindestrasse, Privatweg, Entwässerung<br />
<strong>und</strong> Werkleitungen.<br />
Gemeinsam genutzte<br />
Infrastruktur<br />
Der Generelle Entwässerungsplan der Gemeinde<br />
sieht für das Projektgebiet ein Trennsystem<br />
mit Retention vor, für dessen Konzeption <strong>und</strong><br />
dessen Umsetzung die Fachingenieure der<br />
Böhringer <strong>AG</strong> verantwortlich zeichnen. Folgende<br />
Alternativsysteme standen dabei im Vordergr<strong>und</strong><br />
der Prüfung:<br />
>zentrale Retentionsmulde<br />
>Mulden-Rigolen-System<br />
>Speicherkanal
<strong>Zusammenarbeit</strong> <strong>Architekten</strong>–Ingenieure<br />
Stellungnahme <strong>von</strong> Simon Frommenwiler<br />
Die <strong>Zusammenarbeit</strong> mit verschiedenen Fachplanern ist bei Projekten dieser Grössenordnung<br />
ein absolutes Muss. Soll, wie im Fall der Überbauung SonVida, ein auf allen Ebenen qualitativ<br />
überdurchschnittliches Ergebnis erzielt werden, so ist die professionelle <strong>und</strong> konstruktive<br />
<strong>Zusammenarbeit</strong> aller am Projekt beteiligten Planer Voraussetzung.<br />
Die in der Gemeinde Bottmingen bekannte Firma Böhringer ist durch ihre Kenntnisse der lokalen<br />
Gegebenheiten wie auch aufgr<strong>und</strong> ihrer langjährigen Erfahrung im Gemeindeingenieurwesen<br />
der ideale Partner für <strong>Architekten</strong>.<br />
In <strong>Zusammenarbeit</strong> mit den <strong>Ingenieuren</strong> versuchen wir die verschiedenen Anforderungen<br />
so in die architektonischen <strong>und</strong> gestalterischen Konzepte einfliessen zu lassen, dass diese nicht<br />
eingeschränkt werden, sondern Teil des Gr<strong>und</strong>konzepts bleiben.<br />
Simon Frommenwiler<br />
Aufgr<strong>und</strong> der topografischen Gegebenheiten<br />
<strong>und</strong> des geringen Landbedarfs wurde die Variante<br />
Speicherkanal gewählt. Mit dieser kann<br />
nicht nur das Wasser der privaten Liegenschaften,<br />
sondern auch jenes der Gemeindestrasse<br />
gespeichert werden. Zudem tragen die<br />
extensiv begrünten Flachdächer der Wohnhäuser<br />
zur Reduktion des notwendigen Speichervolumens<br />
im Kanal bei.<br />
Visualisiert <strong>von</strong> Business Images <strong>AG</strong><br />
Planification de projet intégrée Aménagements publics et privés – concilier<br />
les intérêts > Constructeur, architecte, ingénieurs spécialisés et commune<br />
collaborent en tant que partenaires à la planification de l’aménagement et<br />
du drainage d’un projet résidentiel. Cette méthode coordonnée autorise une<br />
utilisation commune de l’infrastructure.<br />
Wohnbauten haben Vortritt<br />
Mit der gemeinsamen Projektierung schon zu<br />
Beginn der Planung der Wohnbauten <strong>und</strong> ihrer<br />
Erschliessung sind folgende Vorteile verb<strong>und</strong>en:<br />
>Die <strong>Architekten</strong> konnten die Wohnobjekte<br />
frei in das Gelände integrieren. Anschliessend<br />
– <strong>und</strong> nicht wie üblich im Voraus –<br />
wurde die Gemeindestrasse an die Höhenlage<br />
der Häuser <strong>und</strong> Vorplätze angepasst<br />
>Der Übergang vom Elsternweg zur Privatstrasse<br />
konnte durch eine Pflästerung<br />
optisch getrennt werden<br />
>Das gewählte Einbahnsystem der Privatstrasse<br />
ist platzsparend<br />
Mehrwert für alle<br />
Es entspricht der Philosophie der Böhringer<strong>und</strong><br />
<strong>Gruner</strong>-Ingenieure, gleich zu Beginn eines<br />
Bauvorhabens die Anliegen <strong>und</strong> Bedürfnisse<br />
aller Beteiligten – Bauherrschaft, Architekt,<br />
Gemeinde – zu erfassen <strong>und</strong> koordiniert in die<br />
Planung einzubeziehen. Damit erhöhten sich<br />
die Wirtschaftlichkeit des Projektes <strong>und</strong> der<br />
K<strong>und</strong>ennutzen. «SonVida» mit seiner gemeinsam<br />
genutzten Infrastruktur ist dafür ein<br />
wegweisendes Beispiel.<br />
mailing. 09 | 33
Last Minute<br />
34 | mailing. 09<br />
Grossauftrag für Planergruppe Itten + Brechtbühl <strong>AG</strong><br />
mit Gruneko <strong>AG</strong> in Basel<br />
Neue Anlagen für eines der weltweit leistungsfähigsten Zentren<br />
der Tierseuchenforschung<br />
Das erste virologische Forschungsinstitut der Welt<br />
entstand vor fast 100 Jahren auf der Insel Riems,<br />
Greifswald in Deutschland. Noch während der<br />
DDR-Zeiten, bis in die 70er Jahre hinein, wurde hier<br />
auf Weltniveau geforscht. Nach dem Umzug der<br />
B<strong>und</strong>esforschungsanstalt für Viruskrankheiten bei<br />
Tieren <strong>von</strong> Tübingen auf die Ostseeinsel wird<br />
am historischen Ort heute wieder an vorderster Forschungsfront<br />
gearbeitet. BSE, SARS, Geflügelpest –<br />
die ansteckenden Tierseuchen, nicht selten für<br />
Tier <strong>und</strong> Mensch gefährlich, werden in dieser Welt<br />
der globalen Handels- <strong>und</strong> Menschenströme häufiger<br />
<strong>und</strong> breiten sich immer schneller aus. Die Idee,<br />
durch eine Insel natürliche Quarantänebedingungen<br />
für die Tierseuchenforschung zu schaffen, wurde<br />
dabei weltweit aufgegriffen.<br />
Generalplanervertrag unterzeichnet<br />
Der Startschuss für den Ausbau der Insel Riems zu<br />
einem weltweit führenden Zentrum der Tierseuchenforschung<br />
ist gefallen: Vertreter des B<strong>und</strong>es, des<br />
Friedrich-Loeffler-Forschungsinstituts <strong>und</strong> der Planer<br />
des 185-Millionen-Euro-Projektes unterzeichneten<br />
am 25. Februar 2005 auf der Insel den Generalplanervertrag.<br />
Die internationale Planungsgemeinschaft,<br />
die sich aus der schweizerischen Itten+Brechtbühl<br />
<strong>AG</strong> <strong>und</strong> dem Büro Rauh Damm Stiller Partner aus<br />
Greifswald D zusammensetzt, wurde in einem aufwändigen,<br />
EU-weiten Ausschreibungsverfahren<br />
ausgewählt. Ausschlaggebend war insbesondere die<br />
hohe Kompetenz in der Planung <strong>von</strong> Laboratorien<br />
<strong>und</strong> <strong>von</strong> Tierhaltungen unter hohen Sicherheitsbedingungen.<br />
Dabei wurde die zur <strong>Gruner</strong>-Gruppe<br />
gehörende Gruneko <strong>AG</strong> als Subplaner <strong>von</strong><br />
Itten+Brechtbühl <strong>AG</strong>, in <strong>Zusammenarbeit</strong> mit BLS<br />
Energieplan GmbH, mit den Planungsleistungen<br />
für alle gebäudetechnischen Anlagen (HLKSE/MSR)<br />
beauftragt. Die Anlagen sollen im Jahr 2010 zum<br />
100-jährigen Bestehen der Forschungseinrichtung<br />
in Betrieb gehen. Das nationale Tierges<strong>und</strong>heitszentrum<br />
wird dann zu den fünf leistungsfähigsten<br />
Einrichtungen der Welt zählen.<br />
Ein zentrales Salzlager<br />
für die Schweiz<br />
Die neue Salzhalle nutzt die Kuppelform,<br />
um 80 000 Tonnen Salz platzsparend<br />
<strong>und</strong> kostengünstig zu lagern.<br />
Bis anhin wurden überall in Europa Salzlagerhallen<br />
in der Form <strong>von</strong> Tennishallen gebaut, mit bekannten<br />
Kosten pro eingelagerte Tonne. Das Ziel der Schweizer<br />
Rheinsalinen war es, diesen Lagerpreis zu unterbieten.<br />
Ausserdem sollte die Bewirtschaftung des<br />
Salzes ohne bemannte Pneulader erfolgen. Dies<br />
waren die wichtigsten Vorgaben für das Projekt<br />
«Saldome», welches <strong>von</strong> Häring & Co. <strong>AG</strong>, Pratteln<br />
entwickelt wurde. In der Form einer Halbkugel fasst<br />
das Lager etwa doppelt so viel Salz wie eine herkömmliche<br />
Halle <strong>und</strong> benötigt dabei nur gerade die<br />
Hälfte an Baumaterialien. Mit einer Höhe <strong>von</strong> 31<br />
Metern <strong>und</strong> einem Durchmesser <strong>von</strong> 93 Metern entsteht<br />
zudem der grösste Kuppelbau in der Schweiz.<br />
<strong>Gruner</strong> wurde für das nicht alltägliche Projekt mit<br />
den abteilungsübergreifenden Planungsaufgaben für<br />
die Stahlbetonbauteile sowie die Ver- <strong>und</strong> Entsorgung<br />
der Lagerhalle mittels Bahnanschluss <strong>und</strong> die<br />
LKW-Zu- <strong>und</strong> -Wegfahrt beauftragt.
Quelle: Werkbild Häring & Co. <strong>AG</strong>, Pratteln<br />
mailing. 09 | 35
Last Minute <strong>Gruner</strong>-Innovationspreis:<br />
Der diesjährige Gewinner ist …<br />
36 | mailing. 09<br />
Anlässlich der Diplomfeier 2005 der Fachhochschule<br />
beider Basel Nordwestschweiz (FHBB) wurde am<br />
4. März auch der <strong>Gruner</strong>-Innovationspreis 2005 verliehen.<br />
Flavio Casanova, Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> in Basel, beauftragte den<br />
Leiter des Departements Bauingenieurwesen der<br />
FHBB, Prof. Dr. Peter Gonsowski, die Arbeiten der<br />
diesjährigen Diplomanden auf deren Innovationsgehalt<br />
zu beurteilen. Im Rahmen einer Präsentation<br />
wurden viele originelle Ideen <strong>und</strong> hervorragende<br />
Lösungen vorgelegt – eine da<strong>von</strong> wurde nominiert:<br />
Für die erfolgreiche Lösung zum Thema Startschachttunnel<br />
Luzernerring sowie diverse Abfangungen<br />
im Bereiche des Bahnhofs St. Johann,<br />
Nordtangente Basel, durfte Ralph Henz<br />
den <strong>Gruner</strong>-Innovationspreis entgegennehmen.<br />
Herzliche Gratulation!
Die Kantone erstellen zurzeit<br />
den Kataster der belasteten Standorte<br />
In den kommenden Monaten werden Inhaber <strong>von</strong> Liegenschaften, die in den<br />
Kataster aufzunehmen sind, schriftlich informiert.<br />
Nicht jede im Kataster der belasteten Standorte eingetragene<br />
Liegenschaft ist eine Altlast. In den allermeisten<br />
Fällen handelt es sich lediglich um Standorte,<br />
bei denen aufgr<strong>und</strong> der bisherigen Nutzung die Voraussetzungen<br />
gegeben sind, dass verschmutztes<br />
Material im Untergr<strong>und</strong> vorhanden sein könnte, welches<br />
nach heutigen gesetzlichen Bestimmungen<br />
als Abfall entsorgt werden muss.<br />
Von der historischen Untersuchung …<br />
Bei der historischen Untersuchung wird aufgr<strong>und</strong><br />
<strong>von</strong> Archivunterlagen <strong>und</strong> Befragungen geprüft,<br />
wo welche Verunreinigungen möglicherweise auf<br />
einem Gelände vorhanden sein könnten. Lässt sich<br />
dabei nachweisen, dass eine Verunreinigung des<br />
Untergr<strong>und</strong>es kaum wahrscheinlich ist, endet die<br />
Altlastenbearbeitung hier.<br />
Neue Zementfabrik<br />
in Nigeria<br />
Die United Cement Company of Nigeria Ltd. (UNI-<br />
CEM) baut eine neue Zementfabrik. In der Nähe<br />
des Hafens <strong>von</strong> Calabar, r<strong>und</strong> 500 Kilometer östlich<br />
<strong>von</strong> Lagos, Nigeria, wird im Sommer 2007 die neue<br />
Zementfabrik mit einer Kapazität <strong>von</strong> 6250 Tonnen<br />
Zement pro Tag in Betrieb gehen.<br />
Im immer stärker werdenden internationalen Wettbewerb<br />
konnte sich die zur <strong>Gruner</strong>-Gruppe gehörende<br />
Heinzelmann <strong>AG</strong> in Brugg dank langjähriger<br />
Erfahrung in der Planung <strong>von</strong> Zementfabriken<br />
behaupten <strong>und</strong> wurde <strong>von</strong> F.L. Smidth A/S in Kopenhagen<br />
mit der Projektierung der Fabrik in Calabar,<br />
Nigeria, beauftragt. Die Gesamtkosten für das Projekt<br />
betragen ca. 250 Millionen US-Dollar.<br />
Projektierung: April 2005–Dezember 2005<br />
Ausführung: Juni 2005–April 2007<br />
…über ein Pflichtenheft<br />
<strong>und</strong> eine technische Untersuchung<br />
Kann der Verdacht nicht ausgeräumt werden, wird<br />
ein Pflichtenheft für eine technische Untersuchung<br />
ausgearbeitet, in welchem die Methodik <strong>und</strong> das<br />
Untersuchungsspektrum festgelegt werden. Nach<br />
der behördlichen Genehmigung des Pflichtenhefts<br />
werden die entsprechenden Untersuchungen durchgeführt.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der entsprechenden Resultate<br />
lässt sich das weitere Vorgehen planen. Sind keine<br />
Verunreinigungen feststellbar, ist die Altlastenbearbeitung<br />
abgeschlossen <strong>und</strong> die Liegenschaft wird<br />
aus dem Kataster gestrichen.<br />
Das weitere Vorgehen wie Sanierung, Sicherung<br />
<strong>und</strong> Überwachung ergibt sich aus den Ergebnissen<br />
der Untersuchung resp. aus der zukünftigen Nutzung<br />
des Areals.<br />
Die Geologen der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> begleiten Altlastenprojekte<br />
<strong>von</strong> der historischen Untersuchung bis zur Sanierung.<br />
Unsere Spezialisten helfen mit einem flexiblen<br />
Vorgehen zahlreiche mögliche Probleme einfach<br />
<strong>und</strong> kostengünstig zu lösen. Diese Arbeit geniesst<br />
bei den kantonalen Fachstellen ein hohes Ansehen.<br />
mailing. 09 | 37
Autoren<br />
dieser<br />
Ausgabe<br />
38 |<br />
mailing. 09<br />
Michael Aggeler, 1969<br />
dipl. Kulturingenieur ETH<br />
Faszination am Beruf Natur <strong>und</strong><br />
Technik in Einklang bringen, Ästhetik<br />
fliessenden Wassers<br />
Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe Abteilungsleiter<br />
Hydraulik <strong>und</strong> Siedlungsentwässerung,<br />
Böhringer <strong>AG</strong>, Oberwil<br />
Hobbys Badminton, entlang Bächen<br />
<strong>und</strong> Flüssen wandern<br />
Stefan Aufdermauer, 1969<br />
dipl. Bauingenieur ETH/SIA<br />
Faszination am Beruf Die vielseitige<br />
<strong>und</strong> abwechslungsreiche Arbeit, die<br />
Begleitung des Projektes <strong>von</strong> der ersten<br />
Idee bis zur Fertigstellung<br />
Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe<br />
Mitglied der Geschäftsleitung, Berchtold<br />
+ Eicher Bauingenieure <strong>AG</strong>, Zug<br />
Hobbys Triathlon, Reisen, Australien,<br />
Sport allgemein<br />
Thomas Balmer, 1959<br />
dipl. Ingenieur FH<br />
Faszination am Beruf Die Möglichkeit<br />
der selbstständigen Entwicklung<br />
<strong>von</strong> Lösungen, die aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />
unterschiedlichen Anforderungen nie<br />
gleich sind<br />
Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe<br />
Geschäftsleiter Luco <strong>AG</strong>, Bern<br />
Hobbys Reisen, Fotografieren<br />
Markus Dettwiler, 1956<br />
dipl. Bauingenieur FH<br />
Faszination am Beruf Komplexe<br />
Planungs- <strong>und</strong> Bauaufgaben in einem<br />
Team zielgerichtet zu lösen<br />
Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe<br />
Projektleiter Grosstief- <strong>und</strong> Untertagebau,<br />
Senior-Ingenieur, <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />
Hobbys Mountainbiken, Skifahren,<br />
Fotografieren<br />
Volker Dürr, 1974<br />
dipl. Bauingenieur FH<br />
Faszination am Beruf Vielfältige <strong>und</strong><br />
abwechslungsreiche Aufgaben, die Entstehung<br />
eines Bauwerks zu verfolgen<br />
bzw. daran mitzuwirken<br />
Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe<br />
Bauingenieur, <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Reinach<br />
Hobbys Ringen, Lesen, Motorradfahren<br />
Roland Marty, 1972<br />
dipl. Bauingenieur ETH<br />
Faszination am Beruf Die abwechslungsreiche<br />
Arbeit, sehr bald wird sichtbar,<br />
wie sich das Geplante umsetzen lässt<br />
Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe<br />
Projektleiter Bautenerhalt, <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>,<br />
Basel<br />
Hobbys Wandern, Reisen, Squash,<br />
Lesen <strong>und</strong> natürlich FCB<br />
Giacomo Morandini, 1967<br />
dipl. Bauingenieur FH<br />
Faszination am Beruf Vielseitige<br />
<strong>und</strong> abwechslungsreiche Aufgaben,<br />
deren Lösung mich täglich vor neue<br />
Herausforderungen stellt<br />
Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe Senior-<br />
Projektleiter, <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />
Hobbys Fussball, italienische Küche,<br />
Computer<br />
Matthias Nabholz, 1970<br />
dipl. Natw.ETH, Sicherheitsingenieur EiV<br />
Faszination am Beruf Interdisziplinäre<br />
Projektarbeit im Team, Erarbeiten<br />
<strong>von</strong> integralen Sicherheitslösungen<br />
Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe<br />
Projektleiter Sicherheit <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />
Hobbys Fasnacht, Golf, Tauchen, gutes<br />
Essen<br />
Jürg Ottiker, 1947<br />
dipl. Bauingenieur FH/SIA<br />
Faszination am Beruf Entwickeln <strong>und</strong><br />
Umsetzen <strong>von</strong> Ideen sowie der Kontakt<br />
mit Menschen<br />
Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe<br />
Stab Geschäftsbereich Tiefbau,<br />
<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />
Hobbys Familie, Laufsport, Musik,<br />
Natur, Skandinavien, Fotografie<br />
Markus Ringger, 1953<br />
Dr. phil., Physiker SIA<br />
Faszination am Beruf Theorie mit<br />
Praxis zu verbinden <strong>und</strong> zu sehen, dass<br />
es am Ende tatsächlich funktioniert<br />
Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe<br />
Stv. Abteilungsleiter <strong>Gruner</strong> Acoustics,<br />
<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />
Hobbys Lesen, Musik (Barock <strong>und</strong> Jazz)<br />
Roger Schaub, 1964<br />
dipl. Bauingenieur FH<br />
Faszination am Beruf Ein Bauwerk<br />
entsteht <strong>und</strong> wird sichtbar, Kontakt mit<br />
Menschen<br />
Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe<br />
Abteilungsleiter Tiefbau, Böhringer <strong>AG</strong>,<br />
Oberwil<br />
Hobbys Familie, Reisen, Turnverein<br />
Christoph Schelker, 1962<br />
dipl. Bauingenieur ETH<br />
Faszination am Beruf Die Herausforderung<br />
für verschiede K<strong>und</strong>en manigfaltige<br />
Konstruktionsaufgaben lösen zu<br />
können<br />
Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe<br />
Leiter Niederlassung, <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>,Reinach<br />
Hobbys Skissport, Lesen, Wandern
Ihr direkter Draht zu<br />
Ingenieur- <strong>und</strong> Planerleistungen.<br />
Wählen Sie 0848GRUNER<br />
<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong><br />
Ingenieure <strong>und</strong> Planer<br />
Hauptsitz<br />
Gellertstrasse 55<br />
CH-4020 Basel<br />
Telefon +41 61 317 61 61<br />
Fax +41 61 312 40 09<br />
mail@gruner.ch<br />
www.gruner.ch<br />
Comercialstrasse 22<br />
CH-7007 Chur<br />
Telefon +41 81 253 79 79<br />
Fax +41 81 253 78 79<br />
chur@gruner.ch<br />
Vorderdorfstrasse 18<br />
CH-9472 Grabs<br />
Telefon +41 81 771 37 33<br />
Fax +41 81 771 54 56<br />
grabs@gruner.ch<br />
Sternenhofstrasse 15<br />
CH-4153 Reinach<br />
Telefon +41 61 717 92 00<br />
Fax +41 61 711 57 68<br />
mail-reinach@gruner.ch<br />
Langackerstrasse 12<br />
CH-4332 Stein<br />
Telefon +41 62 873 34 63<br />
Fax +41 62 873 13 31<br />
mail-stein@gruner.ch<br />
Berchtold + Eicher<br />
Bauingenieure <strong>AG</strong><br />
Chamerstrasse 170<br />
CH-6300 Zug<br />
Telefon +41 41 748 20 80<br />
Fax +41 41 748 20 81<br />
email@berchtold-eicher.ch<br />
www.berchtold-eicher.ch<br />
Böhringer <strong>AG</strong><br />
Ingenieure <strong>und</strong> Planer<br />
Mühlegasse 10<br />
CH-4104 Oberwil<br />
Telefon +41 61 406 13 13<br />
Fax +41 61 406 13 14<br />
mail@boe-ag.ch<br />
www.boe-ag.ch<br />
Grellingerstrasse 23 D<br />
CH-4208 Nunningen<br />
Telefon +41 61 791 10 33<br />
Fax +41 61 406 13 14<br />
Sternenhofstrasse 15<br />
CH-4153 Reinach<br />
Telefon +41 61 406 13 13<br />
Fax +41 61 406 13 14<br />
Gruneko <strong>AG</strong><br />
Ingenieure<br />
für Energiewirtschaft<br />
Güterstrasse 137<br />
Postfach<br />
CH-4002 Basel<br />
Telefon +41 61 367 95 95<br />
Fax +41 61 367 95 85<br />
mail@gruneko.ch<br />
www.gruneko.ch<br />
<strong>Gruner</strong> + Partner GmbH<br />
Ingenieure <strong>und</strong> Planer<br />
Dufourstrasse 28<br />
DE-04107 Leipzig<br />
Telefon +49 341 21 72 660<br />
Fax +49 341 21 31 099<br />
mail@gruner-partner.de<br />
www.gruner-partner.de<br />
<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong><br />
Ingenieure <strong>und</strong> Planer<br />
Grünhaldenstrasse 6<br />
CH-8050 Zürich<br />
Telefon +41 43 299 70 30<br />
Fax +41 43 299 70 40<br />
mail-zh@gruner.ch<br />
www.gruner.ch<br />
Heinzelmann <strong>AG</strong><br />
Ingenieure <strong>und</strong> Planer<br />
Altenburgerstrasse 49<br />
CH-5200 Brugg<br />
Telefon +41 56 460 69 69<br />
Fax +41 56 441 15 75<br />
mail@heinzelmann-ag.ch<br />
www.heinzelmann-ag.ch<br />
Gr<strong>und</strong>strasse 33<br />
CH-4600 Olten<br />
Telefon +41 62 212 10 58<br />
Fax +41 62 212 34 08<br />
Bogenweg 11<br />
CH-4448 Läufelfingen<br />
Telefon +41 62 299 10 69<br />
Fax +41 62 212 34 08<br />
Luco<br />
Ingenieure <strong>und</strong> Planer <strong>AG</strong><br />
Morgenstrasse 121<br />
CH-3018 Bern<br />
Telefon +41 31 990 10 10<br />
Fax +41 31 990 10 19<br />
mail@luco.ch<br />
www.luco.ch<br />
Lüem <strong>AG</strong><br />
Ingenieurbüro<br />
Blauensteinerstrasse 5<br />
CH-4053 Basel<br />
Telefon +41 61 205 00 70<br />
Fax +41 61 271 56 41<br />
mail@luem.ch<br />
www.gruner.ch<br />
09
<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong><br />
Ingenieure <strong>und</strong> Planer<br />
Gellertstrasse 55<br />
CH-4020 Basel<br />
Telefon 0848GRUNER<br />
oder +41 61 317 61 61<br />
Fax +41 61 312 40 09<br />
mail@gruner.ch<br />
www.gruner.ch