Zusammenarbeit von Architekten und Ingenieuren - Gruner AG

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Markus Dettwiler dipl. Bauing. FH Projektleiter Grosstief- und Untertagebau Senior Ingenieur Gruner AG, Basel Architekt T. O. Nissen 4052 Basel 16 | mailing. 09 Neue Umfahrung Solothurn Erfolg dank interdisziplinärem Fokus Die Umsetzung eines neuen Verkehrskonzeptes zur Entlastung von Solothurn durch ein interdisziplinäres Fachteam bewährt sich und führt zu einer ausgewogenen Gesamtlösung. Mit dem Projekt «Leporello» erhielt die Planungsgemeinschaft Gruner, Heinzelmann, Fürst Laffranchi zusammen mit dem Basler Architekten T. O. Nissen im Juli 2003 den Zuschlag für das Projekt «Solothurn, Entlastung West». Herzstück des Siegerprojektes bildet ein eleganter Aareübergang, der mit einer Hängebrücke für Fussgänger und Radfahrer kombiniert ist. Mit seinem Lösungsansatz ist es dem Team gelungen, die Interessen des Städtebaues, des Verkehrs und des Umweltschutzes optimal aufeinander abzustimmen. «Leporello», ein vielseitiges Projekt: vom Kunstbau bis zur Strasse «Leporello» wird nun zügig weiterentwickelt: Nachdem die Erschliessungsplanung abgeschlossen ist, umfassen die nächsten Phasen die Erarbeitung des Bau- und Ausführungsprojektes sowie der Ausschreibungen. In einem letzten Schritt folgt schliesslich die Inbetriebnahme. Über alle Phasen begleiten wir das Projekt auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Nebst neuen Aare-Übergängen umfasst das «Die Westumfahrung mit ihren unterschiedlichsten Bauten wird als integrales System verstanden – nicht als Reihung einzelner Bauobjekte.» Timothy O. Nissen, Architekt BSA/SIA Projekt: Fürst Laffranchi Bauingenieure GmbH, Wolfwil/SO
Gestaltung Nordportal Tunnel «Gibelin». Nebst neuen Aare-Übergängen umfasst das Umfahrungskonzept einen Tagbautunnel, zwei Bahntrassen-Unterquerungen sowie mehrere innerstädtische Knoten. Die neue Kantonsstrasse verbindet den bestehenden Autobahnanschluss der A5 mit dem nordwestlich gelegenen Doppelknoten der Weissensteinstrasse. Synergien dank Teamarbeit Der Entscheid, das Wettbewerbsprojekt in einem interdisziplinären Planungsteam zu verwirklichen, hat sich bewährt. Denn damit ist es möglich, die unterschiedlichsten Ansprüche oder auch innovative Vorschläge miteinander abzustimmen und Lösungsperspektiven unter Einbezug verschiedenster Optiken zu entwickeln. Ebenso hat sich der frühzeitige Beizug eines Architekten bei der Projektgestaltung als Gewinn erwiesen. Seine beratende Funktion wird auch bei den weiteren Bearbeitungsschritten sehr wertvoll sein. «Leporello» ist ein gutes Beispiel dafür, wie verschiedenste Fachrichtungen – Verkehrsund Landschaftsplaner, Strassen-, Tunnelund Brückeningenieure, Lärmschutz- und Sicherheitsspezialisten, Geotechniker, Hydrauliker und Elektroingenieure – in einem gut eingespielten Team zusammenarbeiten. «Die interdisziplinäre Form der Projektarbeit war anregend und lohnend.» Timothy O. Nissen, Architekt BSA/SIA mailing: Herr Nissen, als Architekt unterstützen Sie die Ingenieurgemeinschaft in beratender Funktion bei gestalterischen Fragen. Wie erleben Sie Zusammenarbeit und Stimmung im Projektteam? Timothy O. Nissen: In einem fachlich so diversifizierten Team von Ingenieuren ein Wettbewerbsprojekt zu entwickeln, ist ein reiches Erlebnis. Verkehrsplanung, Gestaltung, Geologie, Statik, Städtebau, Ökonomie, Landschaftsplanung, Ökologie, Material- und Marktkenntnisse – alle Aspekte werden bei den Diskussionen zur Entwurfsbearbeitung eingebracht. Die einzelnen Disziplinen haben sozusagen «über den Hag gefressen», Kritiken und Anregungen zu anderen Fachbereichen eingebracht oder auch bei der Formulierung der eigenen Vorschläge manchmal unerwartete Anregungen aufgenommen. Diese interdisziplinäre Form der Projektarbeit unter mehreren Büros war anregend und lohnend. m: Welche gestalterischen Aspekte waren für das Wettbewerbsprojekt massgebend? Haben sich diese während der Projektbearbeitung verändert? TN: Es waren wenige Gestaltungsprinzipien, die das Wettbewerbsprojekt geprägt haben. Die folgenden Gestaltungsgrundsätze blieben bei der weiteren Projektvertiefung massgebend. >Die Westumfahrung mit ihren sehr unterschiedlichsten Bauten (Aare- und Fussgängerbrücke, Tunnel, zwei Eisenbahnbrücken) wird als integrales System verstanden – nicht als Reihung einzelner Bauobjekte. >Die verschiedenen Bezüge, auch Geschwindigkeitsbezüge – beispielsweise jener des Autofahrers zur Aarebrücke oder des Fussgängers zum Aaresteg –, werden bewusst in ihren unterschiedlichen Massstäblichkeiten erfasst und entsprechend gestaltet. >Es werden möglichst wenig Gestaltungsmittel eingesetzt, so sind zum Beispiel die Statik der Aarebrücke und deren Lärmschutz konzeptionell zu einer Massnahme zusammengefasst. >Die gleichen Gestaltungsprinzipien werden für alle Bauten eingesetzt, ob Tunnelportal, Aarebrücke, Eisenbahnbrücke oder Lärmschutz. >Die Bauten werden bewusst als Kunstbauten verstanden, die sich mit dem Umfeld nicht anbiedern, sondern zu ihm einen Dialog aufnehmen. mailing. 09 17
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