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Zusammenarbeit von Architekten und Ingenieuren - Gruner AG

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In der Hall of Elements der BASELWORLD 2005,<br />

der bedeutendsten Uhren- <strong>und</strong> Schmuckmesse,<br />

soll ein zusätzlicher Zwischenboden eingebaut<br />

werden. Dadurch kann die Ausstellungsfläche<br />

bedeutend erweitert werden. Bedingung<br />

für den Einbau des Zwischenbodens ist, dass<br />

er später wieder demontiert werden kann.<br />

Bodenschwingungen<br />

verursachen Übelkeit<br />

Um diese Anforderung zu erfüllen, kommt nur<br />

eine Leichtbaukonstruktion in Frage. Dabei<br />

gilt es, die bei einer solchen Fertigung auftretenden<br />

Schwingungen zu vermeiden. Wie ein<br />

andernorts ebenfalls in der gleichen Bauweise<br />

erstellter Zwischenboden gezeigt hat, verursacht<br />

die Begehung eines auf Stahlträgern<br />

aufgelegten Holzplattenbodens erhebliche<br />

Schwingungen, was bei sitzenden Personen<br />

zu Unwohlsein oder gar Übelkeit führen kann.<br />

Analyse des<br />

Schwingungsverhaltens<br />

Zur Bestimmung des Ausmasses solcher<br />

Schwingungen wurde <strong>Gruner</strong> beauftragt, für<br />

die Hall of Elements Testmessungen durchzuführen.<br />

Da die Kraftübertragung durch<br />

Begehung schlecht reproduzierbar ist, wurde<br />

als Referenzgrösse der Fersenfall eines Menschen<br />

aus fünf Zentimetern Höhe verwendet.<br />

Die durch diesen Test eruierten Schwingungswerte<br />

erwiesen sich als zu hoch – sie hätten<br />

zu den erwähnten Problemen geführt. Aufgabe<br />

der <strong>Gruner</strong>-Ingenieure war es deshalb,<br />

in einem ersten Analyseschritt die Anforderungen<br />

an ein zulässiges Schwingungsmass<br />

festzulegen sowie das dynamische Verhalten<br />

der Schwingungen zu bestimmen. Danach<br />

konnten in einer zweiten Phase Lösungsvorschläge<br />

für einen schwingungsarmen<br />

Zwischenboden erarbeitet werden. Als Anforderung<br />

wurde dabei ein im Vergleich zu<br />

bestehenden Konstruktionen r<strong>und</strong> zehnmal<br />

tieferes Schwingungsmass definiert.<br />

In enger <strong>Zusammenarbeit</strong> der Ingenieure verschiedener<br />

Fachbereiche der <strong>Gruner</strong>-Gruppe<br />

liess sich die Schwingungsdynamik des<br />

geplanten Bodens bestimmen:<br />

>Der Statiker berechnete mit Hilfe eines<br />

Finite-Elemente-Programms die Formen <strong>und</strong><br />

Frequenzen der Eigenschwingungen<br />

>Der Experte für Schwingungen bestimmte<br />

aus diesen Eigenschwingungen das dynamische<br />

Verhalten des geplanten Bodens.<br />

Neues Konstruktionskonzept<br />

Die Berechnungen ergaben, dass die hohen<br />

Anforderungen nur mit folgenden Massnahmen<br />

einzuhalten waren:<br />

>Zur Erhöhung der Steifheit müssen alle Platten<br />

einzeln miteinander verschraubt werden.<br />

>Zur Reduktion der Schwingungen dürfen<br />

nur schwere Betonplatten verwendet werden<br />

– Holzplatten genügen nicht.<br />

Um das gewählte Verfahren zu validieren,<br />

wurden weitere Vergleichsmessungen durchgeführt,<br />

so an einem bestehenden Boden in<br />

einer Beton-Stahl-Konstruktion. Dabei ergab<br />

sich eine hohe Übereinstimmung mit den<br />

Resultaten des vorgesehenen Bodens. Es<br />

besteht somit die Sicherheit, dass die gewählte<br />

Konstruktion die hohen Anforderungen<br />

zu erfüllen vermag, zumal die Testergebnisse<br />

die zu erwartenden Schwingungen eher überschätzen.<br />

Geräte zum Messen der Schwingungen.<br />

Fersenfall mit Sensorerfassung der Schwingungen.<br />

Gemessener <strong>und</strong> berechneter Verlauf der Schwingung eines<br />

bestehenden Bodens aus einer Beton-Stahl-Verb<strong>und</strong>konstruktion<br />

bei Fersenfall aus fünf Zentimetern Höhe.<br />

mailing. 09 | 31

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