Zusammenarbeit von Architekten und Ingenieuren - Gruner AG

Jürg Ottiker
dipl. Bauing. FH/SIA
Stab Geschäftsbereich
Tiefbau
Gruner AG, Basel
Architekten
Teilprojektleiter
Gestaltung
Conradin Clavuot
dipl. Architekt ETH
7000 Chur
Teilprojektleiter
Hochbau
Beat Vetterli
architekten : rlc ag
9424 Rheineck
www.rlc.ch
04 | mailing. 09
Bauarbeiten rund um den Bahnhof Chur
Generalplanung in Zusammenarbeit
mit Architekten
Das Beispiel zeigt, wie Teams verschiedener Fachdisziplinen
im Rahmen einer Generalplaner-Organisation erfolgreich
zusammenarbeiten.
Die Verkehrsdrehscheibe Chur ist nicht nur für
den Kanton Graubünden von grosser Bedeutung,
sie nimmt auch im Zusammenhang
mit dem im Dezember 2004 eingeführten erweiterten
Zugsangebot der SBB einen wichtigen
Stellenwert ein. Um den gestiegenen Anforderungen
des öffentlichen und des privaten
Verkehrs gerecht zu werden, beschlossen die
Schweizerischen Bundesbahnen, die Rhätischen
Bahnen und die Stadt Chur als Bauherrschaften,
die bestehenden Bahn- und Publikumsanlagen
des Verkehrsknotens Chur zu
sanieren bzw. auszubauen. Neben der ersten
Etappe, dem Ausbau der Sicherungs- und
Publikumsanlagen für Bahn 2000, umfasst die
zweite Phase die Sanierung des Bahnhofgebäudes,
den Neubau eines Annexbaues sowie
weiterer Infrastrukturen.
Generalplaner trägt
Gesamtverantwortung
Die SBB als federführende Organisation erteilten
im Rahmen eines Präqualifikations- und
Offertverfahrens der Gruner AG das Mandat
als Generalplaner (GP) für die Ausarbeitung
und die Realisierung des Projektes «Bahnhof
Chur». Eine derartige Vergabe hat für die SBB
administrative und vertragsmässige Vorteile,
indem ihnen als Auftragnehmer nur ein gesamtverantwortlicher
Partner gegenübersteht.
Die Komplexität der Aufgabe erfordert innerhalb
des GP-Teams hohe Fach- und Sozialkompetenz:
zum einen, weil die involvierten Ingenieur-
und Architekturbüros unterschiedlicher
Fachausrichtungen sind und sich deren Mitarbeiter
bis anhin kaum kannten; zum andern,
weil die bevorstehenden Aufgaben ein intensives
Zusammenwirken von bautechnischer
Wissenschaft mit räumlich-funktionaler Architektur
bedingen. Entsprechend waren auch
spannende und intensive Diskussionen angesagt.
Vielfältige Aufgabe
Das bestehende Aufnahmegebäude soll unter
Einhaltung denkmalpflegerischer Auflagen
saniert und umgebaut werden. Zusätzlich gilt
es, einen angrenzenden Annexbau in Stahl
zu erstellen. Hier erweisen sich besonders die
Stufung und die Materialisierung der Fassade
als eine anspruchsvolle Aufgabe. Zudem wird
die bestehende Personenunterführung unter
dem Bahnhofplatz verlängert und bis zur Bahnhofstrasse
weitergeführt. Dabei ist die Gestaltung
der Gesamtanlage und der Ladenpassage
auf die Struktur der bereits erstellten
Unterführung abzustimmen.
Organigramm bietet Spielraum
Im GP-Team für den Bahnhofausbau sind zwei
Architekturbüros vertreten: einerseits der
Gewinner des Wettbewerbes «Bahnhofplatz»,
Conradin Clavuot, der für die Gesamtgestaltung
zuständig ist, und andererseits die architekten
: rlc ag, welche für Detailplanung,
Ausschreibung und Realisation des Hochbauprojektes
verantwortlich sind.
Ergänzend dazu deckt ein Gruner-Ingenieur
als Teilprojektleiter den gesamten Tiefbau ab.
Dieser umfasst auch Werkleitungsverlegungen
mit diversen Neubauten, Perronanlagen
und -dächer, einen neuen Busterminal sowie
die oberirdischen Fussgängerbereiche.