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75 Jahre „Eintracht“ Nellingen

Festschrift zum 75-jährigen Bestehen des Gesangvereins „Eintracht“ Nellingen

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im Schwäbischen Sängerwahlspruch vom Staufenbanner gesungen wurde, an<br />

sich eine ganz unverständlliche Ansicht, denn irgendwo mußte ja schließlich<br />

der „Schwäbische Sängerbund“ gegründet werden. Wir hören aber weiter aus<br />

dieser Generalversammlung, daß auch andere Lieder beanstandet wurden,<br />

denn es wurde beschlossen, Lieder, die dem Denken und Fühlen des Arbeiters<br />

entsprachen, einzulernen, also eine sichtbare Stimmung zum Übertritt in den<br />

„Arbeitersängerbund“. Wenn auch am Schluß der Generalversammlung mancher<br />

mit dem Bewußtsein, eine Krise überstanden zu haben, nach Hause ging,<br />

so hatte er sich getäuscht. Denn schon vier Wochen später, am 5. Februar,<br />

fand eine außerordentliche Generalversammlung statt. Der Hauptpunkt war<br />

Statutenberatung, wobei es bei verschiedenen Paragraphen ziemlich stürmisch<br />

zuging. Die Folge war, daß 18 Mitglieder aus dem Verein ausschieden. Die<br />

ausgetretenen Mitglieder standen zusammen und gründeten einen zweiten<br />

Gesangverein, die „Freiheit“, die dem „Arbeitersängerbund“ beitrat. Dirigent<br />

Ludwig Neff übernahm nun auch den neu gegründeten Verein, wodurch es<br />

zum Bruch mit der <strong>„Eintracht“</strong> kam. Herr Lehrer Maier, Eßlingen, der in<br />

<strong>Nellingen</strong> angestellt war, übernahm die <strong>„Eintracht“</strong>.<br />

Am Sonntag den 25. Juni wurde das Gausängerfest in Scharnhausen und<br />

am 6. August die Fahnenweihe in Berkheim besucht.<br />

Das Jahr 1912 brachte die Fortsetzung der Bestrebungen, die <strong>„Eintracht“</strong><br />

trotzdem noch dem „Arbeitersängerbund“ anzugliedern. Der Generalversammlung<br />

am 14. Januar 1912, in der Angriffe der „Eßlinger Volkszeitung“ behandelt<br />

wurden, folgte schon am 25. Januar eine Sängerversammlung, in welcher der<br />

Antrag: Übertritt in den „Arbeitersängerbund“, mit großer Mehrheit gegen<br />

elf Stimmen abgelehnt wurde. Die Angelegnheit schien aber damit keineswegs<br />

erledigt zu sein. Wenige Tage später, am 28. Januar, fand eine außerordentliche<br />

Generalversammlung statt, an der als erster Punkt der Antrag zum Übertritt in<br />

den „Arbeitersängerbund“, der in der Sängerversammlung wenige Tage zzuvor<br />

abgelehnt wurde, zur Debatte stand. Der 1. Vorstand schaltete sich aus, damit<br />

die Sache nicht den Anschein einer Beeinflussung haben solle und es übernahm<br />

der 2. Vorstand die geheime Abstimmung. Anwesend waren 32 Mitglieder und<br />

es stimmten 27 gegen den Übertritt und fünf für den Übertritt. Es wurde<br />

auch ein Antrag, diesen Übertrittsantrag jedes Jahr zur Generalversammlung<br />

auf die Tagesordnung zu setzen, abgelehnt.<br />

Um leistungsfähiger zu sein, hat der Verein einen gemischten Chor aufgestellt;<br />

mit dem zusammen und eienr Musikkapelle wurde am 5. Mai ein<br />

Frühspaziergang nach Wendlingen gemacht. Auch dieser Frühspaziergang hat<br />

damals schon bis in den Abend hinein gedauert, weil es schön war.<br />

Am 23. Juni fand das Gausängerfest mit Wettgesang des „Filder-Sänger-<br />

Bundes“ in Birkach statt. Der Verein beteiligte sich wohl am Fest, nicht aber<br />

am Wettgesang. Es wurde aber in diesem Jahr im gemischten Chor fleißig<br />

gearbeitet. Mit diesen beiden Kampfjahren schließt unser Protokoll bis zum<br />

<strong>Jahre</strong> 1921.<br />

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