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75 Jahre „Eintracht“ Nellingen

Festschrift zum 75-jährigen Bestehen des Gesangvereins „Eintracht“ Nellingen

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Unser Dirigent Herr Biegert, auf dem Können des Vereins aufbauend,<br />

aber auch im Selbstvertrauen, riet den Sängern, sich im Interesse des Vorwärtskommens<br />

unbedingt am Wettgesang zu beteiligen; ja, es kam sogar so<br />

weit - die Lehre aus dem Ulmer Feste ziehend -, daß der Verein sich in der<br />

Stufe Einfacher Kunstgesang anmeldete. Das bedeutete für den Verein, daß alle<br />

Kräfte auf Höchsttouren gestellt werden mußten. Das gewählte Preislied: „Der<br />

fahrende Scholar“ von Hegar ließ alle Chancen offen. Herr Biegert gab sein<br />

Bestes, er war mit ganzer Seele dabei und die Sänger gingen mit, und dies<br />

brachte den Erfolg. Wir erhielten einen I a-Preis im Einfachen Kunstgesang,<br />

das war das Höchste, was man erwarten konnte. Die Stimmung war hervorragend,<br />

denn es war das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Dirigent<br />

und Sängern, wie es besser nicht sein konnte.<br />

Zum 11. Deutschen Sängerbundesfest in Frankfurt wurde ebenfalls eine<br />

Abordnung von fünf Sängern mit Fahne entsandt.<br />

Als Abschluß der <strong>Jahre</strong>sveranstaltungen wurde am 13. November eine<br />

Herbstfeier, verbunden mit der traditionellen und wohl berechtigten Siegesfeier,<br />

abgehalten.Mit welcher Begeisterung die Sänger damals bei der Sache<br />

waren, zeigte sich am besten dadurch, daß bei dieser Feier die alten Preischöre<br />

vorgetragen wurden. Es waren schöne, erhebende Stunden, besonders auch<br />

für die älteren Sänger.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1933, in den durch die nationalsozialistische Revolution eine<br />

grundsätzliche Änderung in allen Vereinen vor sich ging, wurde eigentlich<br />

das erreicht, was man überall seit <strong>Jahre</strong>n angestrebt hatte: Die Vereinigung<br />

aller Singenden. Was sich niemand vorstellen konnte und glaubte, hat uns der<br />

Nationalsozialismus gebracht. Es ging jetzt nicht mehr um persönliche Dinge,<br />

jetzt wurde der Weg der Volksgemeinschaft beschritten.<br />

Damit fiel den Gesangvereinen eine neue Aufgabe zu. Für besondere Anlässe<br />

und Veranstaltungen mußte neues passendes Liedgut beschafft und eingeübt<br />

werden; es wurde deshalb auch mit Freuden der Augenblick erwartet, wo auch<br />

in <strong>Nellingen</strong> sich alle Sänger zusammenfinden sollten zu neuer großer Aufgabe.<br />

Mit der Übertritt der <strong>„Eintracht“</strong> zum „Schwäbischen Sängerbund“ im <strong>Jahre</strong><br />

1924 wurde ja wieder ein zweiter Gesangverein „Freiheit“ gegründet, der<br />

dem „Arbeitersängerbund“ angehörte. Wenn auch in der ersten Zeit gewisse<br />

Gegensätze begreiflicherweise vorhanden waren, so bekam doch mit der Zeit<br />

das Ideal des Sängers die Oberhand. Die Sängerzahl war in beiden Vereinen<br />

etwa gleich und es strebten beide Vereine nur beste Leistungen an, die auch<br />

von beiden Seiten geachtet und anerkannt wurden. So war es auch möglich,<br />

daß bei Auflösung des Gesangvereins „Freiheit“ im <strong>Jahre</strong> 1933 keine Gründe<br />

vorlagen, die eine Aufnahme in die <strong>„Eintracht“</strong> durch die neuen Bestimmungen<br />

des neuen Sängerbundes hätten verhindern müssen. In einer Besprechung<br />

auf dem Rathaus am 14. Juli unter Beisein des Herrn Bürgermeisters und<br />

des Stützpunktleiters wurde in ganz kurzer Zeit das Notwendigste erledigt.<br />

Es wurden vom Ausschuß der „Freiheit“ zwei Sänger in den der <strong>„Eintracht“</strong><br />

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