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75 Jahre „Eintracht“ Nellingen

Festschrift zum 75-jährigen Bestehen des Gesangvereins „Eintracht“ Nellingen

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Nach dem Kriege lebte die Vereinstätigkeit wieder auf. Alle Vereine, Sänger<br />

und Turner, schlossen sich zusammen unter dem Namen: „Turn- und Sängerbund<br />

Eintracht“ und traten dem „Arbeitersänger-“ bzw. „Arbeiterturner bund“ bei.<br />

Vorstand wurde Wilhelm Göppinger. Nach anfänglicher guter Zusammenarbeit<br />

zeigte sich doch bald wieder ein Nachlassen der Vereinigungsbestrebungen. Das<br />

Ziel, auf das hätte hingearbeitet werden sollen, war eben nicht das gleiche,<br />

die politische Zersplitterung war zu groß. In der Singstunde waren Sänger<br />

nur des Gesangs wegen und solche der Politik wegen, und das tat nicht gut.<br />

Bald zeigte sich ein Nachlassen des Singstundenbesuches, die Sängerzahl ging<br />

ständig zurück. Man konnte jetzt schon Stimmen hören, daß, falls nicht alles<br />

einschlafen sollte, eine Änderung irgendwelcher Art eintreten müsse. Schließlich<br />

einigte man sich, daß sich Turner und Sänger wieder trennen, um so auf<br />

ihrem Gebiet vielleicht wieder besser vorwärts zu kommen.<br />

Ein provisorisch gebildeter Ausschuß unter dem Vorsitz von Chr. Haar berief<br />

am 27. November 1921 im „Ochsen“ eine außerordentliche Versammlung ein,<br />

in der aus einer Sängerabteilung wieder ein Gesangverein unter dem alten<br />

Namen <strong>„Eintracht“</strong> gebildet wurde. Die Neuwahl ergab: 1. Vorsitzender Otto<br />

Baß, 2. Th. Mengeu, Schriftführer L. Hartmann, Kassier L. Ensinger. Damit<br />

war nun wieder ein Grundstock für die Sänger geschaffen und es lag einer<br />

guten Arbeit nichts im Wege.<br />

Es wurde auch gleich im kommenden Jahr 1922 am 11. Juni ein Kirchenkonzert<br />

zugunsten des Kriegerdenkmals veranstaltet, das dem Verein einen<br />

vollen Erfolg brachte; es konnten 3000 RM. als Überschuß der Gemeinde<br />

übergeben werden (1922). Die auswärtigen Künstler wurden mit Lebensmitteln<br />

bezahlt: Eier und Mehl.<br />

Vierzehn Tage später gings nach Mettingen-Brühl zur Jubiläumsfeier der<br />

„Konkordia“, verbunden mit Massenchorprobe zum Bezirkssängerfest.<br />

Und wieder vierzehn Tage wpäter, am 9. Juli, fand in Kirchheim das Bezirkssängerfest<br />

statt. Beim Kritiksingen beteiligte sich die <strong>„Eintracht“</strong> mit dem<br />

Chor: „Das deutsche Lied“ von Attenhofer. Während des Singens und auch<br />

den ganzen Vormittag regnetes es in Strömen. Die Sänger ließen sich jedoch<br />

nicht verdrießen. Der sehr gute Vortrag unseres Liedes hob die Stimmung<br />

und damit hatte auch das Wetter verspielt. Bei der Aufstellung des Festzuges<br />

lachten die Sänger und der Himmel, und jeder war mehr als befriedigt, es<br />

war ein schönes Fest.<br />

In den folgenden <strong>Jahre</strong>n wurde nun tüchtig gearbeitet, wenn auch die<br />

Nachkriegszeit und vor allem die Inflation das Vereinsleben sehr hemmte. Es<br />

wurde beispielsweise in einer Versammlung am 23. Juni 1923 beschlossen,<br />

daß die Beträge monatlich einzuzehen sin dund die Höhe des Betrages jeweils<br />

vom Ausschuß bestimmt werden müsse. Alles wollte ja damals kaufen und so<br />

kam auch die <strong>„Eintracht“</strong> auf den Gedanken, ein Klavier zu kaufen. Es wurde<br />

ein altes Tafelklavier um vier Millionen Mark gekauft, ein alter reparaturbe-<br />

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