Grundlagen Gasmotoren Dr. DI Günther Herdin - Prof-ges.com
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Gasmischer und die Meßsignale sind speziell bei stöchiometrischen<br />
Verbrennungsverfahren sehr groß. Im Falle der Lambda=1-Technik ist es für den 3-<br />
Wege Katalysator erforderlich, das Verbrennungsluftverhältnis im sogenannten<br />
Lambda-Fenster von 0,980 – 0,991 konstant zu halten. Bei einer allfälligen<br />
Kombination der Magertechnologie mit SCR ist bei gleichen Emissionen der<br />
Regelungsbereich auch bei den sogenannten "open loop"-Steuerungen um etwa den<br />
Faktor 15 günstiger. Für die Einhaltung des Lambdafensters ist unbedingt eine<br />
"closed loop"-Regelung mit einem Lambda-Sensor im Abgastrakt erforderlich.<br />
Neben dem konventionellen Lambda=1-Konzept ist auch eine Variante mit<br />
Abgasrückführung und Aufladung möglich. Dieses Konzept hat mehrere Vorteile. So<br />
wird einerseits durch die Abgasrückführung die Rohemission von NOX auf ungefähr<br />
die Hälfte reduziert bzw. andererseits die Bauteilbelastung wesentlich ab<strong>ges</strong>enkt, so<br />
dass über die Aufladung die Mitteldrücke angehoben werden können.<br />
Die Problemkreise der Lambda=1-Technik bestehen in den hohen Anforderungen an<br />
den 3-Wege-Katalysator, an die Zünd- und Gemischregeleinrichtung sowie an die<br />
Reife des Triebwerkes (Ölverbrauch). Der Katalysator muss die NOx-Emissionen zu<br />
99% umsetzen, um die Limits einzuhalten. Wurde z.B. durch den Ölverbrauch und<br />
den daraus entstehenden Ölaschen die Wirksamkeit des Katalysators reduziert oder<br />
ist durch einen Wartungsmangel an den Zündkerzen (Zündspulen) eine thermische<br />
Schädigung der Katalysatoroberfläche eingetreten, so tritt in Folge ein Vielfaches der<br />
NOx-Emission der Magermotoren auf. Bei Lambda=1-Motoren sind daher die<br />
Service- und Wartungskosten entsprechend höher anzusetzen.<br />
Im Wesentlichen konnten sich die Magermotoren speziell wegen der spezifischen<br />
Kosten und des besseren Wirkungsgrades weltweit gegenüber den Lambda=1<br />
Motoren durchsetzen. Die Abbildung 20 zeigt dazu den Vergleich der verschiedenen<br />
Wirkungsgrade.<br />
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