Grundlagen Gasmotoren Dr. DI Günther Herdin - Prof-ges.com
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8.2. Regelungskonzepte:<br />
8.2.1. Lambda=1:<br />
Wie bei den Fahrzeugottomotoren ist es auch bei den <strong>Gasmotoren</strong> möglich, das<br />
Gas/Luftgemisch stöchiometrisch einzustellen. Die Regelung erfolgt in gleicher<br />
Weise mit Hilfe einer Lambda-Sonde im Abgasstrom. Um dem 3-Wege-Katalysator<br />
die Möglichkeit der Reduktion der NOX-Emissionen zu geben, muss die Verbrennung<br />
leicht unterstöchiometrisch bei ca. 0,997 erfolgen. Der einzustellende Arbeitsbereich<br />
des Kraftstoff/Luftverhältnisses wird als Lambdafenster bezeichnet. Die Grenzen des<br />
„Fensters“ werden durch den Anstieg der CO bzw. der NOX-Emissionen vorgegeben.<br />
Im Laufe der Betriebsdauer wird dieser Regelbereich durch Alterungserscheinungen<br />
des Katalysators immer kleiner. Aus thermischen Gründen werden die Lambda=1-<br />
Motoren meist als Saugmotoren ausgeführt (pe = ca. 8 bar), als spezielle Bauart ist<br />
die Version mit Abgasrückführung und Aufladung zu nennen. Mit der<br />
Abgasrückführung werden die Bauteiltemperaturen und die Rohemissionen an NOX<br />
<strong>ges</strong>enkt.<br />
8.2.2. Magermotor Regelung mit Magersonde<br />
In ähnlicher Weise wie bei den Lambda=1-Motoren ist eine Verwendung eines<br />
speziellen Typs einer Lambdasonde, die bei einem Wert von oberhalb 1,6 ein<br />
auswertbares Signal liefert, möglich. Für Stationärmotoren, die Betriebsdauern von<br />
8.000 Bh per anno haben, ist dieses Konzept relativ kostspielig, da die Lebensdauer<br />
der Sonde beschränkt ist und speziell bei Biogasanwendungen diverse Schadstoffe<br />
(Cl, Si u.a.) die Funktion der Lambdasonde in kurzer Zeit negativ beeinflussen.<br />
8.2.3. Brennraumtemperaturerfassung (TEM)<br />
Von der Firma MWM wird ein Konzept ein<strong>ges</strong>etzt, mit dem auf Basis einer Messung<br />
einer repräsentativen Temperatur Brennraumvolumenelementes (siehe Abbildung<br />
38) auf das Lambda rück<strong>ges</strong>chlossen werden kann. Es handelt sich dabei<br />
keineswegs um die tatsächlich in dem Volumenelement vorherrschende Temperatur<br />
sondern um einen sich aus dem Arbeitsspiel ergebenden Mittelwert. Es wird der sich<br />
(z.B. bei Volllast) der ergebende Mittelwert der einzelnen Zylinder einer gemessenen<br />
NOX-Emission zugeordnet und im Magermotorregler (TEM) ab<strong>ges</strong>peichert. Bei<br />
gleichen gemessenen Mitteltemperaturen wird davon ausgegangen, dass die<br />
gleichen NOX-Emissionen von dem Motor emittiert werden. Als nachteilig ist eine<br />
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