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Diplomarbeit - Brungs - 2008 - Hochschule Neubrandenburg

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esonders belastenden Frondienst gegen ein Dienstgeld ersetzen. Somit war es ihm<br />

jetzt möglich überzähliges Zugvieh abzuschaffen und Gesinde zu entlassen. Zudem<br />

kam in dieser Zeit der Wunsch des Bauern nach verbesserten Wohnverhältnissen<br />

auf. Dies führte zu Erweiterungen der Wohnteile älterer Gebäude, um darin größere<br />

Stuben unterbringen zu können und zu drei Abwandlungen des herkömmlichen<br />

Hallenhauses.<br />

Die erste Abwandlung ist der „echte“ Dreiständer.<br />

Er tritt nur im Bereich der Durchgangshäuser<br />

zwischen Rostock und Bad Doberan auf. Dabei<br />

werden die vorher bescheidenen Stuben in den<br />

Kübbungen verbreitert, ohne dabei die Diele zu<br />

verengen, wodurch es zu einer asymmetrischen<br />

Form des Gebäudes kam.<br />

Außerdem gab es noch den „verdeckten“<br />

Dreiständer. Dieser Typ des Hallenhauses, besaß<br />

Abb.11: „echter“ Dreiständer<br />

(Quelle: Baumgarten 1988, S. 15)<br />

ebenfalls ein dreiständiges Gerüst, an dem jedoch<br />

beidseitige Kübbungen angefertigt waren. Daher ähnelte sie äußerlich dem<br />

zweiständrigen Hallenhaus, nur das oftmals seitlich verschobene Tor lässt dessen<br />

veränderte Innenkonstruktion erkennen.<br />

Das „Werderhaus“ ist ein um 180° gedrehtes<br />

Hallenhaus, bei der die vergrößerte Stube nun<br />

nach vorne auf die Straße schaut und deren<br />

Wohnbereich nicht mehr über die Diele und den<br />

Wirtschaftsteil, sondern über einen eigenen<br />

Eingang, dem Flur erreicht wird. Dadurch wird die<br />

Toreinfahrt an das rückwärtige Ende des<br />

Abb. 12: das „Werderhaus“<br />

Gebäudes verlegt. Der Vordergiebel ist hier<br />

(Quelle: Baumgarten 1988, S. 15)<br />

unmittelbar an die Straße gerückt, wodurch der für<br />

Hallenhäuser so charakteristische Hofvorplatz fehlt.<br />

In seltenen Fällen ist noch ein schmaler Vorgarten vorhanden. Diese Form findet sich<br />

überwiegend im westlichen Mecklenburg.<br />

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