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Wahlprogrammentwurf von DIE LINKE Bundestagswahl 2013

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Korrigierte Fassung, Redaktionsschluss: 5. März <strong>2013</strong><br />

• Wir wollen Minijobs in vollwertige Arbeitsverhältnisse mit Sozialversicherungspflicht<br />

umwandeln. Die Versicherungspflicht gilt ab der ersten Stunde. Wir unterstützen<br />

gewerkschaftliche Initiativen, einen Mindeststundenanspruch durchzusetzen.<br />

• Die ausufernden Befristungen der Arbeitsverhältnisse wollen wir zurückdrängen und<br />

auf wenige sachliche Gründe begrenzen.<br />

Nie zuvor haben die Beschäftigten so unterschiedlich verdient – und so wenig. Viele spüren<br />

das in ihrem Alltag: Das Geld reicht hinten und vorne nicht. Die Reallöhne sind in den letzten<br />

zehn Jahren in Deutschland um fünf Prozent gesunken - stärker als in fast allen anderen<br />

Ländern. Damit wurde nicht der Wirtschaftskrise vorgebaut, wie die Regierung behauptet,<br />

sondern die Abwärtsspirale der Löhne in Gang gehalten. Um diese Entwicklung umzukehren,<br />

müssen die Rechte der Beschäftigten und der Gewerkschaften gestärkt werden. Die Politik<br />

kann dafür sorgen, dass vor allem im Bereich der sozialen Dienstleistungen die Löhne und<br />

Gehälter angehoben werden. Mittelfristig geht es darum, den Niedriglohnbereich<br />

zurückzudrängen und diese schlechten Arbeitsverhältnisse in gute umzuwandeln.<br />

• Lohndumping muss verhindert werden: mit einem flächendeckenden gesetzlichen<br />

Mindestlohn <strong>von</strong> zehn Euro. Die Einkommen <strong>von</strong> fast acht Millionen Beschäftigten<br />

würden direkt und spürbar steigen. Der Mindestlohn muss jährlich ansteigen, dabei ist<br />

mindestens die Produktivitäts- und Preisentwicklung zu berücksichtigen. Bis zum Ende<br />

der Wahlperiode ist ein Anstieg des Mindestlohns auf bis zu 12 Euro die Stunde<br />

denkbar.<br />

• Der gesetzliche Mindestlohn ist nicht genug: Wir wollen, dass branchenspezifisch<br />

höhere Mindestlöhne, die <strong>von</strong> Gewerkschaften ausgehandelt werden, leichter als<br />

bisher und auch ohne Zustimmung der Arbeitgeber für allgemeinverbindlich erklärt<br />

werden können.<br />

• Wir unterstützen Initiativen, die Vergabe <strong>von</strong> öffentlichen Aufträgen an die Tariftreue<br />

des Auftragnehmers und die Zahlung eines Mindestlohns zu knüpfen.<br />

• Wenn der Inhaber eines Betriebes wechselt, müssen die alten Tarifverträge geschützt<br />

bleiben und Lohdumping durch Betriebsübergänge verhindert werden.<br />

• Ein-Euro-Jobs und andere fragwürdige Beschäftigungsmaßnahmen aus dem Hartz-IV-<br />

Katalog wollen wir durch soziale Arbeitsmarktmaßnahmen ersetzen, die<br />

sozialversicherungspflichtig und freiwillig sind und mindestens auf Basis eines<br />

Mindestlohns bezahlt werden.<br />

• Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit: Die strukturelle Unterbezahlung <strong>von</strong> Frauen<br />

muss beendet werden. Ungleiche Bezahlung darf nicht durch unterschiedliche<br />

Beschäftigungsverhältnisse wie zum Beispiel Leiharbeit ermöglicht werden. Die Tarife<br />

in Ost und West müssen angeglichen werden. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit und der<br />

gesetzliche Mindestlohn stehen auch Menschen mit Behinderung zu.<br />

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