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Wahlprogrammentwurf von DIE LINKE Bundestagswahl 2013

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Korrigierte Fassung, Redaktionsschluss: 5. März <strong>2013</strong><br />

V Demokratische Teilhabe:<br />

Für eine Demokratie, in der es was zu entscheiden gibt<br />

Demokratie hat soziale Voraussetzungen: Alle Menschen müssen an der Gesellschaft, an<br />

Kultur und Bildung teilhaben, frei <strong>von</strong> staatlicher Überwachung ihre Meinung bilden und am<br />

demokratischen Prozess teilnehmen können. Wer das Gefühl hat, dass es nichts zu<br />

entscheiden gibt, dass alle wichtigen Fragen schon vorentschieden sind, zieht sich aus der<br />

Demokratie zurück. Wirtschaftliche Macht zieht demokratische Ohnmacht nach sich. Deshalb<br />

muss Demokratie in wirtschaftliche Macht eingreifen. Wir erleben gegenwärtig das Gegenteil.<br />

Die europäischen Parlamente werden im Zuge der Krisenbearbeitung ihres Einflusses<br />

beraubt. Kanzlerin Merkel fordert eine „marktkonforme Demokratie“. Soziale Ungleichheit<br />

schadet der Demokratie. Wir wollen einen neuen Weg einschlagen.<br />

Demokratie bedeutet mehr, als alle vier Jahre Wahlen abzuhalten oder im Parlament<br />

abzustimmen. Demokratie ist die Grundlage des Gemeinwesens. Dies bedeutet, dass alle<br />

möglichst wirksam auch an den Entscheidungen beteiligt werden, die für alle bindend sind.<br />

Die dafür geeigneten und notwendigen sozialen Bedingungen wollen wir stärken, die<br />

Bürgerrechte schützen und für neue Formen der demokratischen Beteiligung eintreten.<br />

Unser Ziel ist, eine nachhaltige Demokratisierung der Demokratie <strong>von</strong> Staat und Gesellschaft<br />

zu befördern. Fehlentwicklungen innerhalb und außerhalb des Parlaments müssen korrigiert,<br />

neue Impulse gegeben werden. Politische, soziale und kulturelle Teilhabe und die dazu<br />

notwendigen Rechte sind universell zu sichern. Soziale und demokratische Rechte sind<br />

unteilbar. Grundrechte müssen für alle Bürgerinnen und Bürger in gleicher Weise gelten, sie<br />

dürfen für Erwerbslose, Hartz-IV-Betroffene, Migrantinnen und Migranten oder für<br />

außerparlamentarische Initiativen und Bewegungen nicht eingeschränkt werden.<br />

Die Beteiligung an Wahlen und Entscheidungen muss auf allen Ebenen auf Hindernisse<br />

überprüft und verbessert werden.<br />

• <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> fordert eine umfassende Wahlrechtsreform. Die Fünf-Prozent-Sperrklausel<br />

gehört abgeschafft. Wir wollen das Wahlrecht ab der Vollendung des 16. Lebensjahres<br />

und für alle seit fünf Jahren hier lebenden Menschen. Wir lehnen ab, dass Menschen,<br />

die unter Vollbetreuung stehen, <strong>von</strong> der Wahl ausgeschlossen werden. Die Wahl<br />

mittels Wahlcomputer lehnen wir ab.<br />

• Die Barrierefreiheit <strong>von</strong> Wahllokalen und Wahlvorgängen ist längst überfällig und muss<br />

gewährleistet werden. Das selbstverständliche Recht zu wählen ist – unabhängig vom<br />

Gesundheitsstatus – für Menschen mit und ohne Behinderungen zu wahren.<br />

• Wir wollen Volksentscheide mit niedrigen Zugangshürden auf Bundesebene sowie<br />

umfassende Informations- und Auskunftsrechte einführen, die Gesetzgebung und<br />

Regierungshandeln für die Bürgerinnen und Bürger durch Open-Data transparent<br />

machen.<br />

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