Wahlprogrammentwurf von DIE LINKE Bundestagswahl 2013
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Korrigierte Fassung, Redaktionsschluss: 5. März <strong>2013</strong><br />
3. Vielfalt stärken: unterschiedliche Lebensweisen respektieren<br />
Soziale Rechte und Bürgerrechte gehören untrennbar zusammen. Bürgerrechte müssen für<br />
alle Menschen gelten – unabhängig <strong>von</strong> Geschlecht, sexueller Identität, Herkunft,<br />
Behinderung, Religion und den einzelnen sozialen Verhältnissen.<br />
Zur rechtlichen Gleichstellung und gesellschaftlichen Akzeptanz der Vielfalt der Lebensweisen<br />
gehört die Überwindung der Ungleichbehandlung <strong>von</strong> homosexuellen eingetragenen<br />
Lebenspartnerinnen und Lebenspartner. Bisher sind Ehe und Lebenspartnerschaft in den<br />
Pflichten (z.B. gegenseitige Unterhaltspflichten) gleichgestellt, die eingetragenen<br />
Lebenspartnerinnen und Lebenspartner werden aber in vielen Bereichen, etwa im<br />
Steuerrecht, im Adoptionsrecht und in der Sozialversicherung weiter benachteiligt. Für <strong>DIE</strong><br />
<strong>LINKE</strong> ist die Anerkennung der Vielfältigkeit aller Familienformen und Lebensweisen leitendes<br />
Prinzip: Einelternfamilien, Singles, zusammenlebende Freunde, Verwandte, Patchwork-<br />
Familien, Wahlverwandtschaften oder auch Paare, die sich gegen Ehe und<br />
Lebenspartnerschaft entschieden haben.<br />
• <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> fordert, alle Lebensweisen rechtlich gleichzustellen. Menschen, die anders<br />
als die gesellschaftliche Norm aussehen, leben oder lieben, müssen vor<br />
Diskriminierung geschützt werden.<br />
• <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> fordert die Aufnahme des Schutzes vor Diskriminierungen auf Grund der<br />
Identität, sexuellen Orientierung und Lebensweise in Artikel 3 Grundgesetz. Um<br />
dieses erweiterte Grundrecht zu garantieren, fordern wir die Einrichtung <strong>von</strong><br />
Antidiskriminierungsstellen, ein Verbandsklagerecht, die Beweislastumkehr in<br />
Verfahren sowie Maßnahmen, die auf einen Wandel des gesellschaftlichen<br />
Bewusstseins zielen.<br />
• <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> fordert die Rehabilitation <strong>von</strong> Männern, die als Homosexuelle nach § 175<br />
StGB verfolgt und verurteilt wurden.<br />
• <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> unterstützt Transsexuelle in ihrem Kampf um Anerkennung ihrer<br />
Lebensformen und Lebensweisen sowie für das Recht zum Geschlechtsübertritt und<br />
setzt sich für diejenigen ein, die die Norm der Zweigeschlechtlichkeit und<br />
Heteronormativität durchbrechen möchten. Deshalb streitet <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> für rechtliche<br />
Regelungen, die im Interesse der Betroffenen und im fachlichen Austausch mit ihnen<br />
entwickelt werden.<br />
• Das Transsexuellengesetz ist seit nahezu 30 Jahren unverändert. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> fordert,<br />
dass es aufgehoben wird. Durch eine Veränderung des Vornamens- und<br />
Personenstandsrechts sollen Rechte für Transsexuelle, Intersexuelle und Transgender<br />
geschaffen werden. Zudem dürfen Operationen an Intersexuellen nicht schon im<br />
Kindesalter stattfinden, sondern erst, wenn sie selbst einwilligungsfähig sind und<br />
zustimmen.<br />
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