Wahlprogrammentwurf von DIE LINKE Bundestagswahl 2013
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
23<br />
24<br />
25<br />
26<br />
27<br />
28<br />
29<br />
30<br />
31<br />
32<br />
33<br />
34<br />
35<br />
36<br />
Korrigierte Fassung, Redaktionsschluss: 5. März <strong>2013</strong><br />
Zentral ist für uns: Um Energiearmut zu vermeiden, muss der Basisverbrauch für alle<br />
bezahlbar bleiben. Vielverbraucher sollen mehr bezahlen, um diese Maßnahme<br />
mitzufinanzieren.<br />
• Wir wollen die Grundversorgung sicherstellen und Verschwendung eindämmen:<br />
Energieversorger werden dazu verpflichtet, einen Sockeltarif für Strom einzuführen,<br />
durch den jeder Privathaushalt ein kostenloses, an der Haushaltsgröße orientiertes<br />
Grundkontingent an Strom erhält.<br />
• Zahlungsschwierigkeiten dürfen nicht dazu führen, dass Menschen im Dunkeln sitzen<br />
oder frieren müssen. Strom, Wasser, Wärme dürfen nicht abgestellt werden!<br />
• Die Energiepreise müssen effektiv kontrolliert werden. Dafür soll eine staatliche<br />
Behörde geschaffen werden. Ihr wird ein Beirat zur Seite gestellt, in dem Verbraucher,<br />
Umwelt- und Sozialverbände und Gewerkschaften vertreten sind.<br />
• Der Ausstieg aus der Atomwirtschaft muss unumkehrbar sein und soll im Grundgesetz<br />
festgeschrieben werden. Atomkraftwerke müssen sofort abgeschaltet werden.<br />
Das Atommülllager Gorleben akzeptieren wir nicht mehr als Entsorgungsnachweis für<br />
atomaren Müll. Den Schwarzbau des Endlagers lehnen wir ebenso ab wie den Betrieb des<br />
bereits genehmigten Endlagers Schacht Konrad. Stattdessen wollen wir eine breite<br />
gesellschaftliche und wissenschaftliche Debatte um die Kriterien eines geeigneten Endlagers.<br />
• Wir wollen den Ausstieg aus der Kohlestromversorgung vorbereiten und ein<br />
Kohleausstiegsgesetz mit Restlaufzeiten und schrittweisen Abschaltungen bis<br />
spätestens 2040 für das letzte Kohlekraftwerk durchsetzen. Wir wollen, dass keine<br />
neuen Kohlekraftwerke oder Tagebaue mehr genehmigt werden. Uns sind ein<br />
Klimaschutzpfad im Stromsektor und Planungssicherheit für Investoren wichtig: für<br />
die Kraftwerksbetreiber, für den Stromtrassen- und Speicherausbau sowie für<br />
regenerative Energien und Gaskraftwerke mit der Kraftwärmekopplung als<br />
Brückentechnologie. Der Emissionshandel hat versagt. Deshalb sind wir für<br />
verbindliche Vorgaben.<br />
In der Erdgasförderung wollen wir ein Verbot der unterirdischen Verpressung <strong>von</strong> CO und 2<br />
<strong>von</strong> Fracking. Die demokratischen Mitentscheidungsrechte müssen bei der Erdgasförderung<br />
und in anderen Bereichen des Rohstoffabbaus gesichert werden. Die Interessen <strong>von</strong><br />
Menschen und Umwelt haben Vorrang. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> hält an ambitionierten Klimaschutzzielen<br />
fest: Wir wollen bis 2020 den Treibhausgasausstoß in der Bundesrepublik gegenüber 1990<br />
halbieren, bis 2050 um mindestens 90 Prozent reduzieren. Der Anteil der erneuerbaren<br />
Energien an der Stromversorgung soll bis 2020 auf 50 Prozent erhöht werden.<br />
Seite 62 <strong>von</strong> 86