Wahlprogrammentwurf von DIE LINKE Bundestagswahl 2013
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Korrigierte Fassung, Redaktionsschluss: 5. März <strong>2013</strong><br />
Seite 20 <strong>von</strong> 86<br />
dürfen. Der Zugang zu den Erwerbsminderungsrenten muss erleichtert werden,<br />
die Abschläge wollen wir streichen<br />
Um die drohende Altersarmut zu verhindern, müssen die Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt<br />
erheblich verbessert werden. Die Menschen können nur dann ausreichende eigene<br />
Rentenansprüche erwerben, wenn sie die realistische Chance auf einen guten Arbeitsplatz<br />
mit einem guten Lohn oder Gehalt haben. Es muss genügend öffentliche Angebote zur<br />
Kindererziehung und zur Pflege <strong>von</strong> Familienangehörigen geben. Die Rente muss den<br />
Lebensstandard im Alter sichern und Armut zuverlässig verhindern. Eine solche Rentenpolitik<br />
ist machbar und bezahlbar, wenn das gesetzliche System gestärkt wird und die Unternehmen<br />
wieder gleichmäßig an den Kosten der Alterssicherung beteiligt werden.<br />
• <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> will die Rentenversicherung vor kurzsichtigen politischen Eingriffen<br />
in besonderer Weise schützen. Die Verankerung einer guten Rente im<br />
Grundgesetz schafft auf einem zentralen Feld der sozialen Sicherung<br />
Verlässlichkeit und Vertrauen.<br />
• Die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung müssen paritätisch <strong>von</strong> den<br />
Beschäftigten selbst und den Unternehmen bzw. Auftraggeberinnen und<br />
Auftraggebern finanziert werden. Das gilt für alle Erwerbstätigen. Die<br />
Beitragshöhe soll sich nach dem angestrebten Sicherungsziel richten und nicht<br />
nach der Zahlungswilligkeit der Unternehmen.<br />
• Für einen Ruhestand in Würde und für soziale Teilhabe im Alter für jede und<br />
jeden brauchen wir einen Mindeststandard in der gesetzlichen Rente. Deshalb<br />
will <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> eine Solidarische Mindestrente einführen. Diese soll aus<br />
Steuern finanziert werden und sicherstellen, dass kein Mensch im Alter ein<br />
Einkommen unterhalb der Armutsrisikogrenze hat. In der kommenden<br />
Wahlperiode werden wir eine Solidarische Mindestrente <strong>von</strong> 1.050 Euro netto<br />
in die politische Diskussion einbringen. Höhere Mietkosten sollen mit dem<br />
Wohngeld aufgefangen werden.<br />
<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> streitet für eine Politik, die die öffentlichen Systeme stärkt und die Privatisierung<br />
<strong>von</strong> Risiken bekämpft. Sie steht für eine Politik, die ein selbstbestimmtes Leben in Würde und<br />
sozialer Sicherheit im Alter ermöglicht. <strong>LINKE</strong> Rentenpolitik bedeutet mehr als bloße<br />
Mindestabsicherung. Ein gutes Leben im Alter heißt, den Lebensstandard aus der<br />
Erwerbsphase ohne allzu große Abstriche halten zu können. Deshalb gehören für uns<br />
Lebensstandardsicherung und Mindestabsicherung zusammen.<br />
• Wir vergessen nicht, dass die Regierung Merkel eines ihrer zentralen<br />
Wahlversprechen gebrochen hat: die Angleichung der Renten im Osten an das<br />
Westniveau. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> fordert, den Rentenwert Ost zügig an das Westniveau<br />
anzugleichen. Die Angleichung muss spätestens bis Ende 2017 abgeschlossen<br />
sein. Die Lebensleistung in Ost und West muss endlich in gleicher Weise<br />
anerkannt werden. Die Angleichung darf nicht zum Nachteil der heute