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PDF, 2.00 MB - Gemeinde Freienbach

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10 kantonales<br />

«der rohstoff der Schweizer ist Bildung»<br />

Für DEn nEuEn AMtSVOrStEhEr urS BuchEr hAt BIlDunG Auch PrIVAt EInEn hOhEn StEllEnWErt<br />

tExt//Fabienne Feichtinger____Das kantonale Amt für Volksschulen und Sport hat einen neuen chef. urs Bucher<br />

hat den Wechsel von Spanien an den Fuss der Mythen gut verkraftet. Der gebürtige luzerner scheint der<br />

Schwyzer Bildungslandschaft einiges abgewinnen zu können, alles weist auf eine geglückte Integration hin.<br />

Obwohl korrekt zugeknöpft mit weissem hemd und Krawatte, lässt<br />

der habitus von urs Bucher einen Stierkämpfer vermuten, wendig,<br />

wachsam, überlegen. Mit offenem lächeln und zuvorkommender<br />

höflichkeit begrüsst der neue Amtsvorsteher seine Besucher, mit<br />

derselben höflichen Art gibt er noch kurz seiner Sekretärin einige<br />

Anweisungen. Auf die Frage, welches seine Stärken seien, antwortet<br />

urs Bucher: «Ich glaube, dass ich ein sehr offener Mensch bin<br />

und gut mit anderen Menschen umgehen kann.» Eine genaue<br />

Selbsteinschätzung, den ersten Eindruck auf den Punkt gebracht.<br />

über seine Schwächen schweigt sich der 46-Jährige charmant aus.<br />

«Ich motiviere mich selbst und andere dadurch, dass ich nicht auf<br />

den Schwächen herumreite. Solches bringt in der Führungsarbeit<br />

wenig. Ich orientiere mich eher an den Stärken und hole mir das ab,<br />

was meine Mitarbeiter Gutes zu geben haben. Das gibt mir und<br />

ihnen ein gutes Gefühl. Meine Schwächen, nun ja, wenn ich denn<br />

eine nennen muss, dann neige ich manchmal etwas zur ungeduld.»<br />

Dreh- und Angelpunkt für die Bildung<br />

Als Amtsvorsteher sieht sich urs Bucher als Scharnierstelle zwischen<br />

Politik und Operative. Er schaue dafür, dass der politische<br />

Wille einerseits im Amt und andererseits auch in den Schulen und<br />

Fachstellen draussen umgesetzt wird. urs Bucher ist jedoch nicht<br />

nur überwacher, sondern hat in seiner rolle auch Gestaltungsfreiräume,<br />

beispielsweise können Gesetzesvorlagen mitgestaltet werden<br />

oder aber er kann zusammen mit seinen Spezialisten Einfluss<br />

auf Gesetzesvorlagen nehmen. Schon heute stellt er den Schulen<br />

in unserem Kanton ein gutes Zeugnis aus. Er erachtet es als positiven<br />

Aspekt, dass der Kanton Schwyz nicht auf jeden neuen Bildungszug<br />

sofort aufspringt. Vielmehr bezeichnet er es als intelligent,<br />

erst einmal abzuwarten, was andere für Erfahrungen<br />

machen. Bewährtes könne man dann immer übernehmen. Die<br />

grösste herausforderung sieht urs Bucher zurzeit im Sonderpädagogischen<br />

Bereich. Im Zusammenhang mit dem Integrationsauftrag<br />

stellt man in allen Kantonen fest, dass der Bedarf an sonderpädagogischen<br />

Massnahmen zunimmt. Daraus ergeben sich enor-<br />

me Kosten. Ein nahes Ziel seiner Arbeit mag er nicht formulieren,<br />

vielmehr geht es ihm darum: «Die verschiedenen Visionen meiner<br />

Spezialisten aufzugreifen, sie zu bündeln und unter einem Dach<br />

zusammenzufassen.»<br />

Vom Welschland zurück in die Deutschschweiz und dann Madrid<br />

ursprünglich hat urs Bucher eine kaufmännische Ausbildung gemacht<br />

und danach auf dem zweiten Bildungsweg die Matura. In seinem<br />

Stammberuf als Gymnasiallehrer im Kanton luzern wurde<br />

urs Bucher in Willisau schnell für das Amt des Prorektors angefragt.<br />

Bis, ja bis er das Inserat in der Zeitung für die Stelle als<br />

Schulleiter der Schweizer Schule in Madrid gesehen hat. Dort ist er<br />

die letzten vier Jahre geblieben. Eine Affinität zu Spanien hatte urs<br />

Bucher schon durch seine vielen reisen. Seine Frau hat mitgezogen.<br />

urs Bucher: «Die Aufgabe als Schulleiter in Madrid war sehr<br />

interessant und hat mir die ganze Spannweite vom Kindergarten<br />

bis zur Matura aufgetan, das war jedoch auch eine herausforderung.»<br />

laut urs Bucher geniessen die Spanier nicht so eine gute<br />

Ausbildung. Es fehlt den lehrpersonen ein wenig an herzblut und<br />

überzeugung.» Spanien ist eine junge Demokratie, viele politische<br />

Prozesse laufen dort noch nicht ausgewogen, vieles wird verordnet.<br />

Die leute bei uns werden in Entwicklungsprozesse mit einbezogen.<br />

Die spanischen lehrpersonen nicht, das wirkt sich auf die<br />

Motivation aus.»<br />

Der Kanton Schwyz ist klein<br />

Der Wechsel zurück in die Schweiz ist den Buchers nicht sonderlich<br />

schwer gefallen. Im Kanton Schwyz kennt jeder jeden, es sei halt<br />

ein kleiner Kanton. «Man begegnet vielen Menschen in bestimmten<br />

Positionen und dann auch wieder in ganz anderen Ämtern. Der<br />

Kanton Schwyz ist klein, jedoch bezogen auf die Bildung nicht rückständig.<br />

Ich habe das Gefühl, man ist bedächtig vorgegangen, geht<br />

aber einen kontinuierlichen Weg der Modernisierung.»<br />

Als fortschrittlich bezeichnet urs Bucher im Kanton Schwyz die<br />

lehrerausbildung. «Die Generalistenausbildung für lehrer im klei

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