Gesetz- und Verordnungsblatt für den Freistaat Thüringen
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104 <strong>Gesetz</strong>- <strong>und</strong> <strong>Verordnungsblatt</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Freistaat</strong> <strong>Thüringen</strong><br />
Zu Satz 1 Nr. 5 bis 7 kann bei einer erneuten Berufung in<br />
das Beamtenverhältnis das <strong>für</strong> das Versorgungsrecht zuständige<br />
Ministerium Ausnahmen zulassen.<br />
(4) Die Zeit einer Beurlaubung ohne Dienstbezüge kann<br />
abweichend von Absatz 3 Satz 1 Nr. 3 als ruhegehaltfähig<br />
berücksichtigt wer<strong>den</strong>, wenn bei Beginn des Urlaubs<br />
schriftlich anerkannt wird, dass dieser öffentlichen Belangen<br />
oder dienstlichen Interessen dient <strong>und</strong> der Beamte<br />
einen Versorgungszuschlag in Höhe von 30 vom H<strong>und</strong>ert<br />
der Dienstbezüge, die ihm ohne die Beurlaubung zustehen<br />
wür<strong>den</strong>, an <strong>den</strong> Dienstherrn abführt; die Zahlung kann auch<br />
durch einen Arbeitgeber des beurlaubten Beamten erfolgen.<br />
Das <strong>für</strong> das Versorgungsrecht zuständige Ministerium<br />
kann Ausnahmen zulassen <strong>und</strong> das Verfahren regeln.<br />
(5) Zeiten einer Teilzeitbeschäftigung sind nur zu dem<br />
Teil ruhegehaltfähig, der dem Verhältnis der ermäßigten<br />
zur regelmäßigen Arbeitszeit entspricht. Zeiten der eingeschränkten<br />
Verwendung eines Beamten wegen begrenzter<br />
Dienstfähigkeit nach § 27 BeamtStG sind nur zu dem Teil<br />
ruhegehaltfähig, der dem Verhältnis der ermäßigten zur regelmäßigen<br />
Arbeitszeit entspricht, mindestens im Umfang<br />
der Zurechnungszeit nach § 20 Abs. 1 Satz 1.<br />
§ 14<br />
Erhöhung der ruhegehaltfähigen Dienstzeit<br />
Die ruhegehaltfähige Dienstzeit nach § 13 erhöht sich um<br />
die Zeit, die ein Ruhestandsbeamter<br />
1. in einer entgeltlichen Beschäftigung als Beamter, Richter,<br />
Berufssoldat oder in einem Amtsverhältnis im Sinne<br />
des § 13 Abs. 2 Nr. 1 <strong>und</strong> 2 zurückgelegt hat, ohne<br />
einen neuen Versorgungsanspruch zu erlangen,<br />
2. im öffentlichen Dienst einer zwischenstaatlichen oder<br />
überstaatlichen Einrichtung (§ 13 Abs. 2 Nr. 3) zurückgelegt<br />
hat.<br />
§ 13 Abs. 3 <strong>und</strong> 5 Satz 1 gilt entsprechend.<br />
§ 15<br />
Wehrdienst <strong>und</strong> vergleichbare Zeiten<br />
(1) Als ruhegehaltfähig gilt die Dienstzeit, in der ein Beamter<br />
vor der Berufung in das Beamtenverhältnis nichtberufsmäßigen<br />
oder berufsmäßigen Wehrdienst in der B<strong>und</strong>eswehr,<br />
der Nationalen Volksarmee der ehemaligen Deutschen<br />
Demokratischen Republik oder im Polizeivollzugsdienst<br />
geleistet hat.<br />
(2) Absatz 1 gilt auch <strong>für</strong> die Zeit eines Zivildienstes, eines<br />
Wehrersatzdienstes als Bausoldat der ehemaligen Deutschen<br />
Demokratischen Republik sowie eines Zivildienstes<br />
aufgr<strong>und</strong> der Verordnung über <strong>den</strong> Zivildienst in der Deutschen<br />
Demokratischen Republik.<br />
(3) Als ruhegehaltfähig gilt ferner die Zeit, in der ein Beamter<br />
sich aufgr<strong>und</strong> einer Krankheit oder Verw<strong>und</strong>ung als<br />
Folge eines Dienstes nach <strong>den</strong> Absätzen 1 oder 2 im Anschluss<br />
an die Entlassung arbeitsunfähig in einer Heilbehandlung<br />
bef<strong>und</strong>en hat.<br />
(4) § 13 Abs. 3 Satz 1 Nr. 3 bis 7 sowie Abs. 4 <strong>und</strong> 5 gilt<br />
entsprechend.<br />
§ 16<br />
Zeiten im privatrechtlichen Arbeitsverhältnis<br />
im öffentlichen Dienst<br />
(1) Zeiten, in <strong>den</strong>en ein Beamter vor der Berufung in das<br />
Beamtenverhältnis hauptberufl ich im privatrechtlichen<br />
Arbeitsverhältnis im Dienst eines öffentlich-rechtlichen<br />
Dienstherrn ohne von dem Beamten zu vertretende Unterbrechung<br />
tätig war, gelten bis zu fünf Jahren als ruhegehaltfähige<br />
Dienstzeit. Satz 1 gilt auch <strong>für</strong> die Tätigkeit<br />
im Dienst von Einrichtungen, die von mehreren öffentlichrechtlichen<br />
Dienstherrn durch Staatsvertrag oder Verwaltungsabkommen<br />
zur Erfüllung oder Koordinierung ihnen<br />
obliegender hoheitsrechtlicher Aufgaben geschaffen wor<strong>den</strong><br />
sind. § 13 Abs. 5 Satz 1 gilt entsprechend.<br />
(2) Hauptberufl ich ist eine Tätigkeit, wenn sie gegen Entgelt<br />
ausgeübt wird, <strong>den</strong> Schwerpunkt der berufl ichen Tätigkeit<br />
darstellt, dem durch Ausbildung <strong>und</strong> Berufswahl geprägten<br />
Berufsbild entspricht <strong>und</strong> der Beschäftigungsumfang<br />
der Tätigkeit bei Eintritt in <strong>den</strong> Ruhestand auch im Beamtenverhältnis<br />
zulässig wäre.<br />
§ 17<br />
Sonstige Zeiten<br />
(1) Die Zeit, während der ein Beamter vor der Berufung in<br />
das Beamtenverhältnis<br />
1. als Rechtsanwalt oder als Beamter oder Notar, der ohne<br />
Ruhegehaltsberechtigung nur Gebühren bezieht,<br />
2. hauptberufl ich im Dienst öffentlich-rechtlicher Religionsgesellschaften<br />
oder ihrer Verbände (Artikel 140 des<br />
Gr<strong>und</strong>gesetzes),<br />
3. im nicht öffentlichen Schuldienst,<br />
4. hauptberufl ich im Dienst der Fraktionen des B<strong>und</strong>estags<br />
oder der Landtage oder kommunaler Vertretungskörperschaften,<br />
5. hauptberufl ich im Dienst von kommunalen Spitzenverbän<strong>den</strong><br />
oder ihren Landesverbän<strong>den</strong>,<br />
6. hauptberufl ich im Dienst von Spitzenverbän<strong>den</strong> der Sozialversicherung<br />
oder ihren Landesverbän<strong>den</strong>,<br />
7. hauptberufl ich im ausländischen öffentlichen Dienst<br />
oder<br />
8. als Entwicklungshelfer im Sinne des Entwicklungshelfergesetzes<br />
tätig gewesen ist kann bis zu fünf Jahren als ruhegehaltfähige<br />
Dienstzeit berücksichtigt wer<strong>den</strong>. Satz 1 gilt auch,<br />
wenn der Beamte auf wissenschaftlichem, künstlerischem,<br />
technischem oder wirtschaftlichem Gebiet besondere<br />
Fachkenntnisse erworben hat, die die notwendige Voraussetzung<br />
<strong>für</strong> die Wahrnehmung seines Amtes bil<strong>den</strong>. § 16<br />
Abs. 2 gilt entsprechend.<br />
(2) Besteht <strong>für</strong> nach Absatz 1 ruhegehaltfähige Zeiten eine<br />
Anwartschaft oder ein Anspruch auf eine Versorgungsleistung,<br />
die nicht der Regelung des § 72 unterliegt, können<br />
diese Zeiten nur insoweit als ruhegehaltfähige Dienstzeit<br />
berücksichtigt wer<strong>den</strong>, als durch die zusätzliche Versorgungsleistung<br />
<strong>und</strong> das sich unter der Berücksichtigung<br />
dieser Zeiten als ruhegehaltfähige Dienstzeit ergebende<br />
Ruhegehalt nicht die in § 72 Abs. 2 bezeichnete Höchstgrenze<br />
überschritten wird.