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STADT WILLICH BEBAUUNGSPLAN 44 W 12.02.1999 STAHLWERK BECKER 8.4 Werbeanlagen Das Bild vieler Gewerbegebiete wird heute maßgeblich durch über den Städtebau dominierende Werbeanlagen bestimmt. Insbesondere fernwirksame Werbungen an Fassadenflächen und auf Dachflächen führen zu diesen Erscheinungen. Der Bebauungsplan für das Gewerbegebiet "Stahlwerk Becker" sieht vor dem Hintergrund der denkmalwürdigen Bereiche des Geländes ein gestuftes Konzept für die Aufstellung von Werbeanlagen vor. Innerhalb des ehemaligen Stahlwerkbetriebes waren Werbeanlagen unnötig und unüblich, die „Außenwerbung“ erfolgte durch eine repräsentative Architektur sowie einfache, jedoch künstlerisch gestaltete Schriftanlagen. Der Bebauungsplan greift diese historische Ausgangssituation auf und entwickelt ein System von Werbeanlagen in additiver Bauweise zu vorhandener und geplanter Architektur. Innerhalb des Bebauungskonzeptes wird zum öffentlichen Raum hin ein privater Geländestreifen in einer Tiefe von ca. 5 m vorgesehen, der der Werbung, Ausstellung und Repräsentation der Betriebe dient. Aus der Konzeptvorstellung der additiven Bauweise von Werbeanlagen entsteht die Vorstellung, Fassaden und Dachflächen, Mauern, Zaun- und Pfeileranlagen der Gebäude von Reklameanlagen freizuhalten. Der Bebauungsplan sieht zur Aufnahme von Werbeanlagen turmartige oder mastartige Anlagen im Gebäudevorbereich mit einer projezierten Grundfläche von bis zu 1,5 m x 1,5 m und einer Höhe von bis zu 5 m vor. Innerhalb dieses Volumens ist jede Art von Reklame möglich und zulässig. Innerhalb des Bebauungsplanbereiches 44 W Stahlwerk Becker werden folgende grundsätzlichen Festsetzungen für Werbeanlagen getroffen: 1) Anbringung von Werbeanlagen jeglicher Art innerhalb eines projezierten Bauvolumens von 1,5 m x 1,5 m Grundfläche und 5 m Höhe im Zwischenbereich zwischen gewerblichen Anlagen und öffentlichem Straßenraum. 2) Anbringung von Hinweisen auf Art und Inhaber des Betriebes nur im Erdgeschoßbereich der Fassadenflächen in einer Größe von maximal 1,5 m² Fassaden oder Abwicklungsfläche der Werbeanlage. 3) Werbung nur an der Stätte der Leistung, bei Entfernung der Stätte der Leistung um mehr als 10 m vom nächstgelegenen öffentlichen Straßenraum nur als Anlage entspr. Punkt 1). 4) Werbung nur an den der öffentlichen Straßenseite zugewandten Anlagenteile. 5) Ausschluß von Werbung sowie Beschriftung auf Dachflächen, an Giebeln, Türen sowie Masten und Fassadenflächen außer den unter Punkt 2) genannten Hinweisen und Arten. 6) Ausschluß von Werbeanlagen auf Fensterflächen. Im Vergleich zu bestehenden Gewerbegebieten erscheinen die dargestellten Vorgaben für Werbeanlagen weniger als Einschränkung der Werbefreiheit sondern als gestalterische Maßnahme und Vorgabe. 9. NACHRICHTLICHE ÜBERNAHMEN § 9, Abs. 6 BauGB 9.1 Denkmäler Als Übernahme von noch anderen gesetzlichen Festsetzungen getroffenen Festsetzungen werden innerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes 44 W Stahlwerk Becker folgende nach Denkmalschutzgesetz in die Denkmalliste eingetragenen Denkmäler festgesetzt: 12
STADT WILLICH BEBAUUNGSPLAN 44 W 12.02.1999 STAHLWERK BECKER • Direktorenvilla, Anrather Straße 23 • Verwaltungsgebäude 7, Anrather Straße 21 • Halle 4, Areal Stahlwerk Becker • Halle 18, Areal Stahlwerk Becker • Halle 22, Areal Stahlwerk Becker • Halle 28, Areal Stahlwerk Becker • Halle 33, Areal Stahlwerk Becker • Wasserwerk 32, Areal Stahlwerk Becker • Wasserturm 43, Areal Stahlwerk Becker 10. HINWEISE 10.1 Wasserschutzzonen Das Bebauungsplangebiet 44 W liegt im Einzugsgebiet der Trinkwassergewinnungsanlage Krefeld II innerhalb der geplanten Zone III B. 10.2 Hindernisüberwachungsbereich des Flugplatzes Mönchengladbach Auf den Hindernisüberwachungsbereich des Flugplatzes Mönchengladbach wird hingewiesen. 10.3 Gaspipeline Anrather Straße Unmittelbar nördlich angrenzend an das Plangebiet befindet sich im Bereich der Straßenverkehrsfläche Anrather Straße eine außer Betrieb befindliche Leitung DN 200 der Ruhrgas AG. Zur Vermeidung von Störungen eines geordneten Bauablaufes wird auf die Existenz der Gasleitung als Hinweis innerhalb der textlichen Festsetzungen hingewiesen. 10.4 Zufahrtsmöglichkeit Mischgebiet Anrather Straße Der Bebauungsplan setzt zur Abrundung des Ortsrandes im nord-westlichen Geltungsbereich eine Mischgebietsfläche fest. Da diese Flächen an einen Streckenabschnitt der Anrather Straße grenzen, der derzeit außerhalb der Ortsdurchfahrt liegt und somit als „anbaufrei“ gilt, ist eine direkte Zufahrtsmöglichkeit der Grundstücke von der Anrather Straße aus derzeit nicht gewährleistet. Der Bebauungsplan bietet jedoch durch die Festsetzung einer Straßenverkehrsfläche östlich dieses Bereiches die Möglichkeit, die Bauflächen zu erreichen. Parallel zur Aufstellung des Bebauungsplanes wird ein Verfahren zur Umwidmung der Anrather Straße im betroffenen Teilabschnitt zur Verlegung der OD-Grenze betrieben. Zur Verdeutlichung dieser Situation findet sich innerhalb der textlichen Festsetzungen ein Hinweis auf die derzeit nicht gegebene Zufahrtsmöglichkeit dieser Bauflächen von der Anrather Straße aus. 10.5 Richtfunkstrecken Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes 44 W, Stahlwerk Becker wird von zwei Richtfunkstrecken der Post AG berührt. Die hierzu festgesetzten Bauhöhenbeschränkungen von 45 m werden durch die Festsetzungen des Bebauungsplanes nicht berührt. 13
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