Juni 2008 - Niederlenz
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Juni 2008 - Niederlenz
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läbigs <strong>Niederlenz</strong><br />
Jetzt sind Sie an der Reihe! Die Fusion<br />
Gut 300 Interessierte wollten sich am 28.<br />
Mai im Gemeindesaal aus erster Hand über<br />
die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur<br />
Fusion <strong>Niederlenz</strong> – Lenzburg informieren<br />
lassen. Gemeindeammann Maurice Humard<br />
und Stadtammann Hans Huber führten<br />
kompetent und mit einer Prise Humor durch<br />
den Abend und stellten die einzelnen Punkte<br />
vor. Hunderte von Stunden Vorarbeit seien<br />
auf diesen Abend hin geleistet worden, hielt<br />
Maurice Humard in seiner Begrüssung fest.<br />
„Schliesslich ist eine mehr als 100 Seiten<br />
umfassende Studie entstanden, in der alles<br />
Besprochene zusammengefasst wurde.“<br />
Allerdings war es logischerweise unmöglich,<br />
an diesem Abend auf jedes Detail zu<br />
sprechen zu kommen. Es ging darum, den<br />
Anwesenden einen groben Überblick über<br />
die Ergebnisse zu geben. Wer sich näher<br />
informieren will, kann die gesamte Studie<br />
auf der Gemeindekanzlei oder im Lenzburger<br />
Rathaus beziehen; auf den beiden<br />
Homepages der Gemeinden befindet sich<br />
ausserdem ein Link, unter dem das komplette<br />
Werk heruntergeladen werden kann.<br />
Heirat oder Freundschaft, das sei die Frage,<br />
und für die beiden Räte stünden die Zeichen<br />
ganz klar auf Heirat, machte der <strong>Niederlenz</strong>er<br />
Ammann deutlich. Aber natürlich habe<br />
die Bevölkerung nicht nur das letzte Wort,<br />
sondern sei ab sofort zur aktiven Mitarbeit<br />
aufgerufen. Wenn die nun anlaufende<br />
Vernehmlassung positiv verlaufe, könne<br />
in einem halben Jahr „Verlobung“ gefeiert<br />
und die Vorbereitungen auf die „Hochzeit“<br />
in Angriff genommen werden. Es gehe<br />
darum einzusehen, dass die Rechnung „1<br />
+ 1“ nicht immer nur „2“ ergebe, sondern<br />
manchmal eben auch „3“ oder gar „4“. Ein<br />
Mehrwert müsse nämlich für alle sichtbar<br />
sein, sonst belasse man es lieber bei einer<br />
weniger verbindlichen Freundschaft.<br />
„Wenn ich diesen Saal sehe, werde ich fast<br />
ein wenig neidisch auf unsere nördlichen<br />
Nachbarn“, bedankte sich Stadtammann<br />
Hans Huber für die Einladung nach <strong>Niederlenz</strong>.<br />
„Aber wir haben dafür das schönste<br />
Schloss weit und breit.“ Er schloss sich der<br />
Meinung seines <strong>Niederlenz</strong>er Amtskollegen<br />
an und rief die Anwesenden auf, diese<br />
einmalige Chance zu packen und den Weg<br />
in die Zukunft gemeinsam zu gehen. Zwar<br />
sei es nicht so, dass die Grösse allein zähle,<br />
aber Grösse mache stärker in Verhandlungen<br />
mit Kanton, Bund oder Firmen. „Und<br />
schliesslich sind es nicht Grenzen, die ein<br />
Heimatgefühl schaffen, sondern Täler, Wälder,<br />
Hügel und eben Schlösser.“ Man habe<br />
in den letzten Jahren gemeinsam bereits<br />
viel erreicht und möchte das nun fortsetzen,<br />
indem man die Zukunft rechtzeitig plane.<br />
Nach dieser Begrüssung stellten die beiden<br />
Ammänner abwechselnd die Ergebnisse<br />
der einzelnen Fachgruppen vor. Diese<br />
Ergebnisse können in zusammengefasster<br />
oder ausführlicher Form auf der Gemeindekanzlei<br />
<strong>Niederlenz</strong> oder im Lenzburger<br />
Rathaus bezogen werden, zusammen mit<br />
dem Fragebogen der Vernehmlassung.<br />
Alle Dokumente sind ebenfalls im Internet<br />
abrufbar unter www.niederlenz.ch. Auf der<br />
Begrüssungsseite finden Sie den entsprechenden<br />
Link zum Anklicken.<br />
- 10 -<br />
Alles auf einen Blick<br />
Nach der informativen Einführung durch<br />
die beiden Gemeindeoberhäupter war das<br />
Mikrofon offen für Fragen und Anregungen<br />
aus der Bevölkerung. Der Dorfgeischt hat<br />
für diejenigen, die nicht da sein konnten,<br />
mitgeschrieben.<br />
• Kann für 2012 ein gemeinsamer Steuerfuss<br />
von 108% garantiert werden?<br />
Er ist realistisch und kann für <strong>Niederlenz</strong><br />
nur auf diesem Weg längerfristig haltbar<br />
werden. Dass er für einen zukünftigen Steuerfuss<br />
aber nicht die Hand ins Feuer legen<br />
kann, nehmen die Anwesenden Gemeindeammann<br />
Maurice Humard bereitwillig ab.<br />
• Der offizielle Vorschlag, den Einwohnerrat<br />
der Gemeindeversammlung vorzuziehen,<br />
entspricht nicht dem, was die Arbeitsgruppe<br />
Gemeindestrukturen herausgearbeitet hatte:<br />
Hier hatte man in grosser Mehrheit der Gemeindeversammlung<br />
den Vorrang gegeben.<br />
In <strong>Niederlenz</strong> wäre genügend Platz und<br />
man könnte sich gegenseitig besser kennen<br />
lernen; der Entscheid, ob ein Einwohnerrat<br />
eingeführt werden soll, könnte dann nach<br />
vier Jahren von den Stimmbürgern selbst<br />
gefällt werden.<br />
Antwort: Gemeinsame Foren sollen den<br />
Kontakt unter der Bevölkerung schaffen.<br />
Der Einwohnerrat bewährt sich als Instrument<br />
bestens, und mit dem Recht zu Referendum,<br />
Initiative und Motion kann sich<br />
jeder Stimmbürger direkt einbringen.<br />
Inoffizielle Antwort: Der Versuch der Gemeindeversammlung<br />
sollte gewagt werden<br />
– und aufgrund der gemachten Erfahrungen<br />
die definitive Form zu einem späteren Zeitpunkt<br />
festgelegt werden.<br />
• Weshalb wurde nicht vorgeschlagen, die<br />
gesamte – heute dezentrale – Verwaltung zu<br />
zentralisieren, z.B. in der Nähe vom Bahnhof<br />
Lenzburg? Dies ist ein mittelfristiges<br />
Ziel – alles konzentriert an einem Ort.<br />
• Verschuldung Lenzburgs: Muss <strong>Niederlenz</strong><br />
den Lenzburgern helfen, ihren Schuldenberg<br />
abzuzahlen?<br />
Stadtammann Hans Huber erläutert, dass<br />
der Finanzplan Lenzburgs die Schuldensanierung<br />
aus eigener Kraft vorsieht. Die<br />
beiden Gemeinden liegen verhältnismässig<br />
gleich punkto Nettoschuld und Steuerkraft<br />
pro Einwohner. Im Steuerfuss von 108%<br />
sind 3% zur Schuldensanierung enthalten.